Städte und Landschaften verändern sich immer dynamischer und tiefgreifender. Die Hochschule Geisenheim bildet in ihrem Master-Studiengang Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung Expertinnen und Experten für die Lösung landschaftsbezogener Zukunftsaufgaben aus.
Die Inhalte und Methoden des Studiengangs orientieren sich an den großen gesellschaftlichen Herausforderungen: dem Klimawandel und der Biodiversitätskrise, dem Landnutzungswandel, der Mobilitätswende, dem vielschichtigen gesellschaftlichen Wandel sowie den daraus entstehenden Anforderungen an öffentliche Räume sowie Natur und Landschaft. Studierende lernen, integrierte räumliche Strategien für komplexe Planungsaufgaben in verschiedenen Kontexten und mit unterschiedlichem Zeithorizont zu entwickeln.
Angesichts der großen Transformationen der Gegenwart bildet die Hochschule Geisenheim reflektierte und verantwortungsvolle Persönlichkeiten aus, die bestehende Planungsroutinen kritisch hinterfragen und nach neuen Lösungen suchen. Besonderes Merkmal des Studiengangs ist deshalb die intensive Förderung persönlicher und sozialer Kompetenzen – sogenannter Future Skills. Zu diesen Fähigkeiten, die Planende in der Welt von morgen benötigen, gehören
Der Studiengang richtet sich an Absolventinnen und Absolventen von Bachelor-Studiengängen der Landschaftsarchitektur und ihrer drei Schwerpunkte (Freiraumplanung, Landschaftsplanung und Naturschutz sowie Garten- und Landschaftsbau), aber auch benachbarter raumbezogener Disziplinen, z.B. Umweltwissenschaften, Geografie, Raumplanung, Forstwirtschaft, Urban Design und Architektur.
Der Studiengang ist konsekutiv angelegt und erfüllt die Voraussetzungen für eine spätere Aufnahme seiner Absolventinnen und Absolventen in die Architekten- und Stadtplanerkammer. Bewerber:innen ab Wintersemester 2022/23 werden nach der neuen Prüfungsordnung 2022 studieren.
Studienabschluss | Master of Science |
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Regelstudienzeit | 4 Semester |
Studienbeginn | Sommer- und Wintersemester |
Zulassungsvoraussetzung | B.Eng. Landschaftsarchitektur oder vergleichbarer Abschluss mit Note 2,3 oder besser; bei Note 2,4 bis 2,7 Motivationsschreiben und Auswahlgespräch |
Studienschwerpunkte | Stadt und Freiraum zukunftsfähig gestalten, Natur und Landschaft nachhaltig entwickeln |
Studienfachberatung | Prof. Dr. Marianne Darbi |
Bewerbung | bis Vorlesungsbeginn (siehe Termine und Fristen) |
Das Berufsfeld der Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung ist äußerst vielfältig. Deshalb können Studierende des Master-Studiengangs zwischen zwei Vertiefungsrichtungen wählen:
Stadt und Freiraum zukunftsfähig gestalten adressiert dieBedürfnisseeiner durch Vielfalt und Wandel geprägten Gesellschaft und die daraus entstehenden Anforderungen an urbane Freiräume und Stadtnaturen. Ziel ist eine sozial und ökologisch sensible sowie prozesshaft orientiere Stadt- und Landschaftsentwicklung.
Natur und Landschaft nachhaltig entwickeln vermittelt das Instrumentarium eines ganzheitlichen Naturschutzes, der vielfältige Ökosystemleistungen sichert und Landschaften von hohem Erholungs- und Erlebniswert entstehen lässt.
Angesichts der gesellschaftlichen Interessenvielfalt spielt die professionelle Kommunikation mit Stakeholdern und Bürgerinnen und Bürgern in beiden Vertiefungsrichtungen eine herausragende Rolle.
Durch den besonderen Fokus auf Future Skills entwickeln sich die Studierenden zu teamfähigen, kommunikativen und gemeinwohlorientierten Planenden, die in vielfältigen Tätigkeitsbereichen und Rollen im Berufsfeld verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen und den großen gesellschaftlichen Herausforderungen mit neuen Strategien und Konzepten begegnen.
Der Studienbeginn ist sowohl zum Wintersemester als auch zum Sommersemester möglich. Das Curriculum sieht gemeinsame Onboarding-Module im 1. und 2. Fachsemester vor und weist einen großen Wahlpflicht- und Wahlbereich auf. Damit bietet es Orientierung und die Möglichkeit zur individuellen Profilierung zugleich.
