Wetterextreme wie Trockenheit und Starkregen werden aufgrund des Klimawandels immer häufiger. Wie kann der Weinbau dem begegnen? Die Kombination von Reben mit Bäumen und Sträuchern hat Effekte auf das System Weinberg. Doch wie sehen diese Wechselwirkungen aus? Was bedeuten die Bäume für die Biodiversität und welchen Einfluss hat das auf das Mikroklima oder die Bodenfauna? Mit der Vitiforstfläche wollen wir diese Fragen beantworten.
Die erste wissenschaftliche Vitiforst-Anlage in Deutschland soll an der Hochschule Geisenheim entstehen. Das Prinzip des Vitiforsts – eine Variante des Agroforst (Agrar- + Forstwirtschaft), bei der die Kombination aus Vitis (Rebe) und Bäumen im Vordergrund steht – soll gleich mehrere Effekte erzielen: vor allen Dingen die Monokultur Weinberg aufbrechen, die Landschaft biodiverser machen, Kohlenstoff im Boden speichern und die Effekte von Trockenperioden abmildern. Angelegt werden soll die Fläche im Frühjahr 2024. Geplant ist eine ökologische Bewirtschaftung der Fläche, die mit einer Piwi-Rebsorte bestockt wird. Wie die Bäume sich auf die nebenstehenden Rebzeilen auswirken soll durch Erfassung von physiologischen Faktoren und Bodenparametern in diesem Langzeitversuch erforscht werden. Gefördert wird die Anlage der Fläche im Rahmen des GeisTreich-Projektes, dem „Geisenheimer Transferprogramm zum artenreichen und multifunktionalen Weinbau (https://geistreich.hs-geisenheim.de/ ).