Auf reges Interesse stieß der „Workshop Kirschessigfliege“, den das Institut für Phytomedizin der Hochschule Geisenheim gemeinsam mit dem Weinbauamt Eltville am 15. Juli 2015 in Geisenheim veranstaltet hat. Im gut gefüllten Gerd-Erbslöh Hörsaal der Hochschule wurden interessierten Winzern zunächst Aspekte zur Biologie, möglichen Bekämpfungsstrategien und dem aktuellen Stand der Entwicklung der Kirschessigfliegenpopulation auf den Monitoringflächen der Hochschule präsentiert (Prof. Dr. Annette Reineke, Hochschule Geisenheim). Florian Sinn vom Beratungsring Südtirol schilderte anschließend sehr anschaulich die Erfahrungen mit diesem neuen invasiven Schaderreger im Südtiroler Weinbau und zeigte dabei vor allem den Einfluss unterschiedlicher Sorten und Erziehungssysteme auf den Befall auf. Die aktuelle Befallsentwicklung im Obstbau und den Aufbau einer für Pflanzenschutzberater in Hessen nutzbaren Online-Plattform zur Entwicklung der Populationen schilderte Dr. Monika Frosch vom Pflanzenschutzdienst Hessen. Claudia Jung vom Weinbauamt Eltville vertiefte die Aspekte zum Monitoring der Kirschessigfliege und stellte in ihrem Vortrag mögliche Fallentypen und Auswerteverfahren vor. Abschließend für den ersten Teil der Veranstaltung präsentierte Ulrich Münst von der Firma Cheminova/FMC ein neues Insektizid zur Bekämpfung der Kirschessigfliege, das in diesem Jahr erstmalig im Weinbau genehmigt ist. Sein Vortrag wurde durch einen sehr eindrucksvollen Film zum Eiablageverhalten der Kirschessigfliege und zur Wirkung eines Insektizids auf erwachsene Fliegen abgerundet.
Im zweiten Teil des Workshops nahmen dann ca. 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Gelegenheit wahr, im Praktikumshörsaal des ZIGs alle Entwicklungsstadien der Kirschessigfliege unter dem Binokular „live“ zu betrachten und von Melanie Dahlmann, Mirjam Hauck und Olivia Herczynski fachkundig erklärt zu bekommen. Bei Kaffee und Gebäck ergab sich vor bzw. nach dem praktischen Teil zudem die Gelegenheit zum persönlichen Austausch über die Kirschessigfliege und andere aktuelle Themen der Rebschutzpraxis. Der Stiftung Hofgeisberg sei für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung gedankt.