Projektanfang: 21.10.2024
Projektende: 31.12.2027
Förderer: Regierungspräsidium Gießen
Im Projekt Vitiforst sollen in der hessischen Weinbauregion Rheingau die Möglichkeiten und Grenzen des ökologischen und integrierten Anbaus von Reben in Mischkultur mit Gehölzen bewertet werden. Insbesondere ist vorgesehen, einen Leitfaden als Pflanz- und Pflegeplan für den gemeinsamen Anbau von Reben und Gehölzen zu erarbeiten, der u.a. Empfehlungen zur Auswahl geeigneter Gehölzpartner, zu Pflanzabständen, nötigen Schnittmaßnahmen im Jahresverlauf etc. enthält. Zugleich sollen die Effekte eines Vitiforstsystems sowohl als Anpassungsstrategie des Weinbaus an die Auswirkungen des Klimawandels als auch als Maßnahme zur Erhöhung der Biodiversität in Rebanlagen bewertet werden. Potentiale und Grenzen dieser neuen Anbauform von Reben und ihr Beitrag zur Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten sollen gemeinsam mit der Praxis in Workshops und Feldtagen diskutiert und in Netzwerktreffen bewertet werden. Das Weinbaugebiet Rheingau bietet aufgrund seines hohen Anteils ökologisch bewirtschafteter Rebfläche hierfür hervorragende Voraussetzungen und könnte somit zukünftig eine führende Rolle als Modellregion für eine Transformation der derzeit in Deutschland und Europa praktizierten Weinanbausysteme einnehmen.
Projektanfang: 01.07.2023
Projektende: 30.06.2026
Förderer: Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft
Ziel des hier beschriebenen Projektes ist die Quantifizierung des Beitrages des Bioweinbaus
zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Weinbauregion Rheingau. Hierfür wird in
Kooperationen mit verschiedenen weinbaulichen Praxisbetrieben analysiert, wie sich die Umweltwirkung des
Weinbaus im Rahmen der Betriebsumstellung von integrierter auf ökologische Bewirtschaftung
bezüglich Klima, Biodiversität, Gewässerschutz, Bodenfruchtbarkeit sowie
Ressourceneffizienz auswirkt.
Projektanfang: 01.05.2023
Projektende: 30.04.2026
Förderer: Forschungsring des Deutschen Weinbaus
Das Ziel der Untersuchung ist es, Langzeiteffekte integrierter, ökologischer und biodynamischer Bewirtschaftung in Bezug auf die physiologische Aktivität der Reben, die Durchwurzelung des Bodens und auf die Funktion des Mikrobioms aufzudecken. Hierbei steht im Vordergrund, zu verstehen, wie tolerant gegenüber Trockenstress die Reben in den verschiedenen etablierten Bewirtschaftungssystemen sind. Die potenziellen Mechanismen der Trockenstresstoleranz sollen ergründet werden, um auf eine zukünftige Reaktion der Reben innerhalb der verschiedenen Bewirtschaftungssysteme im Zuge des Klimawandels zu schließen. Dies eröffnet die Möglichkeit, Bewirtschaftungsmaßnahmen, die charakteristisch für ein Anbausystem sind, in Zukunft gezielt einzusetzen, um eine höhere Anpassung an Trockenheit mit minimierten Ertragsverlusten zu erzielen und gleichzeitig Boden und Ressourcen zu schonen.
Projektanfang: 17.06.2019
Projektende: 31.12.2025
Förderer: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Die Bekämpfung des Falschen Mehltaus der Rebe, hervorgerufen durch Plasmopara viticola, ist eine der
großen Herausforderungen im Weinbau, insbesondere im ökologischen Weinbau. Aufgrund des drohenden
Verbots kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel und wegen massiver Auswirkungen des Klimawandels gerät
der ökologische Weinbau zunehmend in eine wirtschaftliche Krise. Daher ist das Ziel des beantragten
Verbundvorhabens "VITIFIT", einen Maßnahmenkatalog mit praxistauglichen Strategien zur
Gesunderhaltung der Rebe zu erarbeiten. So sollen Anbaubedingungen verbessert, die
Produktionssicherheit konsolidiert und damit betriebswirtschaftliche Tragfähigkeit gewährleistet werden. Die
Bekämpfungsstrategien im Bereich der Pflanzengesundheit werden im Wesentlichen auf
Kupferminimierung (mikroverkapselte Kupfersalze) und Kupferersatz (Pflanzenextrakte; UVC-Technologie)
sowie deren Kombination basieren. Flankierende anbau- und kulturtechnische Maßnahmen sollen das
Inokulumpotential von P. viticola senken. Molekularbiologische Analysen werden sich dem pilzlichen
Mikrobiom des Blattes unter den o.g. Bedingungen widmen. Besonderes Augenmerk soll auf den
Pflanzenschutzmittelwirkstoff Kaliumphosphonat gelegt werden. Bereits existierende und neu gezüchtete
pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWIs) spielen in den erarbeiteten Handlungskonzepten eine zentrale
Rolle. Hierbei stehen die Verbesserung der oenologischen Weinstilistik, die Marktakzeptanz von PIWIs
sowie deren betriebliche Einführung im Fokus. Die Züchtung von PIWIs soll durch die Identifikation neuer
Resistenzen gegen P. viticola und Einkreuzung in aktuelle Zuchtstämme vorangetrieben werden. Ein
weiterer Schwerpunkt sieht die Adaption des Prognosemodells "VitiMeteo Rebenperonospora" an PIWIs
vor. Im Sektor Wissens- und Technologietransfer sollen Kommunikation, Vernetzung und Informationsfluss
zwischen Forschung und Praxis optimiert werden. Das Projekt VITIFIT soll einen wesentlichen Beitrag zur
Erreichung des "20%-Zieles" leisten.