Kompetenzzentrum Kulturlandschaft (KULT)

wissenschaft.praxis.diskurs.

Das Kompetenzzentrum Kulturlandschaft (KULT) bearbeitet in einem kooperativen Netzwerk aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung von Kulturlandschaften. Hierzu führen wir Veranstaltungen, Weiterbildungen und Projekte durch und bringen damit die Entwicklung fachlicher Standards voran.

Kulturlandschaften unterliegen in der heutigen Moderne einem starken Änderungsdruck und Wandel. Die Inanspruchnahme der Landschaften durch Intensivierung der Landnutzung (Land- und Forstwirtschaft, Siedlungsbau, Energiegewinnung etc.) führt zu immer tiefgreifenderen Veränderungen dieser hochwertigen Kulturlandschaften. Wertbestimmende Merkmale gehen unwiederbringlich verloren – wie z. B. historische Elemente und biologische Vielfalt.

 

Veranstaltungen

Unsere Veranstaltungen

  • 29. April bis 1. Mai 2024: 4.viSiOONWALD mit dem Thema "Soonwälder Tage zur Landschaftsentwicklung - Vom Wissen und Handeln in der Klimakrise - eine Lösungssuche auf gesellschaftlicher Ebene". Anmeldung bis 15. April 2024 unter: www.hs-geisenheim.de/visioonwald-2024/
  • 24. Juni 2024 10:00 - 17:00 Uhr: „Brennpunkt Klimawandel – Kulturelles Erbe im Hitzeschock“. Anmeldung online bis 14.06.2024 unter
  • https://www.hs-geisenheim.de/vmzm2024

 

Kontakt

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Dann kontaktieren Sie uns per Mail über

kult(at)hs-gm.de

 

Aktuelles aus dem Kompetenzzentrum Kulturlandschaft

Bundesgartenschau 2029 unter Palmen? Was die Kommunen im Welterbe Oberes Mittelrheintal zur Klimaanpassung tun können

Burg Nollig, Mittelrheintal bei Lorch © Dr. Martin Reiss

Was können die Kommunen des Oberen Mittelrheintals tun, um sich gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen? Dazu gab Dr. Martin Reiss vom Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz der Hochschule Geisenheim in der vergangenen Woche im Rahmen einer Veranstaltung es Solarstammtischs Geisenheim, des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energien Rheingau-Taunus e.V. und der Hochschule Einblicke und Empfehlungen.

Der Klimawandel macht sich auch im Welterbe Oberes Mittelrheintal bemerkbar. Steigende Temperaturen und zunehmende Wetterextreme wie Dürre und Starkregen führen zu gesundheitlichen Belastungen und Gefahren für die Menschen der Region. Dabei ist das Mittelrheintal bereits jetzt eines der wärmsten Gebiete in Deutschland. „Findet die Bundesgartenschau 2029 unter Palmen statt?“ Diese provokante Frage diskutierte Dr. Martin Reiss am 10. März bei einer Veranstaltung des Solarstammtischs Geisenheim, des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energien Rheingau-Taunus e.V. und der Hochschule Geisenheim. Der Mitarbeiter im Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz der Hochschule stellte eine Studie von Forschenden der Hochschulen Koblenz, Bingen und Geisenheim vor. Die Leitfrage lautete: Wie betroffen sind Kommunen und was können sie gegen die Auswirkungen des Klimawandels tun?

Trends des Klimawandels aus zurückliegenden Messungen und zukünftige Projektionen sind deutlich: Seit Beginn der Aufzeichnungen (1881) ist die Jahrestemperatur im langjährigen Mittel signifikant um 1,6 Grad Celsius angestiegen. Ebenso wächst die Anzahl heißer Tage, an denen die höchste Lufttemperatur 30 Grad Celsius überschreitet. Aktuell gibt es im Mittelrheintal 11 solcher heißen Tage im Jahr. Bis Ende des Jahrhunderts könnte die Anzahl bis auf 40 Tage pro Jahr ansteigen.

