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Geisenheimer Studierende gründen AG Fassadenbegrünung

Laufender Vortest auf Fluttischen im Gewächshaus der Hochschule. Im weiteren Verlauf werden unter anderem Wachstum und Vitalität der Pflanzen erfasst. © Isabel Scheiding

Die semesterübergreifende Initiative hat die Themenbereiche Konstruktion, Pflanzenauswahl und Substrate im Fokus.

In Innenräumen sind sie – grün und lebendig – längst bekannt: begrünte Wände. Für Büros versprechen Hersteller, dass sie Lärm reduzieren, das Raumklima verbessern und beruhigend wirken. Doch immer mehr wird diese Art der Begrünung auch draußen an Mauern und Fassaden angewendet.

Je lauter die Stimmen nach Grün in den Städten werden, umso mehr stellen sich die Fragen: „Wo gibt es noch Platz? Und wie geht das?“ Begrünte Wände werden immer attraktiver und das Interesse auch wegen der weiteren Vorteile immer größer. So ist das vertikale Grün nicht nur eine platzsparende Methode, um zu begrünen, sondern soll durch Verdunstung kühlen, Schadstoffe aus der Luft filtern und Lärm reduzieren. Zunehmend werden Studien zu diesen Themen durchgeführt und Forschungsgruppen befassen sich mit den Auswirkungen von Fassadenbegrünung.

Auch an der Hochschule Geisenheim haben sich Studierende der Landschaftsarchitektur aus allen Semestern zu einer AG zusammengeschlossen, um der Fassadenbegrünung auf den Grund zu gehen. Seit Herbst letzten Jahres besteht unsere AG und wir haben uns bisher mit Fragestellungen, Themenfeldern und Vortests auseinandergesetzt: Wir wollen uns zwei Pflanzthemen widmen, einer Blühwand und einer Naschwand. Die Blühwand soll für ein breiteres Farbbild sorgen, zum Beispiel mit Storchschnabel, Christrose und Heide. Die Naschwand startet mit der Fragestellung, was man alles Essbares in die Vertikale bringen kann. Ideen hierzu sind Erdbeere, Spitzpaprika und Rauke.

Wir bildeten Kleingruppen, um die Themenbereiche Konstruktion, Pflanzenauswahl und Substrate besser bearbeiten zu können. In der Gruppe Konstruktion machten wir uns Gedanken zu den Möglichkeiten des Aufbaus des vertikalen Wandmoduls sowie zur Anbringung an Fassaden. Als Substrate kamen Mooswolle und verschiedene Pflanzenkohlearten infrage. Ziel der Substratauswahl ist die Verwendung von torffreien Alternativen unter Einbeziehung der an der Hochschule Geisenheim erzeugten Pflanzenkohle.

In den Kleingruppen werden die Konstruktionen weiterentwickelt, die Pflanzenauswahl angepasst und Substratmischungen getestet. Aktuell laufen die Vorversuche im Gewächshaus der Hochschule; Pflanzversuche, bei denen sechs verschiedene Pflanzen auf Verträglichkeit mit drei ausgesuchten Substratmischungen getestet werden.

Im Frühling 2021 wird die entworfene Konstruktion draußen an die Versuchswände angebracht, zusammen mit der Pflanzenauswahl und dem Substrat, welches sich in den Vortests am besten bewährt hat. Hier messen und evaluieren wir dann mindestens eine Saison lang das Wachstum der Pflanzen und untersuchen weitere wichtige Faktoren der vertikalen Begrünung.

Zurzeit besteht die AG aus zehn Studierenden und möchte noch wachsen. Wir laden Interessierte aus allen Studiengängen und allen Semestern ein, sich unter der E-Mailadresse ag-fassadenbegruenung@web.de zu melden, um sich zu informieren und mitzumachen.

Ein Beitrag von Nora Beelitz und Isabel Scheiding

Kategorien: STUDIUM, Landschaftsarchitektur (M.Sc.), Landschaftsarchitektur (B.Eng.), HOCHSCHULE, Urbanen Gartenbau

Bilderreihe

Anna Ketelhut (hinten) und Katharina Koch (vorne) beim Substratmischen und Bepflanzen für den Vortest. © Nora Beelitz