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Antrittsvorlesungen

Eine Person läuft über eine Wiese mit hohem Gras. © Hochschule Geisenheim

Spannende Einblicke bisheriger und zukünftiger Schwerpunkte in Forschung und Lehre einer neuen Professorin und zwei neuer Professoren

Prof. Dr. Annette Reineke, Vizepräsidentin Forschung der Hochschule Geisenheim, moderierte die „bunte Veranstaltung“ am 21. Januar 2020 im Gerd-Erbslöh-Hörsaal und freute sich, dass zahlreiche Mitarbeitende sowie Studierende die „wunderbare Gelegenheit nutzten, einen Einblick außerhalb von Vorlesungen, Gremien und Ähnliches in die Arbeiten an unserer Hochschule zu bekommen“.

Prof. Dr. Rieke Hansen, welche die erste Tenure-Track-Professur der Hochschule Geisenheim, nämlich die Professur für Freiraumplanung und ökologische Stadtentwicklung, innehat, startete mit ihrem Vortrag "Willkommen im Anthropozän - Freiraumplanung in Zeiten der großen Beschleunigung". Da Städte nur zwei Prozent der Erdoberfläche, jedoch 55 Prozent der Weltbevölkerung haben, müsste einiges radikal in Frage gestellt werden und verstanden werden, um welches komplexes System es sich bei einer Stadt handelt. Dabei ging sie auf die großen Herausforderungen, Lösungen zu suchen, ein. „Wo machen wir das und auf wessen Kosten machen wir es, das wir nicht nur sicher, sondern auch in einer gerechten Welt leben?“. Sie möchte Möglichkeiten für neue Planungskultur aufzeigen, sich außerdem auch regional engagieren, um an der nachhaltigen Entwicklung der Städte beitragen zu können. Denn „Freiräume sind genauso wichtig, wie unser Verkehrssystem“.

Prof. Dr. Jan Dieterle, Professor für Entwerfen in der Landschaftsarchitektur, gab in seinem spannenden Vortrag "Wo landen? - Alltagsräume heute" patchworkartige Einblicke in seine bisherigen Tätigkeitsfelder rund um den Globus. „Wenn wir alle so leben würden wie in Deutschland, bräuchten wir drei Erden“, mahnte er und ging dabei auf die nachhaltige Konzeption urbaner Räume ein. Ob Wassermangel oder beispielsweise durch den Monsun überflutete Straßen, laut Dieterle gilt es, kreative Lösungen für „verzwickte Probleme“ zu finden. „Entwerfen als kreatives Zukunftsdenken“ ist seine Devise, die er den Studierenden vermitteln möchte.  

Mit einer Art Freiraumentwicklung, jedoch bei Pilzen, befasste sich auch Prof. Dr. Jürgen Wendland im finalen Vortrag. Der Professor für Mikrobiologie der Getränke nahm in seiner Antrittsvorlesung "Hefen - ein Kampf der Kulturen" den Menschen als Holobiont, also „ein Mosaik aus Mikroben“ näher unter die Lupe. In puncto Freiraumentwicklung ging er außerdem auf den geplanten Forschungsbau, mit der Rebe als Holobiont, ein. Wendland gab Einblicke in die Forschung mit zum Teil über 120 Jahren alten Hefestämmen, aber auch Ausblicke in den Weinberg der Zukunft, wo Pestizideinsätze durch Verteilung von Nutzmikroben gesenkt werden könnten.

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