„1999 fassten die europäischen Bildungsminister in der italienischen Stadt Bologna einen folgenschweren Beschluss: Bis 2010 sollen alle Studienabschlüsse europaweit vergleichbar sein. Der Bologna- Prozess, die Umstellung von Diplom und Magister auf Bachelor bzw. Master, war geboren. In Deutschland wird die Umsetzung seitdem von vielerlei Debatten und Trends geprägt.“ (Quelle: Zeit-Online)
Die anerkannte Titel „Diplom-Ingenieur“, der im In- und Ausland einen hohen Qualitätsmaßstab darstellte , wird nicht mehr vergeben.
Damit wird bei einem Hochschulstudium in Zukunft der Ort, wo man sein Studium absolviert, eine zentrale Rolle für die Wertigkeit und den beruflichen Erfolg sein.
Mit den neuen berufsqualifizierenden akademischen Einstiegsabschlüssen ist ein neuer Ausbildungsmarkt entstanden, der von vielen Berufsverbänden äußerst kritisch gesehen wird.
Im kleinen Bereich eines „Weinbaustudiums“ versuchen derzeit z. B. Bundesländer, die offenbar noch sehr viel freie Haushaltsmittel trotz angespannter Weltwirtschaft haben, im Bereich Bildung & Forschung neues Renomee zu gewinnen. Aus Beratungseinrichtungen bzw. Bildungseinrichtungen ohne gehobenen Forschungsanteil werden urplötzlich Einrichtungen mit international anerkannter Forschungsreputation gedeutet – Sie glauben das nicht?
Schauen Sie beispielswiese nach Sachsen-Anhalt – hier wurde das „Mitteldeutsche Institut für Weinforschung“ an der Hochschule Anhalt (FH) gegündet. Am , nach eigenen Angaben international bekannten Forschungs-Weincampus, der DLR (= Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum) – Neustadt, der sich von der FH Bingen, FH Primasens bis FH Ludwigshafen erstreckt, wird in Kürze ein Praxis-Bachelor angeboten, der einen „Feinschliff für Führungskräfte“ (Quelle: Südwestdeutsche Zeitung 12.11.2008) verspricht.
Eine schöne neue Bildungswelt!