Unsicherheiten bestehen bei der Projektion zur Entwicklung des Niederschlags. In den letzten 30 Jahren sanken die Jahressummen im Mittel und extreme Gegensätze zwischen länger anhaltendender Dürre und kurzen, lokalen und ergiebigen Starkregen-Ereignissen häuften sich. Einerseits müssen die Kommunen also mit sinkenden Grundwasserständen rechnen, andererseits sollten sie sich gegen Hitze und Sturzfluten schützen.

Vor diesem komplexen Hintergrund stellte Reiss wichtige Maßnahmen zur Klimaanpassung vor, mit deren Hilfe die Städte und Gemeinden im Oberen Mittelrheintal widerstandsfähiger gegenüber den Klimawandelwirkungen werden können. Damit die Klimaanpassung im Oberen Mittelrheintal gelingen kann, empfahl Martin Reiss konkret, angelehnt an das sogenannte Schwammstadt-Prinzip, Strategien für die Entwicklung grün-blauer Infrastrukturen. Dabei nimmt die Stadt wie ein Schwamm Niederschläge auf, um das Wasser in trockenen Zeiten langsam wieder abzugeben. Eine zentrale Rolle spielen Grünstrukturen – also Bäume, Sträucher, Fassaden- und Dachbegrünungen, Parks oder andere flächige Grünanlagen. Sie sorgen für Abkühlung der Luft, indem sie Wasser verdunsten und Schatten spenden. Bäume können die Umgebungsluft um bis zu 6 Grad Celsius kühlen. Entscheidend ist eine Kombination mit anderen Maßnahmen, etwa zur Verbesserung des Wasserrückhalts, der Bodenentsieglung beziehungsweise Verwendung sickerungsfähiger Materialien und der Gewährleistung eines ungehinderten Zustroms von Kaltluft.

Nun sind die Kommunen und bürgerschaftliches Engagement gefragt, um diese Vorschläge in die Praxis umzusetzen. Die Hochschulen in Geisenheim, Koblenz und Bingen bieten hierbei ihre Unterstützung an.

Der ausführliche Projektbericht kann hier abgerufen werden: https://www.hs-geisenheim.de/forschung/institute/landschaftsplanung-und-naturschutz/ueberblick-institut-fuer-landschaftsplanung-und-naturschutz/kachel-3-institut-lun/

Über dasselbe Projekt berichtete das Hessenfernsehen in der Sendung „alle wetter!“ am 08.03.2022. Das Interview mit dem Geisenheimer Wissenschaftler Prof. Dr. Eckhard Jedicke, Leiter des Kompetenzzentrums Kulturlandschaft (KULT), ist hier zu sehen: https://www.ardmediathek.de/sendung/alle-wetter/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8wMDAwMDAxMA/

Kategorien: PRAXIS, BUGA 2029, FORSCHUNG, Landschaftsplanung und Naturschutz, Nachrichten

Veranstaltungen des KULT an der Hochschule

Bundesgartenschau 2029 unter Palmen? Was die Kommunen im Welterbe Oberes Mittelrheintal zur Klimaanpassung tun können

Burg Nollig, Mittelrheintal bei Lorch © Dr. Martin Reiss

Was können die Kommunen des Oberen Mittelrheintals tun, um sich gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen? Dazu gab Dr. Martin Reiss vom Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz der Hochschule Geisenheim in der vergangenen Woche im Rahmen einer Veranstaltung es Solarstammtischs Geisenheim, des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energien Rheingau-Taunus e.V. und der Hochschule Einblicke und Empfehlungen.

