Das Kompetenzzentrum Kulturlandschaft der Hochschule Geisenheim University verfolgt unterschiedliche Aktivitäten zur Vernetzung, zum Austausch und um Diskurse anzustoßen und weiterzubringen. Hier werden fühere KULT-Veranstaltungen vorgestellt, aber auch ein Blick auf externe Veranstaltungen, bei denen das KULT vertreten war und sein wird, geworfen.
Eine der wichtigsten Aufgaben des Kompetenzzentrum Kulturlandschaft ist die Förderung von Diskurs, Wissenstransfer und Netzwerken zu ermöglichen, dafür organisiert das KULT mit Kooperationspartnern Einzelveranstaltungen und Veranstaltungsreihen. Hier werden kurz alle wichtigen Veranstaltungen, die in der Vergangenheit stattgefunden haben, vorgestellt.
Die Veranstaltungsreihe viSiOONWALD hat Ihre Ursprünge im Jahr 2019 als das KULT zusammen mit der Stadt Frankfurt am Main den Frankfurter Waldkongress organisierte. Die nachfolgenden Veranstaltungen wurden dann in Kooperation mit Landesforsten Rheinland-Pfalz, dem Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN), dem Regionalbündnis Soonwald-Nahe und dem Kompetenzzentrum Kulturlandschaft der Hochschule Geisenheim University durchgeführt. Die viSiOONWALD bringt gezielt Akteurinnen und Akteure aus verschiedenen Forschungsdisziplinen und der Praxis zusammen. Transdisziplinärer Austausch und Wissenstransfer stehen im Fokus.
Wie gelangt die Gesellschaft in der Klimakrise vom Wissen zum dringend notwendigen Handeln? Vom 29.04. bis zum 01.05.2024 fanden wieder die „Soonwälder Tage zur Landschaftsentwicklung“ statt, die sich dieser drängenden Kernfrage widmeten. Claudia Jörg, von der Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH, die die Veranstaltung mit 90 Teilnehmenden moderierte, resümierte: Vor allem das Mitnehmen der Menschen und der Fokus auf Kommunikation sind zentral.
viSiOONWALD 2024 (hs-geisenheim.de)
4. TAGUNG VISIOONWALD DISKUTIERT STRATEGIEN UND LÖSUNGSANSÄTZE IN DER KLIMAKRISE (hs-geisenheim.de)
Wälder vertrocknen aufgrund des Wassermangels, die Fichte verabschiedet sich binnen weniger Jahre nahezu vollständig aus vielen Wäldern. Für Wissenschaft und Praxis ist klar: Die Landschaft muss in Zukunft das Niederschlagswasser wie ein Schwamm speichern, damit die Wälder eine Chance haben, großflächig erhalten zu bleiben. Und das kann nicht alleinige Aufgabe der Forstwirtschaft sein, sondern erfordert ein integratives Gesamtkonzept: Auch Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen müssen daran mitarbeiten. Das wurde bei der Tagung im Walderlebniszentrum Soonwald deutlich.
Ergebnisbericht_viSiOONWALD_2023.docx (hs-geisenheim.de)
Am Donnerstag, 05. Mai 2022, in Seibersbach bei der Fachtagung „Graben wir uns im Wald das Wasser ab?“, die von der Hochschule Geisenheim und Landesforsten Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Bundesverband Beruflicher Naturschutz und dem Regionalbündnis Soonwald-Nahe veranstaltet wurde, diskutierten Kommunen, Landwirtschaft, Forschung und Waldentwicklung mögliche Lösungsansätze. Der Erhalt von einem gesunden Wald, der Verzicht auf Monokulturen und die Wasserrückhalt im Boden sind von großer Bedeutung. Am nächsten Tag gab es eine Exkursion in den Soonwald zu Orten, an denen sich die Folgen von Hochwasser und Dürre sowie Anpassungsstrategien eindrucksvoll zeigen.
