Nachrichten

Erfolgreiches Pilotmodul „Tee, Kräuter- und Früchtetee“

Studierende der Getränketechnologie und der Lebensmittelsicherheit nutzen Möglichkeit zur Vertiefung

Ohren, Nasen und Geschmacksnerven auf für das am zweithäufigsten konsumierte Getränk der Welt: Tee! Im Sommersemester konnten Studierende des Master-Studiengangs Getränketechnologie und des Bachelor-Studiengangs Lebensmittelsicherheit der Hochschule Geisenheim das Pilotmodul „Tee, Kräuter- und Früchtetee“ belegen. Neben einem Vorlesungsteil und einer Exkursion umfasst das Modul auch die Entwicklung eines eigenen Tee-Getränks.

„Ganz wichtig ist dabei zu allererst die Unterscheidung zwischen echtem Tee, englisch ‚tea‘, aus der Teepflanze Camellia sinensis und den so genannten Tee-Getränken wie Früchte- oder Kräutertee, im Englischen als ‚infusions‘ bezeichnet“, so die Modulverantwortliche Dr. Eva Spindler-Raffel vom Institut für Lebensmittelsicherheit der Hochschule Geisenheim. Sie betreute die fast 20 teilnehmenden Studierenden gemeinsam mit Dipl.-Ing. Arne Sperl, M.H.Edu, der die praktischen Übungen rund um die Gewinnung pflanzlicher Wirkstoffe, Sprühtrocknung und Mazeration durchführte. Als externe Co-Referenten gestalteten Bernhard-Maria Lotz, Head of Tea Academy bei J. T. Ronnefeldt KG, und seine Kollegin Tamara Cichy Teile des Moduls. Die Studierenden erhielten für ihre Teilnahme am Pilotmodul zwar keine Credit-Points, konnten mit einer Prüfung am Ende des Semesters aber die Zusatzqualifikation „Tea Specialist“ erwerben.

„Man lernt Tee vollends neu kennen und begibt sich auf eine Entdeckungsreise zu den Geheimnissen und Hintergründen dieses spannenden Produktes. Denn Tee ist deutlich mehr als Wintertage und Teebeutel! Es geht um Kultur, Textur, Technologie, Sensorik, Rituale und Wissen“, fasst Sven Horter, Master-Student der Getränketechnologie, das Modul zusammen. Lobende Worte fanden er und seine Kommilitonin Samin Heravi auch für die Exkursion zur Martin Bauer Group in Vestenbergsgreuth. Bei Plantextrakt standen unter anderem die Technologien zu Extraktion und Trocknung sowie die Verfahrensentwicklung im Fokus. Die Studierenden hatten zudem die Möglichkeit, verschiedene Kräuter und Teeextrakte zu verkosten sowie eigenständig Extrakt-Applikationen zu entwickeln.

Die Sensorik des Tees stand auch im neu etablierten Tee-Labor der Hochschule Geisenheim im Getränketechnologischen Zentrum auf dem Stundenplan. Nationale und internationale Märkte, Warenkunde und Qualitätskriterien ergänzen den Inhalt des Moduls. Abgerundet wurde die Wissensvermittlung rund um Tee und teeähnliche Getränke im Pilotprojekt durch die Vorlesung von Maximilian Wittig, Geschäftsführer des Deutschen Teeverbandes e.V. und der Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee e.V. Er versorgte die Studierenden mit vertiefenden Informationen über die Wege des Tees sowie der Kräuter und Früchte für Teegetränke weltweit, rechtlichen Hintergründen, statistischen Informationen und als Lebensmittelchemiker mit aktuellen Aspekten der Qualitätssicherung.

„Sowohl die teilnehmenden Studierenden als auch wir als Dozierende sind sehr zufrieden mit dem Zuspruch und dem Verlauf dieses Pilotmoduls, dessen Einführung sowohl ein Wunsch der Studierenden als auch der einschlägigen Industrie ist“, so Spindler-Raffel. „Wir werden den zuständigen Gremien vorschlagen, dieses Modul in der nächsten Re-Akkreditierung der Studiengänge fest ins Curriculum aufzunehmen. Damit geben wir den Studierenden – wie wir es beim Kaffee bereits seit einigen Jahren tun – die Möglichkeit, sich rund um ein Getränk mit großem Marktanteil weiter zu spezialisieren.“

Kategorien: Getränketechnologie (M.Sc.), Lebensmittelsicherheit (B.Sc.), Nachrichten

Bilderreihe

Die Teilnehmenden des Pilotmoduls freuen sich über Ihre Auszeichnung als Tea Specialist.