Das Master-Studium Spezielle Pflanzen- und Gartenbauwissenschaften an der Hochschule Geisenheim bietet eine breite wissenschaftliche Ausbildung im Bereich der gartenbaulichen Produktion und Forschung. Es qualifiziert Studierende mit einem Bachelor-Abschluss des Gartenbaus, der Biologie, der Agrarwissenschaften und der Agrarbiologie für Führungspositionen in der Forschung, Verwaltung und Produktion des Gartenbaus sowie der vor- und nachgelagerten Bereiche.
Im Fokus des viersemestrigen Master-Studiums stehen die nachhaltige Freilandproduktion und die Intensivproduktion im geschützten Anbau. Studierende werden in wissenschaftliche Projekte eingebunden und erforschen darin die Auswirkungen von Kulturmaßnahmen auf Leistung, Ertrag und Physiologie von Einzelpflanzen und Pflanzenbeständen. Die Kombination aus Grundlagenforschung und angewandten Pflanzenwissenschaften macht das Studium an der Hochschule Geisenheim in Deutschland einzigartig.
Die Studierenden profitieren von einem hohen wissenschaftlichen Niveau: Dank der sechzehnmonatigen Bearbeitungszeit ihrer Master-Thesis können sie diese flexibel auch an Forschungseinrichtungen, anderen Hochschulen und Unternehmen im In- und Ausland durchführen. Im Verlauf des gesamten Studiums eignen sie sich Methoden und Strukturen wissenschaftlichen Arbeitens sowie der Versuchsplanung, -umsetzung und -auswertung an. So wird die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Master-Thesis ermöglicht, deren Ergebnisse auf nationalen oder internationalen Tagungen vorgestellt werden können.
Studienabschluss | Master of Science |
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Regelstudienzeit | 4 Semester |
Studienbeginn | Sommer- und Wintersemester |
Zulassungsvoraussetzungen | B.Sc. Gartenbau oder vergleichbar Abschluss; bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Studienfachberatung |
Studienfachberatung | Prof. Dr. Jana Zinkernagel, Dr. Simone Röhlen-Schmittgen |
Bewerbungsfrist | siehe Termine und Fristen |
Die umfassenden Module „Nachhaltige Freilandproduktion“ und „Intensivproduktion im geschützten Anbau“ zählen zum Pflichtprogramm des ersten Studienjahrs. Ergänzt werden sie durch Wahlmodule wie „Spezielle Pflanzenernährung und Substrate“, „Digitalisierung der Sonderkulturen“ sowie „Strategisches Marketing und Marktforschung“.
Im Fokus der ersten beiden Semester steht daneben die Vermittlung wissenschaftstheoretischer und -methodischer Kompetenz. Im Pflichtmodul „Wissenschaftliches Arbeiten“ lernen die Studierenden, aus Forschungsergebnissen wissenschaftliche Fragenstellungen zu entwickeln und Hypothesen abzuleiten. Das Modul „Methoden für Datenmanagement und -analyse im Gartenbau“ vermittelt das notwendige Wissen für die Planung und Auswertung von wissenschaftlichen Versuchen und die Interpretation von deren Ergebnissen.
Im dritten und vierten Semester haben die Studierenden die größtmögliche individuelle Wahlfreiheit. Sie können sich vertiefend mit den Themen „Nachhaltige Produktion“, „Urbanes Grün“ sowie „Handel und Dienstleistung“ befassen. Dazu kommen Querschnittsmodule, beispielsweise aus den Bereichen Biodiversität, Klimawandel, Biotechnologie und Molekularbiologie.
Die Hochschule Geisenheim fördert die internationale Mobilität der Studierenden. Sie können im zweiten Studienjahr ein Auslandssemester an einer Partnerhochschule absolvieren. Über eine entsprechende Modulwahl können sie sich auch dort thematisch spezialisieren.
Die Themen für die Master-Thesis werden bereits im zweiten Semester gewählt. Zum Ende des ersten Studienjahres erfolgt die Vorstellung des Themas im Rahmen eines gemeinsamen Kolloquiums. Die Bearbeitungszeit der Thesis umfasst insgesamt 16 Monate, sodass die Versuchsdurchführung individuell geplant werden kann. Die Studierenden schließen ihre Thesis mit der Verteidigung am Ende des vierten Semesters ab.
Nicht zuletzt sind Absolventinnen und Absolventen für Tätigkeiten in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen sowie die wissenschaftliche Arbeit an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen qualifiziert. Der Master ist Voraussetzung für eine wissenschaftliche Karriere einschließlich der Promotion. Er ebnet Interessierten ebenso den Weg zu einer Tätigkeit als Berufs- oder Hochschullehrer.
