Otmar Löhnertz

Prof. Dr. Otmar Löh­nertz

Post­an­schrift:Von-La­de-Stra­ße 1
D-65366 Gei­sen­heim
Vita
  • 1979 
    Diplom Weinbau und Oenologie, Fachhochschule Wiesbaden
  • 1983
    Dipl.-Ing. agr., Justus-Liebig-Universität Gießen
  • 1988
    Dr. agr. Justus-Liebig-Universität Gießen
  • seit 1990
    Leiter des Instituts Bodenkunde und Pflanzenernährung, Forschungsanstalt Geisenheim (seit 2013 Hochschule Geisenheim)
  • 2002-2005
    Dekan des Fachbereichs Weinbau und Getränketechnologie der Hochschule RheinMain, Studienstandort Geisenheim
  • 2005-2013
    Dekan des Fachbereichs Geisenheim der Hochschule RheinMain, Studienstandort Geisenheim
  • seit 2013
    Vizepräsident Lehre der Hochschule Geisenheim
Publikationen
Forschungsprojekte

Projektanfang: 01.05.2019
Projektende: 14.08.2022
Förderer: Forschungsring des Deutschen Weinbaus

Projektanfang: 01.11.2014
Projektende: 31.05.2018
Förderer: Forschungsring des Deutschen Weinbaus, Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft e.V.

Haben Sie im Weinregal schon einmal nach einer Flasche Wein mit der Aufschrift „Alte Reben“ gegriffen? Warum? Verspricht das Alter der Rebstöcke eine besondere Qualität? Winzer begründen diese höhere Qualität gerne mit geringeren Erträgen, tieferem Wurzelsystem oder mit der besonderen genetischen Herkunft der Rebstöcke. Im Probierglas werden dann Weine miteinander verglichen, die zwar von der gleichen Rebsorte stammen mögen, sich aber ansonsten hinsichtlich vieler Faktoren unterscheiden. Ob Wein von alten Reben tatsächlich besser schmeckt als der von jungen Reben, untersuchte die Hochschule Geisenheim in einem speziellen Versuchsweinberg. Auf dieser experimentellen Basis ist es möglich, Untersuchungen innerhalb einer Rebfläche (Geisenheimer Fuchsberg), für eine Rebsorte (Riesling) gleichen Klons (Gm 239), gleicher Unterlage (5C Teleki) und auf einheitlichem Standraum (2,8m2) an Reben der drei Pflanzjahre 1971 („alt“), 1995 („alternd“) und 2012 („jung“) durchzuführen. Zunächst seien einige Vorbemerkungen zu diesem Thema erlaubt, denn Reben besitzen ein sehr gutes Potenzial, um über eine lange Zeit vital zu bleiben. Auch finden in älteren Weinbergen aufgrund anderer Stock- und Zeilenabstände möglicherweise weniger mechanische Stockarbeiten statt, die das Risiko weiterer Stockausfälle reduzieren. Das Durchwurzelungsvermögen von Reben ist von größter Bedeutung und könnten eine wichtige Anpassungsreaktion alter Reben sein. Darüber hinaus erhöhen alte Weinberge die Diversität einer Sorte. Ziel des Vorhabens war es zu untersuchen, ob sich die Nährstoffaufnahme ändert, Physiologie, Wachstum und Mikroklima beeinflusst werden oder sich Änderungen bei Most- und Weininhaltsstoffe zeigen, die sich auch auf die Sensorik auswirken. Der Untersuchungszeitraum betrug vier Versuchsjahre.

Hochschule Geisenheim
© eigene Aufnahme

Projektanfang: 01.02.2014
Projektende: 31.01.2018
Förderer: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

An der Hochschule Geisenheim wurde 2012 eine FACE-Anlage (free air carbon dioxide enrichment) für Reben errichtet, die seit 2014 in Betrieb ist. Diese weltweit einzigartige Anlage ermöglicht es, die CO2-Konzentration in einem Teil des Weinbergs zu erhöhen und so die Auswirkungen auf die Reben, den Ertrag und die Weinqualität zu untersuchen. In den ersten Jahren waren die Unterschiede in der Reaktion der Jungreben auf erhöhte CO2-Konzentration bei vielen physiologischen Prozessen deutlich stärker ausgeprägt. Nach einer vollständigen Etablierung der Reben schwächte sich die Reaktion der Reben bei manchen Parametern, insbesondere bei moderaten Stressbedingungen, ab. Nichtsdestotrotz werden gerade die klimarisikobedingten und zukünftig häufiger zu erwartenden Extremsituationen zu starken Unterschieden in der Assimilation und damit der Leistungsfähigkeit und Inhaltsstoffausprägung der Reben führen.