Die Veranstaltung baut inhaltlich auf den Frankfurter Waldkongress auf, den im November 2019 das Kompetenzzentrum Kulturlandschaft gemeinsam mit der Stadt Frankfurt am Main organisierte. Sie fand in Kooperation zwischen Landesforsten Rheinland-Pfalz, dem Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN), dem Regionalbündnis Soonwald-Nahe und dem Kompetenzzentrum Kulturlandschaft der Hochschule Geisenheim University als Onlineveranstaltung statt.
https://veranstaltungen.hs-geisenheim.de/uploads/events/attachments/E-Flyer_ZfenN_2021.pdf
https://idw-online.de/de/news765545
200 Personen nahmen an der Veranstaltung im Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main teil. Es wurde deutlich, dass die Ökosystemleistungen der Wälder umfassend bewertet werden müssen, denn Wälder, gerade Stadtwälder wie der Frankfurter, übernehmen viele Aufgaben als Lebensraum, als Erholungs- und Freizeitraum und insbesondere als CO2-Speicher. Die Multifunktionalität der Waldökosysteme muss gefördert, geschützt und gestaltet werden.
Zukunft des Waldes: Mischkulturen, Naturverjüngung und nur bedingt Exoten (hs-geisenheim.de)
Seit 2019 organisieren das Kompetenzzentrum Kulturlandschaft der Hochschule Geisenheim, der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz und Hessen Mobil - Straßen- und Verkehrsmanagement gemeinsam die Veranstaltungsreihe “Straße und Landschaft” . Sie fand bisher immer an der Hochschule Geisenheim statt.
Die 6. Veranstaltung der Reihe „Straße und Landschaft“ stellte zentrale Herausforderungen des künftigen Radverkehrs in Stadt und Land in den Fokus. Dabei wurde ein Schwerpunkt auf eine nachhaltige Planung gelegt und aufgezeigt, wie Zielkonflikten zwischen Radverkehrsplanung und Naturschutz begegnet werden können. Mehr als 150 Personen nahmen an der hybriden Veranstaltung teil. Vorträge und Diskussionen thematisierten Standards und Musterlösungen im Radwegebau, die Alternativlosigkeit von Asphalt, ortsnahe Versickerung im Umfeld, forstrechtliche Belange wie die Verkehrssicherungspflicht, landespflegerische Aufgaben, Nachhaltigkeits-Bewertung für Radweg-Alternativen, die Beachtung der FFH-Richtlinie für geschützte Lebensraumtypen sowie die Störung der nach der FFH-Richtlinie besonders zu schützenden Fledermäuse durch Radwege-Beleuchtung.
Flyer Fahrrad und Landschaft 2024 (hs-geisenheim.de) & Ein Radverkehrsnetz für die Mobilitätswende – ohne Kompromisse geht es nicht (hs-geisenheim.de)
Die 5. Fachtagung „Straße und Landschaft“ befasste sich mit der Vielfalt naturschutzfachlicher und -rechtlicher Belange bei Planung, Bau, Betrieb und Unterhaltung von Straßen. Sie lieferte einen Einblick in aktuelle Entwicklungen und ermöglichte den Austausch.
Eine weitere wichtige Veranstaltungsreihe ist die Veranstaltungsreihe “Vom Mittelmeer zum Mittelrhein - kulturelles Erbe im Klimawandel” vom Kompetenzzentrum Kulturlandschaft und dem Rheinischen Verein und in Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz sowie dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal. Die Auftaktveranstaltung 2023 diente dazu, einen inter- und transdisziplinären Gesprächsprozess zu starten, der nun regelmäßig weitergeführt wird.
Die Leitfrage, wie ein integratives Gesamtkonzept zur Klimaanpassung für das Mittelrheintal aussehen kann, welches auch die denkmalpflegerischen Belange umfangreich mit einbezieht wurde am 26.06.2023 im „Museum am Strom“ in Bingen mit über 80 Teilnehmenden erörtert und diskutiert. Klar wurde, dass es keine einfachen Musterlösungen für möglichst viele Herausforderungen gleichzeitig gibt. Nur im Sinne eines Multi-Stakeholder-Ansatzes führen gemeinsam entwickelte Lösungsansätze und durchgeführte Umsetzungsmaßnahmen der Klimawandelanpassung ans Ziel. Die Einbeziehung aller für einen Transformationsprozess relevanten Stakeholder aus Fachinstitutionen, Politik, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und Wissenschaft ist erforderlich.
