Vom Vorlesungssaal in den Weinberg, dann noch ein kurzer Abstecher ins Labor und schnell zum Abschlussvortrag zurück in die Aula – bei der Summer School „Climate Change Research Methods: Preparing for the Future“ hielt ein vielfältiges Programm die 27 Teilnehmenden vom 9. bis zum 13. September 2019 auf Trab. Gemeinsam veranstalteten die Graduiertenschule der Hochschule Geisenheim und die Promotionsplattform Geisenheim – Gießen – Marburg in Kooperation mit der Universität Bordeaux die einwöchige Sommeruni auf dem Campus Geisenheim.
Den Fokus der Summer School – Klimawandel – hatten sich Promovierende der Hochschule Geisenheim im vergangenen Jahr gewünscht, genauso wie den methodenorientierten Ansatz. „Eine Stärke der Hochschule Geisenheim ist die direkte Anwendung von Forschungsergebnissen“, sagte Prof. Dr. Annette Reineke, Vizepräsidentin für Forschung der Hochschule Geisenheim. „Dieser Ansatz war uns also auch bei der Konzeption der Summer School wichtig.“
Bei der internationalen Summer School waren Teilnehmende aus acht Ländern vertreten. Das vielfältige Programm bot genügend Zeit bei gemeinsamen Mittagspausen und Freizeitaktivitäten wie einem Kochkurs zum Thema „Nachhaltiges Kochen“, Spieleabenden oder Open Air Kino sich besser kennenzulernen. Ein wichtiges Ziel der Summer School war es neben den fachlichen Inhalten, den Teilnehmenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Hessen und der Universität Bordeaux in der Partnerregion Aquitaine eine Plattform zu bieten, sich kennenzulernen und zu vernetzen.
Neben Dozentinnen und Dozenten der Hochschule Geisenheim bereicherten externe Referierende aus Deutschland und Frankreich das Programm. So bot sich den Teilnehmenden einerseits die Möglichkeit, die Geisenheimer Forschenden und die von ihnen praktizierten Methoden besser kennenzulernen, und andererseits die Zusammenhänge und Ursachen des Klimawandels aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Hierzu dienten Workshops wie „Gas Exchange Measurements“, „Chlorophyllfluorescence Measurements with Pulse Amplitude Modulation (PAM) Method”, “Digitizing Plant Architecture” sowie Workshops zu grafischen Darstellungen eigener Datensätze mithilfe der Programme R, SigmaPlot, MATLAB und Origin/Mathematica.
Prof. Dr. Achim Bubenzer, ehemals Rektor der Hochschule Ulm, bot in einem Workshop etwa Argumente, um Klimawandelleugnern zu begegnen, während Dr. Michael Schirrmann vom Leibniz Institute for Agricultural Engineering and Bioeconomy (ATB) einen intensiven Einblick in die Durchführung von sogenannten Meta-Analysen gab. Der interdisziplinäre Ansatz der Summer School zeigte sich besonders in Sven-Daniel Gettys Workshop von Science-Slam.com, der den Teilnehmenden wichtige Werkzeuge zur Kommunikation in der Wissenschaft lieferte, welche sie gleich in die Praxis umsetzen konnten. Prof. Dr. Gregory Gambetta und Dr. Philippe Pieri vom Institut des Sciences de la Vigne et du Vin (ISVV) in Bordeaux brachten als Experten für Weinbau eine französische Sichtweise auf die Auswirkungen des Klimawandels in den Rheingau.
Ein Bericht von Franziska Külbel, Koordinatorin der Promotionsplattform Geisenheim – Gießen – Marburg