Der Klimawandel macht sich auch im Welterbe Oberes Mittelrheintal bemerkbar. Steigende Temperaturen und zunehmende Wetterextreme wie Dürre und Starkregen führen zu gesundheitlichen Belastungen und Gefahren für die Menschen der Region. Dabei ist das Mittelrheintal bereits jetzt eines der wärmsten Gebiete in Deutschland. „Findet die Bundesgartenschau 2029 unter Palmen statt?“ Diese provokante Frage diskutierte Dr. Martin Reiss am 10. März bei einer Veranstaltung des Solarstammtischs Geisenheim, des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energien Rheingau-Taunus e.V. und der Hochschule Geisenheim. Der Mitarbeiter im Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz der Hochschule stellte eine Studie von Forschenden der Hochschulen Koblenz, Bingen und Geisenheim vor. Die Leitfrage lautete: Wie betroffen sind Kommunen und was können sie gegen die Auswirkungen des Klimawandels tun?

Trends des Klimawandels aus zurückliegenden Messungen und zukünftige Projektionen sind deutlich: Seit Beginn der Aufzeichnungen (1881) ist die Jahrestemperatur im langjährigen Mittel signifikant um 1,6 Grad Celsius angestiegen. Ebenso wächst die Anzahl heißer Tage, an denen die höchste Lufttemperatur 30 Grad Celsius überschreitet. Aktuell gibt es im Mittelrheintal 11 solcher heißen Tage im Jahr. Bis Ende des Jahrhunderts könnte die Anzahl bis auf 40 Tage pro Jahr ansteigen.

Unsicherheiten bestehen bei der Projektion zur Entwicklung des Niederschlags. In den letzten 30 Jahren sanken die Jahressummen im Mittel und extreme Gegensätze zwischen länger anhaltendender Dürre und kurzen, lokalen und ergiebigen Starkregen-Ereignissen häuften sich. Einerseits müssen die Kommunen also mit sinkenden Grundwasserständen rechnen, andererseits sollten sie sich gegen Hitze und Sturzfluten schützen.

Vor diesem komplexen Hintergrund stellte Reiss wichtige Maßnahmen zur Klimaanpassung vor, mit deren Hilfe die Städte und Gemeinden im Oberen Mittelrheintal widerstandsfähiger gegenüber den Klimawandelwirkungen werden können. Damit die Klimaanpassung im Oberen Mittelrheintal gelingen kann, empfahl Martin Reiss konkret, angelehnt an das sogenannte Schwammstadt-Prinzip, Strategien für die Entwicklung grün-blauer Infrastrukturen. Dabei nimmt die Stadt wie ein Schwamm Niederschläge auf, um das Wasser in trockenen Zeiten langsam wieder abzugeben. Eine zentrale Rolle spielen Grünstrukturen – also Bäume, Sträucher, Fassaden- und Dachbegrünungen, Parks oder andere flächige Grünanlagen. Sie sorgen für Abkühlung der Luft, indem sie Wasser verdunsten und Schatten spenden. Bäume können die Umgebungsluft um bis zu 6 Grad Celsius kühlen. Entscheidend ist eine Kombination mit anderen Maßnahmen, etwa zur Verbesserung des Wasserrückhalts, der Bodenentsieglung beziehungsweise Verwendung sickerungsfähiger Materialien und der Gewährleistung eines ungehinderten Zustroms von Kaltluft.

Nun sind die Kommunen und bürgerschaftliches Engagement gefragt, um diese Vorschläge in die Praxis umzusetzen. Die Hochschulen in Geisenheim, Koblenz und Bingen bieten hierbei ihre Unterstützung an.

Der ausführliche Projektbericht kann hier abgerufen werden: https://www.hs-geisenheim.de/forschung/institute/landschaftsplanung-und-naturschutz/ueberblick-institut-fuer-landschaftsplanung-und-naturschutz/kachel-3-institut-lun/

Über dasselbe Projekt berichtete das Hessenfernsehen in der Sendung „alle wetter!“ am 08.03.2022. Das Interview mit dem Geisenheimer Wissenschaftler Prof. Dr. Eckhard Jedicke, Leiter des Kompetenzzentrums Kulturlandschaft (KULT), ist hier zu sehen: https://www.ardmediathek.de/sendung/alle-wetter/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8wMDAwMDAxMA/

Kategorien: PRAXIS, BUGA 2029, FORSCHUNG, Landschaftsplanung und Naturschutz, Nachrichten