Preisträgerin Theresa Rösner analysierte in ihrer Abschlussarbeit „Städtischer Freiraum als gemeinsames Lebensumfeld. Place Attachment und Biocultural Diversity als konzeptioneller Rahmen zur integrativen Entwicklung eines Grün- und Freiraumnetzes am Beispiel der Bonner Innenstadt“ im Studiengang Landschaftsarchitektur (M.Sc.), wie die Entwicklung eines Grün- und Freiraumnetzes für ein lebenswertes Wohnumfeld in der inneren Stadt gefördert werden kann. Sie überzeugte die Jury des Preises insbesondere damit, dass sie die vielfältigen freiraumbezogenen Wahrnehmungen und Nutzungspraktiken sowie die Mitgestaltung von Freiräumen anhand zweier komplexer Theorien analysiert, zu einem fundierten konzeptionellen Rahmen für die Freiraumplanung zusammengeführt und sehr anschaulich, grafisch hochwertig aufbereitet hat. Sie konnte sich über ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro freuen.
„Inklusive Naturtourismusangebote und Barrierefreiheit in Schutzgebieten“ standen im Fokus der Arbeit von Katharina Koch. Anhand des Naturparks Hessischer Spessart erarbeitete die Absolventin exemplarisch Maßnahmenvorschläge für die barrierefreie Gestaltung der drei Elemente Wanderweg, Infotafel und Aussichtspunkt. Besonderheit dabei: Die Naturerlebnisangebote berücksichtigen Menschen mit verschiedenen Behinderungen. Dabei punktete die Preisträgerin vor allem mit der systematischen Aufarbeitung des bisher marginal erschlossenen Themas in beeindruckender Vollständigkeit bei zugleich stark komprimierter, inhaltsreicher Darstellung.
Die Arbeit der dritten Preisträgerin Lea Trapp widmet sich dem hochaktuellen Thema, wie in alternden Gesellschaften die Bedarfe der diversen Bevölkerung in der Lebensphase Alter in der Freiraumplanung gleichberechtigt berücksichtigt werden können. Unter dem Titel „Altersgerechte Quartiere. Integration der Bedürfnisse älterer Menschen in der Freiraumplanung. Entwurf für das Altenpflegeheim Martinsstift und seine Umgebung in der Mainzer Neustadt“ entwickelte sie auf Basis von Interviews und Analysen neue Gestaltungsideen für den Goetheplatz in der Rheinland-Pfälzischen Landeshauptstadt. Die aktuelle Anlage ergänzte sie um neue funktionale Gestaltungselemente bspw. für die Retention und ein sicheres Fortbewegen. Für die sehr engagierte, interdisziplinär ausgerichtete und reflektierte Entwurfsarbeit erhält Lea Trapp wie Katharina Koch ein Preisgeld in Höhe von 250 Euro.
„Die Herausforderungen für eine nachhaltige Gestaltung von Stadt und Landschaft sind vielfältig; die Preisträgerinnen der letzten zwei Semester zeigen sehr schön, dass dazu neben dem Klimawandel, Verdichtung und blau-grüner Infrastruktur auch weniger präsente Themen wie die Vernetzung innerstädtischer Flächen, Inklusion und demografischer Wandel gehören“, betonte Prof. Dr. Marianne Darbi, Professorin für Landschaftsplanung und Eingriffsfolgenbewältigung an der Hochschule Geisenheim und Verantwortliche für den Studienpreis Landschaftsarchitektur. Die interdisziplinäre Ausbildung der Landschaftsarchitekt:innen von morgen müsse höchste Priorität haben, „denn wir können urbane Räume und Landschaften nur mit interdisziplinären Ansätzen zukunftsfähig entwickeln“.
Der Studienpreis Landschaftsarchitektur ist mit 500 Euro dotiert und wird einmal pro Semester vergeben. Die Auszeichnung geht an eine Absolventin oder einen Absolventen, die oder der eine hervorragende Abschlussarbeit im Bachelorstudiengang Landschaftsarchitektur, dem Masterstudiengang Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung (M.Sc.) oder im Studiengang Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen (M.Eng.) mit der Vertiefung Landschaftsarchitektur an der Hochschule Geisenheim verfasst hat.
Weitere Informationen zum Preis finden Sie hier.