Projektanfang: 10.07.2024
Projektende: 09.07.2030
Förderer: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
In diesem Modell- und Demonstrationsprojekt werden Praxisbeispiele und Verfahren der Humusanreicherung sowie der Humuserhaltung getestet, wissenschaftlich begleitet und anschaulich demonstriert, um den Gehalt und Aufbau von Dauerhumus in obstbaulich genutzten Böden zu erhalten und, wo möglich, zu heben. Damit soll ein gesundes nachhaltiges Pflanzenwachstum und eine klimaschonende Bewirtschaftungsweise gewährleistet. Es werden die Schritte Humuserhalt vor allem bei der Neuanlage sowie Humusanreicherung während der Standzeit der Obstanlagen in den Boden beachtet. Dies wird sowohl in integriert als auch ökologisch wirtschaftenden Betrieben modellhaft demonstriert und ein gegenseitiger Austausch gewährleistet. Das vorgesehene Netzwerk aus engagierten Praxisbetrieben in den Anbauregionen Süd (Bodensee), Nord (Niederelbe/ Altes Land) und West (Niederrhein bis Rheinpfalz) soll dazu dienen, die Möglichkeiten und Grenzen unterschiedlichster, humusfördernder Maßnahmen in der obstbaulichen Praxis aufzuzeigen sowie geeignete Maßnahmen über die Pilotbetriebe hinaus auf andere Obstbaubetriebe auszuweiten und als Best-Practice-Maßnahmen in der obstbaulichen Praxis zu verankern. Bei der Hochschule Geisenheim, Inst. f. Obstbau liegt die Gesamtkoordination sowie die Regionalkoordination für die Region West.
Projektanfang: 01.04.2023
Projektende: 31.03.2026
Förderer: Regierungspräsidium Tübingen, Europäische Kommission
Selbst in Obstbauregionen mit hohen Jahresniederschlägen wie im Bodenseegebiet (800-1300 mm), werden Trockenheits- und Hitzeperioden als Folge des Klimawandels häufiger. Viele Betriebe investieren als Anpassungsreaktion in Bewässerungsanlagen. Bei einer Steuerung nach Augenmaß wird oft zu viel oder zum falschen Zeitpunkt und ohne eine Dokumentation der ausgebrachten Mengen bewässert. Ziel des gemeinsamen Interreg-Projektes ist eine innovative Wasserbedarfsermittlung im Intensivobstbau im Bodenseegebiet. Es sollen objektive Entscheidungskriterien für ein ressourcenschonendes und sachgerechtes Wassermanagement auf den Betrieben in der Bodenseeregion mit Hilfe digitaler Technologien etabliert werden.
Projektanfang: 01.04.2023
Projektende: 30.09.2026
Förderer: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Die deutsche Apfelproduktion steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Um diesen Forderungen gerecht zu werden, wird ein Verbund aus institutionellen Apfelzüchtern und vielen der derzeit existierenden privaten Züchtungsinitiativen, der Fachgruppe Obstbau im Bundesausschuss Obst und Gemüse und der Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V. (FOEKO) gebildet, der sich den Herausforderungen stellen will. Dieser Verbund hat das Ziel, durch den Austausch von Züchtungsmaterial, Wissen und Know-how die zielgerichtete und systematische Züchtung standortangepasster Sorten in Deutschland bei allen Züchtungsinitiativen zu fördern.
Als erstes gemeinsames Ziel setzt sich dieser Verbund die Züchtung von Apfelsorten mit Resistenz gegenüber Apfelmehltau (Podospheara leucotricha) und Apfelschorf (Venturia inaequalis). Zur Entdeckung neuer Widerstandsfähigkeiten muss der Befall in Sortensammlungen, die über mehrere Jahre nicht mit Fungiziden behandelt werden, phänotypisiert werden.
