Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz

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Studierendenprojekt Klimaanpassung Oberer Rheingau+ stellt Maßnahmen für Kommunen vor

Bei der Projektpräsentation kam es zu regen Gesprächen und direktem Austausch zwischen Studierenden und Vertreter:innen der Kommunen. Bild: Ruth Bindewald/Hochschule Geisenheim

Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Landschaften des Rheingaus an die neuen Bedingungen des Klimawandels anzupassen? Das haben Master-Studierende der Hochschule Geisenheim und der Hochschule Rhein-Main in einer gemeinsamen Studie untersucht. Die Ergebnisse präsentierten sie am 28. August in Eltville.

Mit ihrer Studie unterstützen die Studierenden die Gemeinden Eltville, Kiedrich, Walluf, Oestrich-Winkel und Schlangenbad, die ein gemeinsames Klimaanpassungskonzept entwickeln. Das Kernstück ihrer  Forschungsarbeit: die Unterteilung der Region in Klimatope, also die Definierung von Landschaften mit ähnlichen Merkmalen. Durch die Identifizierung der Klimatope konnten die Studierenden die wichtigsten Maßnahmen für die jeweiligen Gebiete herausarbeiten - und ihre Empfehlungen mit den Kommunen teilen.

Prioritäre Handlungsräume und Maßnahmen

In der Kommune Walluf haben die Studierenden großflächige, ausgeräumte Ackerflächen in den Blick genommen und zeigten in einer anschaulichen Visualisierung, wie die Ackerflächen durch Agroforststreifen und artenreiche Krautsäume entwickelt werden könnten. Diese Maßnahmen wirken nicht nur der Erosionsgefährdung auf den Flächen entgegen, sie tragen zudem zum Biotopverbund bei, bereichern das Landschaftsbild, spenden Schatten an heißen Tagen und verbessern das Kleinklima und den Bodenwasserhaushalt. Zudem können Agroforststreifen wirtschaftlich genutzt werden, beispielsweise als Energieholz oder zum Obstanbau.

Mit Wärmebilder zeigten die Studierenden den Temperaturunterschied zwischen begrünten und unbegrünten Rebzeilen in den Weinbergen in Oestrich-Winkel und argumentierten, dass eine gezielte Begrünung u.a. der Hitzebelastung und Erosionsgefährdung entgegenwirke.

Zur Ermittlung der prioritären Handlungsräume hat die Gruppe aus elf Studierenden verschiedene GIS-Daten zu Starkregen- und Erosionsgefährdung, Hitzebelastung und Bodenfeuchte ausgewertet. Die drei Referentinnen erklärten, dass sich die erarbeiteten Maßnahmen nun auf andere Handlungsräume innerhalb desselben Klimatops übertragen lassen. Die regen Gespräche und interessierten Fragen bei der Projektpräsentation in der Kurfürstlichen Burg Eltville bestätigten die Relevanz des Themas und die Notwendigkeit, gemeinsam ins Handeln zu kommen.

Weitere Informationen

Klimaanpassungskonzept der Kommunen: Integriertes Klimaanpassungskonzept | Eltville am Rhein

Kategorien: MyHGU-App, Landschaftsplanung und Naturschutz

Bilderreihe

Auch Fachleute und Politiker:innen verfolgten die Präsentation in der Burg Eltville. Bild: Ruth Bindewald/Hochschule Geisenheim
Zur Definierung der Klimatope nutzten die Studierenden u.a. Wärmebildaufnahmen der Region.
Mithilfe der Klimatopanalyse können prioritäre Handlungsräume und -maßnahmen identifiziert werden. Bild: Prof. Eckhard Jedicke/Hochschule Geisenheim