Von der Ökologie und den Ökosystemleistungen bis zur Lebensmittelproduktion: Im gleichnamigen fachübergreifenden Wahlmodul nehmen Master-Studierende der Hochschule Geisenheim die Biene genauer unter die Lupe. Mitte Juli 2021 stand im praktischen Teil der Veranstaltung die Honigernte auf dem Programm.
Ausgerüstet mit Smoker, Handschuhen und Imkerhüten, entnahmen die Studierenden gemeinsam mit Dr. Susanne Tittmann vom Institut für allgemeinen und ökologischen Weinbau dem hochschuleigenen Stock im Zanderformat die Honigwaben. Dabei konnten sie einen Blick in die verschiedenen Zargen, also die verschiedenen Ebenen, des Stocks werfen. Die Brutwaben, die sich unter den Honigräumen befinden, sind gut besiedelt und frische Brut war in den verschiedenen Stadien vorhanden.
Im Weinbaulabor der Hochschule wurden die Honigwaben dann weiterverarbeitet: Mit Hilfe eines Refraktometers wurde der Wassergehalt des Honigs der einzelnen Waben festgestellt, um zu verhindern, dass der Honig zu gären beginnt. Damit der Honig auch fließen kann, musste das Entdecklungswachs mit einer Entdeckelungsgabel entfernt werden. Im Anschluss wurden die Waben mit einer Dreikammerschleuder manuell geschleudert und der Honig mit Hilfe eines Grob- und Feinsiebes gereinigt. Damit ist die Arbeit noch nicht getan; der Honig muss noch abgeschäumt und in den nächsten Tagen gerührt werden.
Neben der Honigproduktion gehören unter anderem die Biologie der Honigbiene, der Bienenschutz und die Funktionen von Wildbienen für das Ökosystem zu den Grundlagen des Moduls „Die Biene“. Die Studierenden beschäftigen sich darüber hinaus vertiefend mit Agrarpolitik, den Inhaltsstoffen und der rechtlichen Beurteilung von Honig, Nachweis und Analytik, dem Honigmarkt weltweit und natürlich auch den Wechselwirkungen zwischen Wein- und Obstbau und den Insekten.