1. und 2. Semester: Ein einjähriges Onboarding-Programm mit gemeinsamen Pflichtmodulen für beide Vertiefungsrichtungen macht die Studierenden mit weiterführenden Arbeitsmethoden und Werkzeugen der Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung vertraut. Die Befähigung zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten gibt das notwendige Rüstzeug für das Master-Studium. Eine Einführung in das Systemdenken eröffnet einen neuen Zugang zu herausfordernden landschaftsarchitektonischen und landschaftsplanerischen Problemstellungen. In Planungsprojekten und den Wahlpflichtmodulen der gewählten Vertiefungsrichtung erweitern die Studierenden ihre fachlichen Kenntnisse und Kompetenzen.
3. und 4. Semester: Im zweiten Studienjahr wählen die Studierenden aus einem großen Angebot von Wahlmodulen. Individuelle Formate wie das Forschungsmodul oder die Praxiszeit in einer öffentlichen Verwaltung bieten weitere Optionen, das eigene Profil zu schärfen. Neben den Modulen beider Vertiefungsrichtungen stehen zusätzlich die Angebote des Masterstudiengangs Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen (UMSB) an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden sowie der Frankfurt University of Applied Sciences in Frankfurt am Main in Kooperation mit der Hochschule Geisenheim offen. Mit dem Anfertigen der Masterthesis stellen die Studierenden ihre akademische Kompetenz unter Beweis und bereiten sich auf den Einstieg in die Praxis oder einen wissenschaftlichen Werdegang vor.
In der Vertiefungsrichtung Stadt und Freiraum zukunftsfähig gestalten widmen sich die Studierenden den aktuellen Herausforderungen an die Stadtnatur und die Gestaltung urbaner Räume. Dazu gehören die Anpassung an den Klimawandel und eine strategische Freiraumplanung an der Schnittstelle zum Städtebau und zur Architektur. Weitere Themenfelder sind die Entwicklung attraktiver, zu intensiver Nutzung einladender öffentlicher, halböffentlicher und gemeinschaftlicher Freiräume sowie der Ausbau der grünen und grün-blauen Infrastruktur. Vertieft werden die Instrumente und Methoden zur Freiraumentwicklung im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern.
Die Studierenden erarbeiten anspruchsvolle planerische und gestalterische Konzeptionen und adressieren dabei soziale und ökologische Aspekte gleichermaßen. Sie befassen sich mit den komplexen Nutzungsansprüchen an Freiräume in Städten und Metropolregionen. Ihre Fähigkeiten im Entwerfen und konzeptionellen Arbeiten trainieren sie auf unterschiedlichen Maßstabsebenen und anhand von Aufgaben in verschiedenen soziokulturellen Kontexten.
Die Vertiefungsrichtung Natur und Landschaft nachhaltig entwickeln vermittelt Methoden zur Sicherung der natürlichen Ressourcen, der Biodiversität und der Weiterentwicklung von Kulturlandschaften. Wesentliche Inhalte bilden die vielfältigen Aufgaben des Naturschutzes und der Landschaftsplanung, aber auch die souveräne Anwendung des Instrumentariums eines ganzheitlich verstandenen Naturschutzes, des Planungsrechts sowie Geografischer Informationssysteme (GIS).
Erholungsvorsorge, Management im Arten- und Biotopschutz, Strategien zur Sicherung und Weiterentwicklung der biologischen Vielfalt sowie Ökosystemleistungen sind zentrale Themen. Studierende entwickeln innovative Konzepte zur nachhaltigen Ressourcen- und Landnutzung sowie zur ökologisch verträglichen Integration von Infrastruktur- und Siedlungsprojekten. Sie wenden die Instrumentarien der formellen und informellen Landschaftsplanung in der Praxis mit innovativen Inhalten und Methoden an.
Voraussetzung für die Zulassung ist ein Bachelor-Abschluss in der Fachrichtung Landschaftsarchitektur oder in einem Studiengang der drei Vertiefungsrichtungen in der Landschaftsarchitektur analog der BBPO oder eine vergleichbare Qualifikation aus anderen Studienprogrammen anderer Hochschulen und Universitäten.
Zugelassen werden können ebenso Absolventinnen und Absolventen benachbarter, raumbezogener Studiengänge, wenn sie innerhalb ihres Bachelor-Studiums Leistungen in folgenden Themenfeldern nachweisen können:
Es müssen mindestens 20 ECTS der oben genannten Anforderungen zum Zeitpunkt der Zulassung erbracht sein. Die restlichen Inhalte sind als Auflage aus dem Modulangebot des Bachelor-Studiengangs Landschaftsarchitektur bis zur Anmeldung der Masterthesis nachzuweisen; diese werden mit der Zulassung zum Studium festgelegt.