Die Nutzung kolumnarer Apfelsorten ermöglicht zudem eine erhöhte Resilienz gegenüber Trockenstress und wird in Kombination mit Resistenzen gegenüber den beiden Schaderregern als weitere Möglichkeit gesehen, um den oben genannten Herausforderungen zu begegnen.
Resistenzgene in Sorten zu akkumulieren, bedingt aber die Nutzung einer markergestützten Selektion (englisch: Marker Assisted Selection – MAS). Dazu sollen kostengünstige und einfach anwendbare KASP-Assays (englisch: Kompetetive Allel-Spezifische PCR) entwickelt werden, die von allen Partnern unabhängig, je nach Züchtungsstrategie kombiniert werden können. Die Umsetzung der Analysen kann dann bei unabhängigen Anbietern beauftragt werden.
Projektanfang: 17.10.2022
Projektende: 16.10.2026
Förderer: Europäische Kommission
In diesem COST-Projekt werden europaweit Informationen zur Reaktion von Obstgehölzen auf Wassermangel zusammengefasst und die für eine Region und Kultur besten Methoden zur Erfassung der Auswirkungen von Wassermangel auf Qualität und Ertrag ermittelt. Mehr als 50 Forschungsinstitutionen aus 26 Ländern kooperieren, um diese Ziele zu erreichen. Die Aktivitätensind fokussiert auf 1) Identifizierung der sinnvollsten physiologischen Parameter und der kosteneffizienten Methoden, um Wassermangel zu bestimmen, 2) Identifizierung der sinnvollsten Modelle, um den Bewässerungsbedarf zu bestimmen, 3) Definition der sinnvollsten Bewässerungsstrategien im Rahmne der Defizitbewässerung und 4) Identifizierung von Lücken in den bisherigen Erkenntnissen um Entscheidungshilfesysteme zu verbessern.
Projektanfang: 16.03.2020
Projektende: 15.05.2023
Förderer: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Das Projekt „Apfel4.NULL“ hat zum Ziel, die Nachhaltigkeit der deutschen Apfelproduktion durch
Automatisierung und digitale Technologien zu verbessern. Zu diesem Zweck wird ein Netzwerk
zerstörungsfreier Sensoren aufgebaut, um Daten zur gezielten Steuerung verschiedener Prozesse in der
Apfelproduktion und Lagerung einzusetzen. Neben den saisonalen Witterungsbedingungen werden die
wichtigsten Faktoren, die die Fruchtqualität und Haltbarkeit während der Qualitätsbildung im Feld und in der
Nachternteperiode beeinflussen, mit Sensoren überwacht. Regelungsmechanismen und Modellierungen
Bezug nehmend auf Wasser- und Fruchtstress sowie Baumwuchs werden entwickelt und die
Bewirtschaftung der Obstanlage (z.B. intelligenter Wurzelschnitt, Bewässerung) und Lagerung
entsprechend angepasst. In der „Apfel4.NULL“ Obstanlage wird das Pflanzenschutzmittel-Applikationsgerät
zum Digitalen Assistenten aufgerüstet. Dabei greift das Sprühgerät auf relevante Wetterdaten, LiDAR
Sensorik mit Analyse der Biomasse sowie GIS-Informationen mit gesetzlichen Abstandsauflagen zu. Die
bestehenden CA-Lagerungssysteme für Kernobst werden durch bedarfsgerechte Abtau-Algorithmen der
Kühlaggregate energieeffizienter und produktschonender gestaltet. Die Lagersteuerung baut dabei auf eine
intuitive Mensch-Maschinen-Schnittstellen Software. Diese ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung
der Fruchtqualität und gleichzeitig eine adaptive Steuerung der Lagerbedingungen unter Berücksichtigung
der fruchtqualitativen Parameter. Durch die Vernetzung der Daten der Projektpartner, daraus erstellter
Modelle und Aufzeichnungen ist die Transparenz und Kostensicherheit für alle Glieder der
Wertschöpfungskette Apfel langfristig geschaffen. Neue, im Projekt entwickelte Technologien werden über
eine Reihe von Industrie-Projektpartnern direkt in der kommerziellen Obstbaupraxis umgesetzt. Der Fokus dieses Teilvorhabens liegt auf der Integration des Bewässerungsmanagements in das Gesamtkonzept.
