Im August erhielt Hirche bereits die dritte internationale Auszeichnung für seine Arbeit, für die er Verkaufsdaten von fast zehntausend Produkten analysiert hat. Die Arbeit wurde von einem Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der UniSA und Prof. Dr. Simone Loose vom Institut für Wein- und Getränkewirtschaft der Hochschule Geisenheim betreut.
- Mary Kay Doctoral Disseration Award der 2019 Academy of Marketing Science (AMS) Konferenz in Vancouver. Die AMS ist die weltweit anerkannteste Organisation im Marketing und Herausgeber des JAMS mit dem höchsten Impact-Faktor. Bericht auf wallstreet:online
- Outstanding Doctoral Research Award in der Marketing Kategorie verliehen von Emerald Publishing und der European Foundation for Management Development (EFMD) gefördert vom European Journal of Marketing. Beitrag des EFMD
- Graham Arnold Prize für die beste Dissertation 2019 im Bereich Management, Corporate Social Responsibility, International Management und International Business. UniSA News
Wir haben bei dem Preisträger sowie Prof. Dr. Simone Loose nach-G-fragt:
Womit haben Sie sich in Ihrer Promotion beschäftigt?
Martin Hirche:
In meiner Arbeit habe ich sehr große Datensätze von Verkaufszahlen daraufhin analysiert, wie Marketingmanager den Verkaufserfolg ihrer Produkte über die reine Erhältlichkeit hinaus steigern können. Meine Frage war, von welchen Maßnahmen zusätzlich zur Distribution der Verkaufserfolg abhängig ist. Ich habe zum Beispiel den Einfluss von Produktverpackung, Markentypen, Preis und Vertriebsstrategien auf den Verkaufserfolg untersucht.
Was bedeuten Ihre Ergebnisse für das Produkt Wein?
Martin Hirche:
Ich habe unter anderem die Verkaufsdaten von Wein analysiert, wo der Zusammenhang zwischen Verfügbarkeit und Marktanteil extrem hoch ist (siehe Abbildung). Es gibt aber abweichende Produkte, die bei gegebener Verfügbarkeit im Markt einen überdurchschnittlich hohen Marktanteil haben. Als Faktoren für diesen Erfolg habe ich in den USA starke Dachmarken und den Vertrieb in hochwertigen Vertriebskanälen mit sehr guter Positionierung der Produkte identifiziert. Interessanterweise hat der Vertrieb über spezialisierte Fachhändler mit sehr großem Produktangebot den Wettbewerb eher verstärkt und nicht zu zusätzlichen keinen Einfluss auf den Marktanteil.
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Geisenheim?
Simone Loose:
Martin ist mir schon 2005 während seines Geisenheimer Studiums der Internationalen Weinwirtschaft durch seine guten Fragen aufgefallen. Seitdem waren wir immer in Kontakt. Es war für mich selbstverständlich, Martin mit Referenzen für ein DAAD Stipendium und einem nationalen Marktforschungsprojekt in Australien zu unterstützen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich Martin als Koreferentin in seiner Promotion an der University of South Australia betreuen durfte.
Wie geht es jetzt weiter?
Martin Hirche:
Seit Mai bin ich an der University of Melbourne tätig und forsche weiter im Bereich Marketing Analytics und dem digitalen Wandel im Weinsektor.
Simone Loose:
Der wegweisende methodische Ansatz des Data Mining und Data Science von Martin hat hohe Relevanz für unsere Geisenheimer Untersuchungen des deutschen Weinmarktes. Durch die Digitalisierung werden wir in Zukunft bessere Daten vom deutschen Weinmarkt erhalten, aus denen wir mit Martins Methode bessere Empfehlungen für die deutsche Weinwirtschaft ableiten können.
Die Hochschule Geisenheim sagt „Herzlichen Glückwunsch“ und wünscht Herrn Dr. Hirche weiterhin viel Erfolg!