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EINMAL GEISENHEIM - IMMER GEISENHEIM

Hochschule und Alumniverband gedenken Peter Spring († 10. April 1945 im KZ Dachau)

Gedenkstein
Auf dem zentralen Eingangsgelände der Hochschule befindet sich ein Gedenkstein zu Peter Spring.

Peter Spring, geboren am 6. August 1882, Gärtner, studierter Obstbautechniker, Sozialdemokrat und Pazifist, † 10. April 1945 im KZ Dachau.

Bericht des Rheingau-Echos zur Gedenkstein-Eröffnung:

„Möge das Beispiel, das Peter Spring gegeben hat, für die heutigen Generationen Erinnerung und Mahnung zugleich sein. Nur wenn wir aus der Vergangenheit etwas gelernt haben, hat der Tod von Peter Spring einen Sinn gehabt.“

Gustav Geiger, Ehrenbürger der Lindenstadt und ehemaliger Weggenosse von Peter Spring, erinnerte in einer kleinen Gedenkfeier an die Standhaftigkeit von Peter Spring, die dem aufrechten Sozialdemokraten letztlich das Leben gekostet hatte. „Es war eine Heldentat, in seiner Situation gerade zu stehen und dem allgemeinen Trend zu widerstehen.“ hob Geiger hervor. Damals wie heute habe es gegolten, extremen politischen Richtungen entgegenzutreten, um sie abzuwehren.

Der Geisenheimer Spring, zu dessen Ehren eine Straße im Stadteil Pflänzer benannt ist, war im April 1945 im Konzentrationslager Dachau ums Leben gekommen. 41 Jahre nach seinem Tod enthüllten ein Studentenvertreter der Fachhochschule Wiesbaden sowie Peter Springs Sohn Karl Heinz eine Gedenktafel im Park der Forschungsanstalt, die das Gedenken an den KZ-Häftling bewahren soll.

Werner Lustenberger, Sprecher der Studentenschaft ,die den Stein gestiftet hatte, erinnerte in seiner Ansprache an die Verfolgten und die Opfer des Faschismus. Zugleich ermahnte er die anwesenden Zuhörer jeglichen faschistischen Tendenzen in der heutigen Zeit entgegenzutreten. In einem kurzen Rückblick auf das Leben von Peter Spring sowie die damalige politische Situation in Deutschland umriss er die historische Situation  zu Beginn des „Dritten Reiches“. Geisenheim sei, so Lustenberger, eine Hochburg der NSDAP im Rheingau gewesen. Daneben habe sich die SPD, der auch Peter Spring angehörte, zur stärksten Opposition entwickelt. Die Sozialdemokraten hätten allerdings trotz hohem persönlichen Einsatz nicht verhindern können, dass die Katastrophe ihren Lauf nahm.

Im Anschluss hieran bedankte sich Karl Heinz Spring bei der Studentenschaft der Fachhochschule dafür, dass sie die Erinnerung an seinem Vater wachhalten wolle. Dies sei umso höher zu bewerten als keiner der Studentinnen und Studenten in irgendeinem persönlichen oder verwandtschaftlichen Verhältnis zur Familie Spring stehe. Er wünschte sich, dass der Stein, der an der ehemaligen beruflichen Wirkungsstätte von Peter Spring enthüllt wurde, (Spring war bis 1933 Beschäftiger der Anstalt, wurde dann aber aufgrund seiner politischen Aktivitäten entlassen), dazu dient, dass die Jugend ihr Geschichtsbewusstsein wach hält. Spring berichtete von einem Zusammentreffen mit einem ehemaligen polnischen Mithäftling seines Vaters in Dachau, den die Familie im vergangenen Jahr bei der 40-Jahr-Gedenkfeier im Konzentrationslager getroffen habe. Der Pole, heute Professor in Lodz, habe ihm seine Freude darüber zum Ausdruck gebracht, dass es insbesondere junge Menschen seien, welche die Opfer des Faschismus ehren. „Dies empfinden auch wir Kinder von Peter Spring“, bekundete Sohn Karl-Heinz abschließend.

Clemens Klockner, Rektor der Fachhochschule Wiesbaden, gedachte der Opfer des Faschismus mit einem Gedicht, das Erich Fried eigens für die Wiesbadener Studenten verfasst hatte. Klockner mahnte, dass es nicht dabei bleiben dürfe, sich nur während der Feierlichkeiten zum 8. Mai der unseligen Entwicklung des Dritten Reiches zu erinnern. „Wir müssen dafür sorgen, dass uns Peter Spring – und mit ihm all die anderen Opfer des Faschismus – dauerhaft im Gedächtnis haften bleiben.“

Kategorien: HOCHSCHULE, Alumni, Nachrichten

Robert Lönarz
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