Land- und Forstwirtschaft tragen in besonderem Maße zum Erhalt der Kulturlandschaften der Mittelgebirge bei. Die Herausforderung, in den Mittelgebirgen erfolgreich wirtschaften zu können, ist jedoch enorm. Dem Rückzug der Landwirtschaft dort folgen Aufforstungen oder natürliche Sukzession. Damit verbunden ist ein Verlust der Jahrhunderte alten Kulturlandschaft mit all ihren negativen Auswirkungen auf Vielfalt und Lebensqualität.
Um diesen Trend entgegenzuwirken, war auch das KULT (Kompetenzzentrum Kulturlandschaft) der Hochschule Geisenheim unter der Federführung des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) e. V. mit dem Bundesverband Deutsche Mittelgebirge, dem Deutschen Bauernverband, dem Deutschen Grünlandverband, dem Verband Deutscher Naturparke sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Verwaltung und Landwirtschaftspraxis maßgeblich an der Formulierung und Aushandlung einer Mittelgebirgsstrategie für das Jahr 2030 in Deutschland beteiligt. Ziel der Strategie ist es, die Regionen als Einheiten zu erhalten und dynamisch weiterzuentwickeln.
„Mittelgebirge sind für die Erholung, Tourismus und den Erhalt der Biodiversität ganz besondere und individuelle Landschaften“, erklärte Prof. Dr. Eckhard Jedicke, der als Leiter des KULT und des Instituts für Landschaftsplanung und Naturschutz an der Hochschule Geisenheim den Part der Wissenschaft bei der Strategieentwicklung vertreten hat. „Eine auch wirtschaftlich tragfähige Land- und Forstwirtschaft ist die Grundvoraussetzung, um die Mittelgebirgs-Landschaften nachhaltig entwickeln zu können, sagte er. Daher sei es besonders wichtig, den Deutschen Bauernverband als Unterstützer mit im Boot zu haben: „Die Debatten waren nicht einfach und haben allen Beteiligten Kompromisse abverlangt.“ Nun gehe es darum, bei den Verhandlungen um die Gemeinsame Agrarpolitik der EU sowie bei deren nationaler Umsetzung ein eigenes Förderprogramm für die Mittelgebirge und weitere förderpolitische Unterstützungen zu erreichen.
Die Mittelgebirgsstrategie kann abgerufen werden unter: https://www.lpv.de
