Die besondere Herausforderung im Rahmen der Vorlesung Organische Chemie und des Chemie Praktikums liegt in der hohen Heterogenität der Studierenden hinsichtlich ihrer Vorkenntnisse. Durch die Umstellung der Vorlesung und des Praktikums auf ein Blended Learning Format werden diese Unterschiede besonders gut ausgeglichen. Komplexe Inhalte und Zusammenhänge können beliebig oft und im individuellen Tempo rezipiert und eingeübt werden.
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Organische Chemie“ wurden große Teile des zuvor im Frontalunterricht vermittelten Inhalts in asynchrone Lerninhalte (u.a. vertonte PowerPoint Folien) umgewandelt. Nach dem Flipped Classroom Prinzip konnten sich die Studierenden die Grundlagen im Selbststudium erarbeiten. Ein Lernplan stellte dabei den roten Faden dar und half den Studierenden bei der Orientierung in den digital zur Verfügung gestellten Materialien und Übungseinheiten. In den synchronen Lerneinheiten, die als Online-Seminare in BigBlueButton umgesetzt wurden, konnten die Inhalte dann gemeinsam mit der Dozierenden eingeübt, diskutiert und vertieft werden.
Eine besondere Herausforderung bestand in der Überführung der praktischen Laborarbeit in ein digitales Format. Hierzu wurden insgesamt zwölf verschiedene Versuche exemplarisch im Labor gefilmt und den Studierenden in ILIAS zur Verfügung gestellt. Für alle Studierenden wurden zudem individuelle Datenblätter mit fiktiven Rohdaten erstellt, auf deren Grundlage Berechnungen und Protokolle angefertigt werden mussten. Hierzu wurden Hilfevideos zur Verfügung gestellt und besonderer Wert auf die Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden gelegt. Individuelles und zielführendes Feedback war hier der Schlüssel zum letztendlich überdurchschnittlichen Lernerfolg der Studierenden, der sich durch den Notenschnitt und die Teilnahmequote an der abschließenden Klausur widerspiegelte.
Insgesamt wurde durch die Kombination aus synchroner und asynchroner Lehre ein Lernumfeld geschaffen, das die unterschiedlichen Voraussetzungen der Studierenden berücksichtigt und ausgleicht. Zudem ist es gelungen, einen direkten Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden zu gewährleisten und das trotz der räumlichen Distanz.
Durch die Kombination aus synchroner und asynchroner Lehre werden heterogene Vorkenntnisse und Lerngeschwindigkeiten ausgeglichen.
Lehrende | Prof. Dr. Mirjam Hey, Institut für Getränkeforschung |
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Titel der Lehrveranstaltung | Chemie II – Organische Chemie und Chemisches Praktikum |
Studiengang/Studiengänge | Getränketechnologie (B.Sc.), Weinbau und Oenologie (B.Sc.) |
Anzahl der Studierenden | ca. 140 |
Verwendete Tools/Plattformen | ILIAS, Stud.IP, BigBlueButton, PowerPoint, Video-Equipment |