Rieke Hansen ist seit November 2019 Professorin für Freiraumplanung und ökologische Stadtentwicklung am Institut für Freiraumentwicklung der Hochschule Geisenheim University. Sie hat Landschafts- und Freiraumplanung an der Leibniz Universität Hannover studiert und ein Referendariat der Landespflege in Nordrhein-Westfalen absolviert. Zwischen 2010 und 2018 hat sie in Forschung und Lehre an der Technischen Universität München am Lehrstuhl für Strategie und Management der Landschaftsentwicklung gearbeitet und dort 2018 ihre Doktorarbeit abgeschlossen. 2018 und 2019 war sie am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur an der RWTH Aachen University tätig.
Der Fokus ihrer Forschung liegt auf den innovativen Potenzialen von Konzepten wie Grüne Infrastruktur, Ökosystemleistungen und Natur-basierte Lösungen für die nachhaltige Stadtentwicklung. In diesem Zusammenhang hat sie sich mit der Landschafts- und Freiraumplanung in Metropolregionen und Städten in Deutschland, Europa und den USA befasst. Zu ihren internationalen Forschungsprojekten gehörten das BiodivERsA-Projekt URBES, das FP7-Projekt GREEN SURGE und das Horizont 2020-Projekt proGIreg. Zu aktuellen Projekten mit Fokus auf Wissenstransfer gehören die Entwicklung des „Werkzeugkastens Stadtnatur“ für das Bundesamt für Naturschutz sowie ein Leitfaden zur Umsetzung von „Urban Greening Plans“ aus der EU-Biodiversitätsstrategie 2030.
Rieke Hansen ist eingetragene Landschaftsarchitektin bei der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen und Assessorin der Landespflege. Sie ist Mitglied des „Wissenschaftlichen Beirats für Natürlichen Klimaschutz“.
Projektanfang: 01.04.2022
Projektende: 30.03.2024
Förderer: Bundesamt für Naturschutz
Die städtebauliche Förderung leistet wichtige Beiträge zur Entwicklung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen. Die aktuellen Rahmenbedingungen zur städtebaulichen Förderung ermöglichen auch die Umsetzung biodiversitätsfördernder Maßnahmen. Um diese Möglichkeiten bekannter und handhabbar zu machen, bedarf es einer stärkeren fachlich-konzeptionellen Unterstützung von Kommunen durch das Aufzeigen von kommunalen Handlungsspielräumen, der Bereitstellung von anwendungsbezogenen Informationen, aber auch einer entsprechenden Rahmensetzung des Bundes und der Länder.
Um diese Herausforderungen zu adressieren, zielt das Vorhaben „Empfehlungen für Kommunen zur Berücksichtigung der Biologischen Vielfalt in Fördergebieten der Städtebauförderung“ darauf ab, die Integration von Maßnahmen zur Entwicklung der Biologischen Vielfalt in Gebieten der Städtebauförderung zu evaluieren. Darauf aufbauend soll eine Handreichung für Kommunen (bzw. für kommunale Planungsämter und Naturschutzbehörden) erstellt werden, wie - in Fördergebieten der Städtebauförderung - mit welchen Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität beigetragen werden kann. Dazu wird ein kollaborativer Prozess mit verschiedenen Akteuren initiiert (Lernallianz), um sicherzustellen, dass die Handreichung praxisorientiert und auf die Bedürfnisse der Kommunen zugeschnitten ist. Abschließend werden Empfehlungen für die Bundes- und Landesebene abgeleitet und verschiedene Optionen zur Verbreitung der Handreichung identifiziert und genutzt.
Projektanfang: 01.11.2021
Projektende: 31.10.2022
Förderer: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Um gesetzte Klimaschutzziele zu erreichen, erfordert es ehrgeizige Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen. Da ein Großteil dieser Emissionen im urbanen Raum verursacht wird, spielen Städte und Kommunen bei der Umsetzung eine entscheidende Rolle. Um den Erfolg der durchgeführten Maßnahmen zu gewährleisten und Klimaschutzpläne regelmäßig lokal anpassen zu können, muss die Reduktion der Emissionen kontinuierlich überprüft werden.
Das bisherige Monitoring weist aufgrund seiner Abhängigkeit von einer umfangreichen, jedoch oft eingeschränkten Datenverfügbarkeit Schwachstellen auf. Daher arbeitet die Hochschule Geisenheim in diesem Gemeinschaftsprojekt zusammen mit der Hochschule Darmstadt an der Entwicklung eines innovativen Sensornetzwerks für die lokale Bestimmung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre, um somit den Kommunen neue Monitoring-Instrumente zur Verfügung zu stellen, mit denen der kommunale Klimaschutz besser gesteuert werden kann.
Auf der technischen Seite entwickelt die Hochschule Darmstadt einen präzisen und dennoch preiswerten CO2-Sensor, mit dem das Sensornetzwerk für die lokale Überwachung des CO2-Gehalts aufgebaut werden kann. Auf der Anwendungsseite ermittelt die Hochschule Geisenheim konkrete Einsatzfelder der Sensoren für das lokale Monitoring der Treibhausgasemissionen und entwickelt Ideen für begleitende Instrumente für effektiven Klimaschutz in den hessischen Kommunen.
Im Rahmen des Projekts werden bereits erste konkrete Schritte zur Realisierung des Sensornetzwerks und zur Verbesserung des kommunalen Klimaschutz-Monitorings gegangen. Um das Sensornetzwerk optimal einsetzen zu können werden Expert:innen aus Klimaschutzpolitik und -beratung, Industrie und Stadtverwaltung frühzeitig in das Vorhaben mit einbezogen.
Projektanfang: 01.11.2020
Projektende: 31.01.2024
Förderer: Bundesamt für Naturschutz
Zur „Urbanen Grünen Infrastruktur“ (UGI) ist in letzter Zeit eine Vielzahl an Forschungserkenntnissen, Leitfäden und Best Practice Beispiele entstanden. Dennoch stehen Kommunen vor der Herausforderung, urbane grüne Infrastruktur angesichts der Komplexität an Maßstabsebenen, Planungsphasen und Handlungsfeldern zu fassen und umzusetzen. Um die kommunale Planungspraxis zu unterstützen, sieht der Masterplan Stadtnatur (BMU 2019) die Bereitstellung eines „Werkzeugkastens“ mit Handlungsempfehlungen vor. Die Entwicklung eines solchen web-basierten Werkzeugkastens ist Ziel des Vorhabens „Urbane grüne Infrastruktur konkret - Musterlösungen und Handlungsempfehlungen“. Im Fokus stehen dabei Ansätze und Methoden zur Erfassung und Bewertung vorhandener UGI-Elemente und Ökosystemleistungen. Weiterhin werden Instrumente und Maßnahmen zur Planung, Umsetzung und Pflege von UGI aufgezeigt. Dabei bilden die Werkzeuge ein breites Handlungsspektrum ab und umfassen Qualifizierung und Vernetzung, UGI im Neubau und kombinierte grau-grüne Elemente. Darüber hinaus werden Hinweise zu möglichen Akteurskonstellationen, zu Partizipationsmethoden sowie zu kommunalen Lenkungs- und Steuerungsprozessen gegeben. Das theoretische Wissen wird mit Praxiserfahrungen ergänzt, indem vier Beispielkommunen und -stadtregionen in das Vorhaben einbezogen werden. Mit ihnen werden Herausforderungen bei der Umsetzung urbaner grüner Infrastruktur diskutiert und Handlungsbedarfe ermittelt, die bei der Erarbeitung des Werkzeugkastens Berücksichtigung finden werden.