Projektjahr 2005 - 2007
Entwickelt und durchgeführt als Auftragsforschung vom Fachbereich Geisenheim der Fachhochschule Wiesbaden in Kooperation mit der Forschungsanstalt Geisenheim.
Dieses Projekt ist ein LEADER+ Projekt der EU in Zusamenarbeitmit der Nikolaus von Kues Weinguts GmbH, dem Land Rheinland-Pfalz und der Verbandsgemeinde
Projektziel:
Das Ziel ist der Aufbau einer multimedialen Informationsstätte der Weinkulturlandschaft Mosel. Dabei wird der renommierte Lehr und Forschungsstandort Geisenheim wissenschaftliche Erkenntnisse für eine breite Öffentlichkeit aufbereiten.
Kostenvolumen: 299.751,00 Euro
Gesamt-Projektleitung u. Verantwortlichkeit:
Prof. Dr. Otmar Löhnertz
Technische & Inhaltliche Projektleitung:
Dipl.-Ing. Robert Lönarz,
Dipl.-Ing. Birgit Ritter
Bauliche Projektleitung:
Architekt Norbert Bläsius
Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. Wolfgang Schiffler (Privat)
Prof. Dipl.-Kfm. Karl Bayer (Privat)
Projektträger:
Nikolaus von Kues Weinguts GmbH, Dipl.-Ing. Volker Emmrich
Projektpartner:
Dipl.-Designer Wolf Gero Sievers
Auzsug: http://www.mosel-blog.de
„Das Weinmusem in Bernkastel Kues zählt mittlerweile zu den modernsten Multimedia-Museen in Deutschland.
Vom Terroir über den Rebschnitt bis zur Vinifikation werden in über 1000 Seiten Informationsmaterial mit vielen Filmen und Animationen alle Aspekte des regionalen Weinbaus im Moseltal dargestellt.
Aus einem alten Remisengebäude des St. Nikolaus Hospitals entstand in den Jahren 1979-1981 das Moselweinmuseum. Heute dreht sich hier alles um den Saft, der aus den Reben stammt. Der Besucher erfährt alles über Wein, was es zu wissen gibt. Anschaulich „erlebt“ man das Wichtigste über die Winter und Frühjahrsarbeit im Weinberg, über Rebschutz, die Traubenlese und die bedeutsame Arbeit im Weinkeller. So erschließt sich dann letzten Endes doch auch für jeden Besucher die moselländische Welt des Weinbaus.
Ausgestellt werden dort viele historische Gegenstände aus der Winzerkultur der letzten Jahrhunderte sowie zahlreiche Stiche und Fotos. Anhand der Exponate soll die Arbeit der Winzer im Verlauf des Jahres, aber auch das gesamte Umfeld der Weinkultur erläutert werden.
Im Obergeschoss des Gebäudes befindet sich ein Festsaal, den eine ständig erweiterte Gläsersammlung stilvoll präsentiert und dekoriert. Viele Gläser und Flaschen aus mehreren Jahrhunderten schmücken den Raum ,der meist für weinkulturelle Veranstaltungen genutzt wird.
Im historischen Gebäudekeller entstand in den letzten Jahren eine besondere Einrichtung moselländischer Weinkultur- die Vinothek. Mit über 150 Weinen und Sekten bietet Sie den Besuchern die Gelegenheit ausgewählte Spitzenweine und Sekte aus dem gesamten Anbaugebiet Mosel zu probieren und zu erwerben.“
Ein viel versprechendes Projekt steht vor der Verwirklichung. Am Donnerstag, den 20. September 2007 um 14 Uhr, wird die neue „Multimediale Weinerlebniswelt WeinKulturLand Mosel“ im ehemaligen Weinmuseum von Bernkastel-Kues feierlich eröffnet. Damit ist das Ziel des Aufbaus einer modernen multimedialen Informationsstätte im Weinkulturellen Zentrum von Bernkastel-Kues in die Tat umgesetzt. Dabei ist von einem Museum „alter Prägung“ nicht viel übrig geblieben. Bei der neuen Konzeption wird modernste Medientechnik genutzt, um die Weinkulturlandschaft Mosel erlebbar zu machen.
Träger ist die Nikolaus von Kues Weingut GmbH, Bernkastel-Kues. Das Projekt wurde entwickelt und durchgeführt vom Fachbereich Geisenheim der Fachhochschule Wiesbaden in Kooperation mt der Forschungsanstalt Geisenheim. Das gesamte Projekt ist auf eine Idee von Volker Emmrich, Cusanus Hofgut des DRK Sozialwerk Bernkastel, und von Verantwortlichen des Weinbauverbandes Mosel-Saar-Ruwer zurückzuführen. Von dieser Seite wurde die Idee als Projektvorschlag im Förderprogramm Leader + bei der LAG Mosel eingebracht. Nach einigem Hin und Her ist es der unermüdlichen Tätigkeit von Volker Emmrich zu verdanken, das nun diese außergewöhnliche und in Deutschland bisher einzigartige Präsentation einer Weinkulturlandschaft eröffnet werden kann.
Die Gesamt-Projektleitung obliegt Prof. Dr. Otmar Löhnertz, dem Geisenheimer Dekan und Fachgebietleiter für Bodenkunde und Pflanzenernährung, die technische und inhaltliche Projektleitung bei den Geisenheimer Weinbau-Ingenieuren Robert Lönarz und Birgit Ritter, die über ein Jahr moderne Methoden erforschten und anschließend in die Praxis umsetzten, damit das Thema für eine breite Öffentlichkeit nutzbar wurde.
