Ziel des EU-Projektes GoodBerry ist u. a. die Erforschung von Sorte-Umwelt-Interaktionen sowie deren Einfluss auf die Blütenbildung von Erdbeeren, Himbeeren und Schwarzen Johannisbeeren. Diese Untersuchungen umfassen phänologische Erhebungen der verschiedenen Pflanzenstadien und Fruchtanalysen. Die phänologischen Erhebungen, wie z. B. die Blütenanlage, werden von molekulargenetischen Analysen begleitet. Da Forschungseinrichtungen in mehreren europäischen Ländern (Schottland, Norwegen, Polen, Deutschland, Frankreich und Italien) beteiligt sind, ist eine enge Absprache der Vorgehensweise und der Bonitur erforderlich. Nur so ist eine gemeinsame Auswertung der Daten sinnvoll. Daher trafen sich am 22. Mai 2018 acht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf Ländern an unserer Hochschule zum Erfahrungsaustausch, organisiert von den Instituten Obstbau und Molekulare Pflanzenwissenschaften. Alle drei Obstarten legen ihre Blütenknospen bereits im Verlauf des Sommers/Herbstes, in Abhängigkeit von Temperatur und Tageslänge, für den kommenden Frühling an. Bedingt durch die unterschiedlichen Längengrade innerhalb Europas, ist der Zeitpunkt des Eintritts in die Blütenentwicklung in den beteiligten Ländern unterschiedlich. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutierten anhand von Vorort angefertigten mikroskopischen Präparaten die Blütenbildung ausgehend vom vegetativem Stadium über das Stadium der ersten sichtbaren Blütenorgane bis hin zu den Stadien mit weit differenzierten Blütenknospen. Dieser angeregte Erfahrungsaustausch ermöglicht jetzt eine bessere, standardisierte Beurteilung der beobachteten Entwicklungsstadien und damit eine gesicherte Datenlage für alle folgenden Analysen und Vergleiche.