Projektanfang: 01.11.2023
Projektende: 31.10.2025
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
In Zeiten des Klimawandels wird die Gesundheit von Pflanzen in natürlichen und landwirtschaftlichen Ökosystemen durch abiotische Stressfaktoren, wie erhöhte CO2-Werte und Trockenheit, sowie durch biotischen Stress durch Schädlinge und Krankheitserreger beeinträchtigt. Dieses Projekt untersucht die Auswirkungen dieser abiotischen Faktoren auf die Interaktion zwischen Weinreben, dem Grapevine Leafroll-assoziierten Virus (GLRaV) und dessen Überträger, der Schmierlaus Planococcus ficus.
GLRaV, insbesondere der Typ GLRaV-3, beeinflusst die CO2-Aufnahme, Wassernutzungseffizienz und die Stoffwechselprodukte der Pflanze, was zu Ertragseinbußen, verzögerter Fruchtreife und schlechter Traubenqualität führt. Der Virus wird über infiziertes Pflanzenmaterial und phloemsaugende Insekten wie Schmierläuse verbreitet. Erhöhtes CO2 und Wassermangel wirken sich stark auf die Pflanzenphysiologie und Schädlinge aus. Gleichzeitig verändern Pflanzenviren das Verhalten ihrer Vektoren und stehen ebenfalls unter abiotischem Stress.
Bisher gibt es kaum Studien zu Klimawandel und Virusinfektionen bei Weinreben, besonders im Zusammenhang mit Schmierläusen. Da die Effekte klimatischer Stressfaktoren oft artspezifisch sind, reichen Erkenntnisse aus anderen Systemen nicht aus. Meist wurden nur einzelne Stressfaktoren untersucht, doch es bedarf umfassender Ansätze, um das Zusammenspiel zwischen Pflanzen, Krankheitserregern und Vektoren unter mehreren Stressfaktoren zu verstehen.
Das Projekt kombiniert Experimente mit Wasserstress und erhöhtem CO2 mit GLRaV-3-Infektionen an Weinreben. Es werden Übertragbarkeit, Viruskonzentrationen und die Reaktion der Reben untersucht. Auch die Vorlieben und Fitness der Schmierläuse werden analysiert. Solche multifaktoriellen Experimente sind komplex, aber notwendig, um Strategien zur Sicherung der Pflanzengesundheit und Produktivität in Zeiten des Klimawandels zu entwickeln.