Der weltbekannte Lehr- und Forschungsstandort in Geisenheim bildet dabei den wissenschaftlichen und fachlichen Hintergrund, um die hohe Qualität der fast 1000 Informationsseiten zu sichern. Bis Ende des Jahres sollen zudem alle Seiten auch in englischer Sprache vorliegen, um besonders den internationalen Gästen die hohe Weinkultur an der Mosel zu vermitteln.
Als Berater fungieren Prof. Dr. Wolfgang Schiffler vom Fachbereich Medienwirtschaft der Fachhochschule Wiesbaden und Prof. Karl Bayer, dem bereits emeritierten Marktwirtschafter und langjährigen Dekan aus Geisenheim, der selbst gebürtiger Mosellaner ist. Letzter hat durch seine globalen Erfahrungen mit vergleichbaren Einrichtungen, z. B. Australien, USA und Österreich, wichtige Impulse setzen können.
Der Mosel-Winzer und Architekt Norbert Bläsius aus Longuich kümmert sich mit viel persönlichem Engagement um die bauliche Projektleitung, die in den historischen Gebäuden sehr viel Feingefühl erfordert.
Das anspruchsvolle und moderne Designkonzept der multimedialen Präsentation wurde vom Industrie-Designer Wolf Gero Sievers vom Design Studio Sievers in Geisenheim entwickelt. Es umfasst neben dem reinen Design auch die gesamtgestalterische Beratung, Umsetzung und Abstimmung von Corporate-, Web- und Interior-Design.
Michael Apitz, bekannt als Vater der Comic-Figur „Karl, der Spätlesereiter“ ist über den Rhein an die Mosel gekommen und hat ein 1,5 x 1,5 m großes Acrylgemälde mit dem Motiv „Bremmer Calmont“ gemalt. Er wird fortan über die Zusammenwirkung von Wein und Kunst virtuell in einer Sammlung von Texten, Bildern und Videosequenzen dem Besucher Rede und Antwort stehen. Das Originalgemälde verbleibt aber nur kurz im neuen Weinmuseum, gerade solange bis es in einer Benefizaktion einen echten Liebhaber gefunden hat, denn das Gemälde ist nur eine dankbare Leihgabe des Künstlers. Eine hochwertige Reproduktion wird das Original-Kunstwerk später ersetzen.
Die neue Moselweinerlebniswelt wird in drei Bereiche gegliedert:
• Landschaft
• Wein
• Kultur
15 hochmoderne „Point of Information - Terminals“, eine Vielzahl von LCD- und Plasmabildschirmen mit Touchscreen-Displays, ein Holo-Pro-System, eine leistungsstarke Heimkinoanlage und diverse technische „Leckerbissen“ stehen zur Verfügung, um 20 attraktive Stationen zu bedienen.
Beispielsweise wird an Station 3 ein virtueller Flug über das Moseltal mit einem 70 Zoll Bildschirm simuliert. Dieser Überflug mit orthografischen Karten und Weinbergslagen im Bereich der Mittelmosel wurde durch Geologen vom Landesamt für Geologie und Bergbau, Mainz, möglich gemacht.
Station 1 ist ein spezieller Info Point mit „barrierenfreiem Zugang“. Hier wird der gesamte Museumsinhalt mit neuem Internetauftritt und weiteren frei gestalteten Internetseiten dargestellt. Links zu den Seiten der Mosel-Vinothek, zu Seiten der Weingüter sowie zu Gastronomie, Hotellerie und weintouristischen Attraktionen sowie den Tourist-Informationen im Gebiet bilden ein sehr sinnvolles Netzwerk.
Die Themen der weiteren Stationen sind Terroir, Historie, Landschaft und Geologie, Steillagenweinbau, Rebsorten, Mosel-VIP’s, Rebsorten und Rebschulen, Moselimpressionen, inaktiver Rebschnitt, Infos rund um die Kellerwirtschaft, eine Aromabar, Sensorik, Vermarktung, Ausstattung, Weinlagerung, Wein und Gesundheit, Weinkultur mit den Bereichen Wein & Essen, Wein-Knigge, Wein & Glas, Feste in der Region, kulturelle Veranstaltungen und eine Geo-Suche in Kooperation mit Weinplus.de etc.
Ein Weinkino mit einer Präsentation von Weinfilmen in Endlosschleife, sowie die Präsentation von Moselweinen in der Vinothek runden die Gesamtpräsentation ab.
Das ganze musste auf Grund der „Leader +“ Fördervorgaben mit rund 300.000 € verwirklicht werden. Hierbei haben die Verantwortlichen des Projektes ganze Arbeit geleistet. Die neue Moselweinerlebniswelt hat einen guten Start verdient und wird hoffentlich noch lange attraktiv bleiben. Das Ziel ist, den am Wein interessierten Laien in rund 1,5 Stunden einen guten Einblick in die herrliche und einzigartige Weinkultur- und Naturlandschaft Mosel zu geben.
Die „Multimediale Präsentation WeinKulturLand Mosel“ ist ein Mosaiksteinchen mehr auf dem Weg zu mehr Gemeinsamkeiten im Sinne der Dachmarke der Regionalinitiative Mosel. Daher sollte diese multimediale Informationsstätte von allen Akteuren an der Mosel genutzt und ein Besuch den vielen Gästen und Weinfreunden im Moseltal empfohlen werden.