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Studieren, probieren und Improvisieren – ein Auslandssemester in Argentinien

Anden

Zwischenprüfungen geschafft, zwei Monate liegen bereits hinter uns, zwei Monate haben wir noch vor uns – Zeit ein kleines Resümee zu verfassen.
Doch zu allererst: Wir, Nelly Fischer und Manuel Fischer sind die ersten glücklichen Stipendiaten, die von der Kooperation zwischen der Uni Geisenheim und der Universidad Nacional de Cuyo (UNCuyo) in Mendoza, profitieren dürfen. Als Studentin der Internationalen Weinwirtschaft im fünften Semester, und als angehender Getränketechnologe, ebenfalls im fünften Semester, war und ist die Begeisterung groß, in Mendoza studieren zu dürfen und das argentinische Studentenleben zu erfahren.

 
Das Studentenleben unterscheidet sich erheblich von jenem im ruhigen Geisenheim und es brauchte doch so seine Zeit um sich hier in Mendoza zurechtzufinden. Glücklicherweise haben wir einen sehr zuverlässigen Tutor, der uns in so manchen merkwürdigen Situationen, die das alltägliche argentinische Leben aufwarf, stets mit viel Geduld und äußerst hilfsbereit zur Seite steht.
Bis die organisatorischen Angelegenheiten, wie zum Beispiel die Beantragung des Studentenvisums, ein Argentinisches Führungszeugnis (benötigt für das Visum) oder eine Identifikationsnummer, benötigt für ein Bankkonto, erledigt waren, vergingen viele Stunden, Tage und Wochen des Wartens und ebenso viele Momente der Orientierungslosigkeit, auf Grund von halbexakten Informationen. Zum Ausgleich jedoch lernen wir viele hilfsbereite, äußerst freundliche Argentinier/innen kennen, genießen eine tolle Landschaft und sagenhaftes Essen mit tollem argentinischen Wein.
Unser alltägliches Studentenleben ist eher entspannt: Wir sind dem Rat der UNcuyo gefolgt, der da lautete, nicht mehr als drei Kurse/Fächer zu belegen. Daher besuchen wir Dienstags análisis organolépticas (Sensorik) und enología (Önologie) und Freitags publicidad y promoción (Marketing). Zusätzlich machen wir noch einen Spanischkurs, der jeden Donnerstag und Freitag stattfindet. Allgemein ist zu sagen, dass das Niveau der Universität sehr hoch ist und viel Mitarbeit von den Studenten verlangt wird. Anders als bei uns in Geisenheim gibt es monatliche Zwischenprüfungen und einen Abschlusstest. Abhängig vom Kurs gibt es wöchentlich vor oder nach jeder Vorlesung einen Test. Wenn man diesen Test zwei Mal nicht bestanden hat, muss man den Kurs im nächsten Semester von neuem beginnen. Das hat einen Vorteil, dass man sich stets mit der Materie beschäftigt.
Außerhalb des Studiums, lernt man schnell Leute aus aller Welt kennen und hat genügend Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Von Seiten der Universität werden viele Touren/Reisen mit Studentenrabatt angeboten. Es ist toll, dass man hier so viele Weingüter besuchen und kennenlernen kann, vor allem auch diejenigen, die weltweit bekannt sind. Wir haben es schon oft bedauert, dass der Export von argentinischen Weinen immer mehr zurück geht und diese köstlichen Tropfen so gut wie gar nicht in Deutschland zu finden sind.
All denjenigen, die schon immer gefallen an der südamerikanischen Kultur hatten und eine Vorliebe für Weine aus Südamerika, können wir diese einzigartige Möglichkeit nur empfehlen. Es gibt unserer Meinung nach, keine bessere Gelegenheit, das Land, die Weine und die Menschen kennen und lieben zu lernen. Auch wenn man am Anfang, vom Kulturschock etwas bemannt wurde, lernt man mit der Zeit das argentinische Leben zu genießen und zu schätzen.
Bis dahin – muchos saludos!!!!
Nelly und Manuel

Kategorien: Internationale Weinwirtschaft (B.Sc.), International, Nachrichten

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