Projektanfang: 01.02.2019
Projektende: 31.12.2023
Förderer: Europäische Kommission, Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat
Oberstes Ziel des Projekts ist es, den Anteil regionaler Rohstoffe bei der Produktion von Apfelsaft und Apfelwein zu erhöhen. Die hessischen Keltereien, die im Verband der hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien organisiert sind, fördern seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Maßnahmen die Pflege und die Neupflanzung von Streuobstwiesen in Hessen.
Trotzdem werden immer weniger Äpfel zu den Keltereien bzw. in die Annahmestellen gebracht. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach regionalen Produkten durch den Verbraucher hoch und auch die hessische Landesregierung hat den Wunsch nach regionalen Produkten zum Ausdruck gebracht. Derzeit wird über die Anlieferung von Streuobst-Äpfeln in guten Jahren rund 20 % des Bedarfs gedeckt. Um den Anteil regionaler Rohstoffe zu erhöhen, soll in Hessen der Mostobstanbau eingeführt werden.
Es soll geklärt werden, welche Bedingungen für einen erfolgversprechenden Mostobstanbau notwendig sind.
Eine Standortkarte soll einen Überblick über die bereits vorhandenen Streuobstflächen und zusätzliche, geeignete Standorte für den Mostobstanbau verschaffen. Hier gibt es Überschneidungen mit einem neuen Projekt des HMUKLV "Biodiversität genießen", sodass Ergebnisse dieses Projektes einfließen können.
Die Themenbereiche Biodiversität und Artenvielfalt spielen bei der Streuobsterzeugung eine wichtige Rolle. Um auch beim Mostobstanbau einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten, ist in Zusammenarbeit der Universität Gießen eine Untersuchung der Demonstrationsanlage der Kelterei Rapp's geplant. Somit kann auch in diesem Bereich auf Ergebnisse aus anderen Untersuchungen zurückgegriffen werden.
Projektanfang: 01.06.2018
Projektende: 31.01.2021
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung
In diesem Projekt werden zwei innovative Ansätze (CRISPR/Cas und Biolistik) kombiniert, um eine effektive Methode zur Modifikation des Apfelgenoms zu entwickeln. Es wird ein neues Werkzeug für die Mutagenese des Apfels adaptiert und optimiert, ohne dass man auf die Agrobakterien-vermittelte stabile Transformation und/oder die Protoplasten-basierte Regeneration angewiesen ist. Eine derartige Methodik kann sowohl für die Forschung zur Entschlüsselung von Genfunktionen als auch, in Abhängigkeit von politischen Rahmenbedingungen, für die Züchtung von Interesse sein. Im Projekt wird ein System zur transienten Transformation von Pflanzen entwickelt, indem mittels Biolistik Plasmide mit CRISPR/Cas- Konstrukten, die an Goldpartikeln gekoppelt wurden, mit hoher Geschwindigkeit in Pflanzenzellen eingebracht werden. Nach Regeneration der Zellen erhält man Pflanzen, bei denen die transiente Expression der CRISPR/Cas-Konstrukte zu genetischen Modifikationen geführt hat, wobei keine Fremd-DNA im Genom integriert werden sollte. In völlig DNA-freien Versuchsansätzen sollen Ribonukleoproteine (RNPs = Cas-Protein + “guide-RNA“) zum Einsatz kommen. Hierdurch wird das Risiko der Integration von Fremd-DNA ins Ziel-Genom komplett eliminiert. Weiterhin sollen guide-RNAs und Cas-RNAs verwendet werden, um eine DNA-freie Genommodifikation zu erzielen.