Die Veranstaltung thematisierte die zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel, insbesondere Hitze, auf das kulturelle Erbe. Es wurde festgestellt, dass ganzheitliche Ansätze für Umwelt und Kulturlandschaften fehlen, weshalb die Veranstaltung darauf abzielte, Akteure aus verschiedenen Bereichen zusammenzubringen, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln. In einer Podiumsdiskussion wurde die Bedeutung des UNESCO-Welterbestatus und die Herausforderungen der Klimaanpassung in großen Kulturlandschaften diskutiert. Die Veranstaltung unterstrich die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit und innovativer Maßnahmen, um das kulturelle Erbe vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Der Wissensaustausch und die Einbindung der Öffentlichkeit sind entscheidend, um nachhaltige und effektive Lösungen zu entwickeln.
Brennpunkt Klimawandel: Kulturelles Erbe im Hitzeschock (rlp.de)
Eine der ersten offiziellen Veranstaltungen des KULT fand am 13.12.2018 zum Thema „Der Blick auf die Kulturlandschaft 2030 – Landschaften unter Veränderungsdruck“ statt. Rund 80 Teilnehmende hörten sich Vorträge an und diskutierten über Flächenkonkurrenzen, Erbelandschaften, die Europäische Landschaftskonvention, die historische Dimension der Landschaft sowie die Regierungsbildung im Kontext des Insektensterbens.
Die gemeinsame Veranstaltung “Bauen im Außenbereich und Erhalt der Kulturlandschaft – Ein unüberwindbarer Gegensatz?” der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und des Kompetenzzentrums Kulturlandschaft fand an der Hochschule Geisenheim statt. Die Veranstaltung beleuchtete die Herausforderungen des Bauens im Außenbereich und den Schutz der Kulturlandschaft. Es ist wichtig, einen Ausgleich zwischen Entwicklung und Erhalt zu finden, um die landschaftlichen und ökologischen Werte zu bewahren.
A4_Einladung_Geisenheim_Bauen im Außenraum..._21.10.pdf (hs-geisenheim.de)
Am 13. Dezember 2019 fand die Informationsveranstaltung zum kulturellen Erbe in einer Biosphärenregion zwischen Rhein und Taunus der hessenARCHÄOLOGIE unter Beteiligung des KULT und der Bürgerstiftung „Unser Land! Rheingau und Taunus“ statt. Schon seit 2018 steht die Idee für eine Biosphärenregion im Rheingau-Taunus-Kreis, der Stadt Wiesbaden und im Main-Taunus-Kreis im Raum. Die Biosphärenregion sollte als „Modellregion nachhaltiger Entwicklung“ aus Ihrer Geschichte wachsen.
Gemeinsam mit der Bürgerstiftung “Unser Land! Rheingau und Taunus” hat das Kompetenzzentrum Kulturlandschaft bei dem Workshop einen Prozess zur regional nachhaltigen Landschaftsentwicklung angestoßen. Es wurde über die Eigenarten von Rheingau und Taunus diskutiert und Potenziale einer nachhaltigen Entwicklung der Landschaft ermittelt.
PowerPoint-Präsentation (hs-geisenheim.de)
Im Februar 2020 fand das 3. KULT-Netzwerktreffen statt, das zum Ziel hatte, Strategien zu diskutieren, wie die Multifunktionalität von Grünland in Zukunft nachhaltig entwickelt werden kann. Die aktuellen Probleme der Landschaftsentwicklung sind in der Fachwelt hinlänglich bekannt und auch Ansätze für Lösungen wurden vielfach diskutiert. Was aber vor allem fehlt, ist die konzertierte Umsetzung des Wissens in das konkrete Handeln, insbesondere im politischen, administrativen und ökonomischen Kontext. An diesem Handlungsdefizit soll die Arbeit des KULT in nächster Zeit verstärkt ansetzen.