Die breite wissenschaftliche Ausbildung im Bereich der pflanzenbaulichen Produktion und Forschung ermöglicht Absolventinnen und Absolventen des Master-Studiengangs Spezielle Pflanzen- und Gartenbauwissenschaften den Einstieg in verschiedene Positionen im öffentlichen Dienst, in der Forschung sowie in der Privatwirtschaft.
Bei Landwirtschaftskammern sind sie beispielsweise als Versuchsingenieurinnen und -ingenieure gefragt. In der Gartenbauproduktion sind sie für die Leistungsprüfung im Bestand, Sortenwahl, Pflanzenschutz, Düngung und Kostenkalkulation verantwortlich. Sie finden ebenso in vor- und nachgelagerten Bereichen Einstiegsmöglichkeiten: in Pflanzenschutz und Pflanzenzüchtung, der Qualitätskontrolle und Vermarktung.
Das Institut für Obstbau arbeitet in den Bereichen des Beeren-, Kern- und Steinobstes. Der Transfer grundlagenorientierter Erkenntnisse in eine nachhaltige Produktion ist oberstes Ziel. Die Hauptarbeitsgebiete sind zurzeit Züchtung und Züchtungsforschung bei Apfel, Birne und bei den Beerenobstarten Rote Johannisbeere und Stachelbeere. Aufbauend auf die Züchtung wird für kolumnare Apfelsorten ein neues Anbausystem erforscht. Weitere Schwerpunkte sind der Wasserhaushalt bzw. die Bewässerung obstbaulicher Kulturen und deren Ertragsphysiologie und Qualitätsbildung, u.a. auch im geschützten Anbau. Fragen zur Dormanz der Erdbeere und der räumlichen Modellierung phänologischer Phasen wie der Beginn der Blüte werden im Bereich klimabedingter Veränderungen des Anbaus erforscht.
In urbanen Innen- und Außenbereichen sind Zierpflanzen und Bäume extremen Umweltbedingungen ausgesetzt. Klimawandelbedingt werden Hitze- und Trockenstressereignisse in der Stadt zukünftig häufiger und in verstärkter Form auftreten und sich auf die dortigen Pflanzen auswirken. Solche Bedingungen stellen besondere Anforderungen an die Pflanzenselektion, die Pflanzenproduktion und die Pflanzenverwendung. Durch die Integration dieser Fachgebiete ist es an unserem Institut möglich, Pflanzen und ihre Physiologie über die gesamte Lebensdauer hinweg zu erforschen. Beginnend bei der Züchtung über die Produktion bis zur Vermarktung und Verwendung von Pflanzen gilt dies sowohl für einjährige Zierpflanzen als auch für jahrhunderte alte Gehölze. Um dieses breite Forschungsfeld zu bearbeiten haben wir internationale, nationale und regionale Netzwerke von Kooperationspartnern aus unterschiedlichen Fachdisziplinen aufgebaut. Neben der Durchführung von grundlagenorientierten Forschungsprojekten legen wir großen Wert auf die Initiierung von angewandten Forschungsprojekten in Kooperation mit der Praxis, z. B. Zierpflanzenbetrieben, Baumschulen, Jungpflanzenbetrieben, Pflanzenzüchtern, Soft- und Hardwareherstellern, Städten und Verbänden. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Stressphysiologie von Pflanzen an urbanen Standorten, die Interaktionen von Mikroorganismen mit Pflanzen und die Verwendung vertikaler Begrünungssysteme im Innen- und Außenbereich.
Das Institut für Frischproduktlogistik beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit vielfältigen Fragestellungen rund um die Logistik, Qualität, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln. Dabei steht bei nahezu allen Themen in Forschung und Lehre die ganzheitliche Betrachtung der Supply Chain von der Produktion bis zum Kunden im Fokus.
Durch das interdisziplinäre Team aus Logistikern, Ökonomen, Technologen und Agrarwissenschaftlern am Institut sowie durch die gute Vernetzung mit den anderen Instituten an der HGU gewähren wir Forschung und Lehre auf höchstem Niveau. Die engen Kontakte und die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Unternehmen der Supply Chain „Lebensmittel“ sorgen außerdem für eine hohe Praxisrelevanz in Forschung und Lehre in einem zukunftsträchtigen Anwendungsbereich.
Das Institut organisiert darüber hinaus den bis dato in Deutschland einmaligen Studiengang „Logistik und Management Frischprodukte“.
Meine Wahl, an der Hochschule Geisenheim zu studieren, war goldrichtig. Das Studium zeichnete sich durch Arbeiten in kleinen Gruppen aus – eine intensive und individuelle Betreuung durch die Dozenten war kennzeichnend.