Die Anwendung dieser Technik bei Obstgehölzen kann einen Beitrag zur Untersuchung grundlegender biologischer Prozesse auf molekularer Ebene leisten und somit helfen, bislang unbekannte Genfunktionen, Geninteraktionen und regulatorische Prozesse schneller und effektiver zu entschlüsseln. Besonders aufgrund der hohen Heterozygotie und der langen juvenilen Phase von Obstgehölzen sind Züchtungen zeit- und kostenintensiv. Ausgewählte Kombinationen von gewünschten Merkmalen erfordern wiederholte und zugleich zeitintensive Rückkreuzungen. Durch den Einsatz des CRISPR/Cas-Systems können Eigenschaften gezielt verändert werden.
Projektanfang: 01.08.2017
Projektende: 30.06.2020
Förderer: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Der Klimawandel kann das Populationswachstum von Schadinsekten mit hoher gesellschaftlicher Relevanz in Hessen fördern (Klimaschutzkonzept Hessen 2012), in bestimmten Fällen aber auch hemmen. Eigene Vorarbeiten und Beobachtungen legen die Vermutung nahe, dass die Populationen von zwei Schadinsekten von hoher medizinischer und ökonomischer Relevanz, der Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus japonicus) und der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii), unter zunehmend höheren Sommertemperaturen zusammenbrechen und es somit evtl. für Teile Hessens unter bestimmten Bedingungen zu einer Entlastung kommen kann. Die Populationsentwicklung der Asiatische Buschmücke und der Kirschessigfliege unter veränderten und saisonal heterogenen Temperaturregimes ist allerdings noch weitgehend unklar. In dem hier vorliegenden Antrag sollen Zeiträume und Regionen in Hessen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eines gesteigerten oder verringerten Befallsdrucks mithilfe von phänologischen Modellen, angetrieben durch ein Ensemble von Klimaprojektionen, identifiziert werden. Im parallel eingereichten Antrag PEST werden dazu wichtige Daten zu den Auswirkungen von spezifischen Temperaturschwankungen und Wetterextremen ermittelt, um in dem hier vorliegenden Antrag Abschätzungen im Kontext des Klimawandels zu einem gesteigerten bzw. einem verringerten Befallsdruck von beiden relevanten Insektenarten physiologisch fundiert zu ermöglichen. Dieser stark synergistische Effekt zwischen beiden Anträgen führt zu einem deutlichen Mehrwert für eine realitätsnahe Abschätzung der zukünftigen Entwicklung der Risiken, bzw. Schadenssituationen und damit zu einer soliden Entscheidungsgrundlage für die entsprechenden Behörden in Hessen.
Projektanfang: 01.11.2016
Projektende: 31.10.2019
Förderer: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Ziel des geplanten Vorhabens ist es, eine schnelle und zuverlässige Selektion von für den Anbau
besonders geeigneten Wuchsformen des Kolumnarapfels schon kurz nach der Aussaat zu erreichen. Dazu
soll eine Kombination von wenigen Markern identifiziert werden, die eine solche frühe Selektion ermöglicht.
In Kombination mit anderen schon bekannten Markern z.B. für das typische Apfelaroma (Rowan et al.,
2009; Souleyre et al., 2014) können so qualitativ hochwertige Sorten mit der optimalen Wuchsform schnell
und zuverlässig identifiziert werden. Um dieses Ziel zu unterstützen, werden auch Verfahren des „Fast
Breedings“ etabliert, damit in der Kombination mit den Markern für Wuchsform eine schnelle Nutzung neuer
Sorten in der Praxis ermöglicht werden kann. Damit wird eine zeitnahe Einführung eines effektiven und
wirtschaftlich tragfähigen Anbausystems ermöglicht, die eine standortnahe, also regionale Produktion von
Wirtschaftsobst für die Fruchtsaftindustrie auf Dauer sichert. Weiterhin wird damit auch für die Anbauer eine
wirtschaftliche Einkommensalternative geschaffen.