Die Fachtagung „Offene Trockenstandorte: Hotspots der Biodiversität erhalten“ fand als Kooperationsveranstaltung der Stadt Ingelheim am Rhein und dem Kompetenzzentrum der Hochschule Geisenheim statt und hat herausgearbeitet, welche Herausforderungen bei der Beweidung offener Trockenstandorte auf Sand und Kalk bestehen und welche Beweidungsregime besonders für die Offenhaltung geeignet sind. Ingelheim befindet sich inmitten des Kalkflugsandgebietes Mainz-Ingelheim als Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 und ist daher sehr an dem Thema interessiert. Strukturreiche Trockenstandorte sind durch Aufforstungen, Nutzungsintensivierungen sowie Aufgabe der Pflege in Mitteleuropa stark gefährdet, aber durch eine richtig gesteuerte, extensive Beweidung können Gehölze zurückgedrängt werden und eine kleinräumige Strukturvielfalt kann entstehen und das kann zur Steigerung der Biodiversität führen.
Plakat Beweidung online (002).pdf (hs-geisenheim.de)
Innovative Weidekonzepte für den Natur- und Kulturlandschaftsschutz (idw-online.de)
Der Arbeitskreis für historische Kulturlandschaftsforschung in Mitteleuropa e.V. (ARKUM), das Landesamt für Denkmalpflege Hessen – hessenARCHÄOLOGIE, der Landschaftsverband Rheinland und das Kompetenzzentrum Kulturlandschaft (KULT) der Hochschule Geisenheim University haben die historische Entwicklung des Anbaus von Sonderkulturen, ihr Erbe und zentrale Zukunftsherausforderungen, in den Mittelpunkt einer gemeinsamen Tagung in Wiesbaden gestellt.
Das KULT wird bei folgenden externen Veranstaltungen zum Teil mit Vorträgen zum Teil nur als Teilnehmende vertreten sein. Hier können Sie uns also demnächst antreffen:
Herbsttagung der Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V. Vortrag Eckhard Jedicke: Ökosystemleistungen in Weinbau-Landschaften – von Mosaiklandschaften über Monokulturen zu multifunktionalen Zukunftslandschaften. 18.10.2024: Würzburg. Link: https://naturgartentage.de/
Projekt „Blütenvielfalt – regionale Wildpflanzen für artenreiches Grünland“ (RegioProD), Auftakt-Workshop. 24.10.2024: Bernburg, Hochschule Anhalt. Vortrag Eckhard Jedicke: Aktuelle Herausforderungen im Bereich der naturnahen Begrünungen. Link: https://www.hs-anhalt.de/fachbereiche/loel/aktuelles/regioprod/willkommen.html
Biodiversität und Klima – Naturgartentage 2025. NaturGarten e.V. 06.-09.02.2025: Hagen. Eröffnungsvortrag Eckhard Jedicke: Zwischen Dürre und Starkregen: Entwicklung der Biodiversität im Klimawandel. Link: https://naturgartentage.de/
Bei folgenden externen Veranstaltungen war das KULT im letzten Jahr vertreten. Hierbei handelt es sich um eine kleine Auswahl.
Agrobiodiversität – Erhaltung der genetischen Vielfalt als gemeinsame Aufgabe von Landwirtschaft und Gesellschaft am 21. und 22. Oktober 2024 im Schloss Biebrich (Blauer Salon) in Wiesbaden. Anmeldung auf der Seite der BHU:https://bhu.de/veranstaltungen/agrobiodiversitaet-2024/
Die Zukunft der Kulturlandschaft in Rheingau und Taunus im Kontext der Landnutzung am 14.11.2024 um 13:30 Uhr - 18:00 Uhr in der Hochschule Geisenheim, Hörsaal 10, Villa Monrepos. Anmeldung hier: https://veranstaltungen.hs-geisenheim.de/event/zukunft-kulturlandschaft
Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft (WEL) in genetischen Erhaltungsgebieten bewahren - Grundlagen einer neuen Strategie in Deutschland 28.11.2024, 10-16 Uhr in der Villa Monrepos, Rüdesheimer Str. 5, Geisenheim. Das Programm und die Anmeldung finden Sie hier: https://netzwerk-wildsellerie.julius-kuehn.de/dokumente/upload/cecfa_WEL-Tagung_28.11.24_Flyer-k.pdf