Obst, Wein und Gemüse sind Kulturen mit hoher Wertschöpfung und großem Potential für Gesundheit, Nachhaltigkeit und Biodiversität. Die Themen und Fragestellungen in diesen Bereichen sind vielfältig und oft von überregionaler Dimension. Sie erfordern fundiertes Fachwissen, kontinuierliche Innovation und ständige Weiterentwicklung – für Landwirtinnen und Landwirte eine große Herausforderung.
Elf Forschungseinrichtungen und Universitäten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien haben heute, am 21. November 2024, auf der Apfelmesse Interpoma in Bozen eine Absichtserklärung zur Gründung der Allianz für Obst-, Wein- und Gemüsebau unterzeichnet. Ziel dieser Allianz ist es, Forschung, Innovation, Aus- und Weiterbildung in diesen Bereichen entscheidend voranzutreiben. Durch stärkere Zusammenarbeit möchten die Partner der Allianz die ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen dieses Sektors gemeinsam bewältigen, indem sie nachhaltige, überregionale Lösungen entwickeln. Mit attraktiven Bildungsangeboten und einer größeren Sichtbarkeit wollen sie junge Talente sowohl für die Forschung als auch für die Landwirtschaft begeistern und die Attraktivität der Branche steigern – vom Apfel über Kirschen, Eissalat und Blumenkohl bis hin zu pilzwiderstandsfähigen Rebsorten.
Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim und Ideengeber der Allianz betont: „Unsere Überlegungen waren stets: Wie können wir die Bereiche Obst-, Wein- und Gemüsebau nachhaltig stärken und unsere individuellen Kompetenzen besser einbringen und dafür muss man Verbünde schaffen! Die Allianz ist die logische Antwort auf diese Frage – ein länderübergreifendes Netzwerk mit gemeinsamen Zielsetzungen und konkreten Maßnahmen in Forschung sowie Aus- und Weiterbildung. Zusammen mit den Partnerinstitutionen haben wir eine klare Vision und Mission definiert sowie weitere Forschungseinrichtungen für das Vorhaben gewinnen können.“
Lukas Bertschinger, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Versuchszentrums Laimburg, begrüßt die Gründung der Partnerschaft: „Die Allianz ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die vielfältigen Herausforderungen im Obst-, Wein- und Gemüsebau durch praxisnahe Forschung und ein koordiniertes Angebot von Aus- und Weiterbildung besser zu meistern sowie auch auf die Alleinstellungsmerkmale dieser Wertschöpfungsketten hinzuweisen und sie noch besser zum Wohle der Öffentlichkeit zu nutzen. Die Allianz stärkt die Innovationkraft und bereitet die nächste Generation von Landwirtinnen und Landwirten auf eine nachhaltige Zukunft vor.“
Auch das Versuchszentrum Laimburg ist Teil der Partnerschaft: „Die langfristige Vision der Allianz für Obst-, Wein- und Gemüsebau ist entscheidend, um die Landwirtschaft der Zukunft erfolgreich zu gestalten. Sie etabliert ein einmaliges Forschungsnetzwerk, das dem Sektor größere Visibilität verschafft und den Zugang zu Fördermitteln für praxisorientierte Forschungsprojekte und Innovationen erleichtert“, erklärte der Direktor des Versuchszentrums, Michael Oberhuber.
Zu den zentralen Aktivitäten der Allianz gehört die Durchführung multilateraler Projekte sowie die gemeinsame Nutzung von Finanzierungsmöglichkeiten. Mobilitätsprogramme erleichtern den Austausch zwischen Forschenden, Studierenden und Fachleuten innerhalb der Partnereinrichtungen. Gemeinsame Tagungen, Veranstaltungen, Seminare und Workshops fördern den Wissenstransfer und stärken die Zusammenarbeit.
Zu den elf Partnern der Allianz gehören neben dem Versuchszentrum Laimburg, die Freie Universität Bozen (I), Agroscope (CH), die Hochschule Geisenheim (D), die Hochschule Osnabrück (D), die Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau – Klosterneuburg (A), das Julius Kühn-Institut (D), das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (D), das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (D), die Universität für Bodenkultur Wien (A) und das Weinbauzentrum Wädenswil (CH).