Die Rebe-Umwelt-Interaktion steht im Mittelpunkt der Aktivitäten des Instituts für allgemeinen und ökologischen Weinbau. Wir arbeiten mit verschiedenen Erziehungs- und Bewirtschaftungssystemen, um die Auswirkungen auf die Physiologie der Rebe zu verstehen. Diese richtig zu interpretieren verleiht den Ergebnissen einen Anwendungsbezug und lassen die Resultate direkt in die Lehre einfließen: Das aktualisiert das Lehrangebot und hilft der Praxis.
In langfristig angelegten Versuchen mit verschiedenen Rebsorten werden neben der Rebphysiologie die Inhaltsstoffbildung und Produktqualität, der Klimawandel [Temperatur, Licht, Kohlendioxid] sowie das Ressourcenmanagement [Bewässerung] intensiv bearbeitet: Wir untersuchen sowohl die integrierte als auch biologisch-organische und biologisch-dynamischen Bewirtschaftung [INBIODYN]. Die multiprozessuale Betrachtung des Weinbergs, verbunden mit einer Steigerung der Wertschöpfung durch innovative Produkte, fällt in unseren Bereich.
Einen methodisch wichtigen Bereich zur Beschreibung der Rebphysiologie stellen berührungslose Messverfahren dar. Was dem menschlichen Auge oftmals verborgen bleibt, können Sensoren außerhalb des sichtbaren Bereiches nicht-destruktiv erfassen. Hieraus ergeben sich Informationen mit einer zeitlich und räumlich hohen Auflösung, die physiologisch relevante und dynamische Änderungen erfassen. Eine benutzerfreundliche Interpretation und Einführung in die Praxis ist ein großer Schritt in Richtung Wissens- oder Technologietransfer.