Geisenheim soll grüner werden; den ersten Meilenstein dafür setzt das Projekt „Grünes Geisenheim“ in diesem Jahr am westlichen Eingang der Hochschulstadt. Dann nämlich ist die Umgestaltung des Verkehrskreisels auf der Rüdesheimer Straße geplant. Umgesetzt wird der Gewinnerentwurf aus einem hochschulweiten planerischen Nachwuchswettbewerb, dessen Sieger die Bürgerinnen und Bürger kürten: Sie stimmten im Dezember über drei von einer Fach-Jury vorausgewählte Entwürfe ab. Beim Neujahrsempfang der Hochschulstadt Geisenheim am 17. Januar 2020 im Rheingau Atrium wurde das Ergebnis der Abstimmung offiziell bekannt gegeben. Der Entwurf „Weinbau und Distelflora im Rheingau“ von Eva Orpel und Julian Treffler, Studierende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, vereinte 46 Prozent der Stimmen auf sich und geht damit als Sieger aus dem Wettbewerb hervor.
Der Siegerentwurf, der den Studierenden ein Preisgeld von 750 Euro einbringt, spiegelt die enge Verbindung zwischen der Hochschulstadt Geisenheim und dem Weinbau wider. Statt einer Kiesfläche wie bisher, werden künftig geschwungen aufgestellte Rebpfähle Blickfang auf dem Kreisel sein. Umflossen werden sie von einer abwechslungsreichen Pflanzkomposition aus Stauden, die sich in Weinbergen finden lassen: Königskerze etwa, Mohn, Thymian und Ehrenpreis. Verschiedene Distelarten setzen Akzente. Nachts wird die Installation auf dem Kreisel von ringförmig angeordneten Lampen beleuchtet. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wählten die jungen Planer leichte Pfähle mit Sollbruchstelle knapp über der Bodenfreiheit durchschnittlicher PKW.
„Der Wettbewerb hat gezeigt, dass die Landschaftsarchitektinnen und -architekten der nächsten Generation das Thema Stadtgrün kreativ und lösungsorientiert bearbeiten wollen. Er hat gleichzeitig zahlreiche Bürgerinnen und Bürger angeregt, sich mit diesem – gerade im Kontext des Klimawandels sehr wichtigen – Thema auseinanderzusetzen. Damit ist der Wettbewerb nicht nur ein Gewinn für die grüne Seite Geisenheims, sondern hat auch einen Beitrag geleistet, die gesellschaftliche Debatte auf die eigene Lebenswirklichkeit zu übertragen“, so Prof. Dr. Alexander von Birgelen, Professor für Pflanzenverwendung und seitens der Hochschule Geisenheim verantwortlich für das Projekt „Grünes Geisenheim“.
„Ich freue mich, dass durch einen studentischen Wettbewerb und eine breite Bürgerbeteiligung nun die Entscheidung für die erste Maßnahme im Projekt ‚Grünes Geisenheim‘ gefallen ist und alsbald umgesetzt wird. Hiermit haben wir gemeinsam eine Aufwertung des westlichen Entrees in unsere Stadt schaffen können. Der Siegerentwurf schafft zudem einen tollen Bezug zur Region. Ich hoffe auf eine breite Akzeptanz bei Bürgerinnen, Bürgern und Gästen und freue mich über weitere Maßnahmen, die unser Geisenheim grüner machen“, ergänzt Christian Aßmann, Bürgermeister der Hochschulstadt Geisenheim.
Die Bürgerinnen und Bürger konnten im Dezember über zwölf Tage für ihren Lieblingsentwurf abstimmen. Sie hatten dabei die Möglichkeit, online ihren Favoriten zu wählen, oder per Abstimmungskarte direkt im Rathaus zu votieren. Fast 1.300 Personen stimmten ab und bekundeten so ihr Interesse am Vorhaben des Projekts „Grünes Geisenheim“. In die Umsetzung geht der Gewinnerentwurf noch in diesem Jahr. Die Finanzierung erfolgt teilweise aus Fördermitteln des Programms „Zukunft Stadtgrün“.
Das Wettbewerbsergebnis im Überblick
Platz 1 – Weinbau und Distelflora im Rheingau, Eva Orpel und Julian Treffler, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Preisgeld: 750 Euro (46 Prozent der Stimmen)
Platz 2 – pflanzen/GESELLSCHAFT, Martina Heims und Kai Faust, Hochschule Geisenheim, Preisgeld: 500 Euro (37 Prozent der Stimmen)
Platz 3 – R(h)einer Wein, Felix Brugger, Technische Universität München, Preisgeld 250 Euro (17 Prozent der Stimmen)