Eine Begrünung im Weinberg bietet vielerlei Vorteile. Sie dient als Erosions- und Verdichtungsschutz, begünstigt den Humusaufbau, die Artenvielfalt und damit verbunden die Ansiedlung von Nützlingen. Durch gezielte Einsaat von Leguminosen (z.B. Klee, Luzerne, Erbsen, Wicken) kann Stickstoff aus der Luft im Boden fixiert werden, welcher dann nach Umbruch der Begrünung den Reben zur Verfügung steht. Andererseits können Begrünungspflanzen eingesät werden, die überschüssiges Nitrat aufnehmen (die sogenannten „Nitratfangpflanzen“ wie z.B. Roggen, Senf, Ölrettich) und über die Wintermonate speichern, bis die Rebe den Stickstoff im Frühjahr wieder benötigt.
Generell kann gesagt werden, dass bei einer geplanten Begrünungseinsaat unbedingt die Standorteigenschaften berücksichtigt werden müssen. Dazu zählen neben Bodenart und Wasserhaltekapazität auch die Witterungsbedingungen wie Niederschlagsmenge und –verteilung. Denn in jedem Fall muss eine Konkurrenz zur Rebe um Wasser und Nährstoffe vermieden werden. Ebenfalls zu beachten ist das Mikroklima, das sich durch eine zu hoch gewachsene Begrünung verändern kann.
Hierzu haben wir für Sie die unten aufgeführten Tabellen zusammengestellt, die Übersichten zu verschiedenen Begrünungsformen, -pflanzen und deren Eigenschaften im Weinberg geben.
Generell kann jedoch gesagt werden, dass eine Begrünungsmischung die meisten Vorteile mit sich bringt. Denn dadurch werden nicht nur unterschiedliche Bodentiefen durchwurzelt und somit gelockert, sondern bietet auch eine gewisse Sicherheit, dass - unabhängig von der Witterung - ein bestimmter Teil der eingesäten Pflanzen aufläuft (bei Trockenheit trockenheitstolerante Pfanzen, bei Kälte kältetolerante Pflanzen etc.).
Tabelle von Martin Ladach aus "Das Deutsche Weinmagazin" 2024 Ausgabe 18 Seite 24 Fraund-Verlag