Zugelassen werden Bachelorabsolventinnen und -absolventen mit einer Durchschnittsnote von 2,3 oder besser. Bei Bachelornoten von 2,4 bis 2,7 ist ein Motivationsschreiben der Bewerbung beizufügen, das die Interessen, Motive und besonderen Erfahrungen bezüglich des Master-Studiums sowie der angestrebten beruflichen Karriere aufzeigen soll. Über die Zulassung entscheidet die Studiengangsleitung anhand der Unterlagen, gegebenenfalls führt sie ein Auswahlgespräch.
Maßgeblich für die Zulassungsentscheidung sind insbesondere folgende Kriterien:
Es kann eine Zulassung ausschließlich für eine der beiden Vertiefungen ausgesprochen werden, wenn die nachgewiesenen Leistungen diese Eingrenzung erfordern.
Der Bachelor-Abschluss ist eine gute Basis, um in den Berufsalltag zu starten. Aber er ist erst der Anfang: Wer Dinge bewegen und in Büro, Behörde oder Verband anspruchsvollere Aufgaben und Verantwortung übernehmen möchte, qualifiziert sich dafür mit dem Master-Studium. Das Berufsfeld der Landschaftsarchitektur hat sich stark ausdifferenziert. Im Master-Studiengang werden die zu bearbeitenden Fragestellungen und Anforderungen komplexer, die Lösungsvorschläge eigenständiger und die Perspektive internationaler. Trainiert werden das konzeptionelle Denken, die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten sowie Kompetenzen für die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren in der Stadt-, Freiraum- und Landschaftsentwicklung.
Das Master-Studium stellt zudem die formale Voraussetzung für viele interessante Optionen dar. Es ermöglicht seinen Absolventinnen und Absolventen die spätere Aufnahme in die Architekten- und Stadtplanerkammer und damit das Führen der geschützten Berufsbezeichnung „Landschaftsarchitekt:in“. Ebenso qualifiziert es für den höheren Dienst in der öffentlichen Verwaltung, die Leitung anspruchsvoller Projekte in Planungsbüros im In- und Ausland sowie die Mitarbeit in Forschung und Lehre mit der Option zur Promotion.
In Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung bestehen national und international hervorragende Berufschancen. Ein wachsender Bedarf an öffentlichem Grün als Voraussetzung für die Lebensqualität in urbanen Räumen verlangt innovative planerische Konzepte und das Know-how für deren Realisierung. Ebenso expandiert der Umweltbereich. Hier reicht das Spektrum von Naturschutz und Umweltprüfungen über nachhaltige Landnutzung bis hin zu einer auf Umweltgerechtigkeit zielenden Infrastruktur- und Siedlungsentwicklung. Gefragt sind Kompetenzen in der interdisziplinären Zusammenarbeit. Potenzielle Arbeitgeber sind:
Die Forschung im Bereich Landschaftsarchitektur der Hochschule Geisenheim ist praxisorientiert und anwendungsbezogen. Während sich Fragen des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel durch viele unserer Forschungsprojekte ziehen, widmen sich die Institute im Einzelnen folgenden Themenbereichen:
Im Landschaftsbau erforschen wir, wie der Einsatz und die Verwendung von Baustoffen optimiert werden können, insbesondere von Substraten, Dränbaustoffen und wurzelfesten Abdichtungen. Wir erproben neue Begrünungsstrategien und innovative Bautechniken für die Be- und Entwässerung. Wir entwickeln das Building Information Modeling (BIM) für die Landschaftsarchitektur weiter.
In der Freiraumplanung widmen wir uns dem gesellschaftlichen Wandel und den damit verbundenen Anforderungen an die Planung städtischer Freiräume und Grünsysteme. Im Fokus stehen die vielfältigen Nutzungsansprüche an öffentliche Räume und die Potenziale der Landschaftsarchitektur als integraler Bestandteil einer nachhaltigen Stadtentwicklung.
In der Freiraumplanung widmen wir uns dem gesellschaftlichen Wandel und den damit verbundenen Anforderungen an die Planung städtischer Freiräume und Grünsysteme. Im Fokus stehen die vielfältigen Nutzungsansprüche an öffentliche Räume und die Potenziale der Landschaftsarchitektur als integraler Bestandteil einer nachhaltigen Stadtentwicklung.