Wo können Studierende aktuelle Problemstellungen aus der Unternehmenspraxis lösen und dabei in Kontakt mit potenziellen Arbeitgebern kommen? Wie können Unternehmen aus der Weinbranche frische Marketingideen erhalten und dabei engagierten Nachwuchs aus dem Weinbereich kennen lernen? Auch zum dritten Mal setzte der Geisenheimer Fallstudientag, initiiert vom Institut für Wein- und Getränkewirtschaft unserer Hochschule, auf den erfolgreichen Austausch zwischen Hochschulausbildung und Praxis.
In kleinen Arbeitsgruppen arbeiteten 16 Studierende einen Tag lang an den Fallstudien der Rotkäppchen Mumm Sektkellereien und der Hawesko Holding. Beide Unternehmen hatten brandaktuelle Problemstellungen aus dem Bereich „Soziale Medien“ im Gepäck und suchten Input der Geisenheimer Studierenden. Mit Unterstützung der Firmenvertreter entwickelten die Studierenden eine Marketingstrategie für social media Kommunikation für den Onlineweinhandel von Hawesko. Bei Rotkäppchen-Mumm bestand die Aufgabe in der Zielgruppenerweiterung für alkoholfreie Produkte mit Unterstützung durch digitale Medien.
„Der Fallstudientag liegt uns besonders am Herzen, da er unsere Studierenden gezielt auf die Praxis im Arbeitsalltag vorbereitet und Ihnen zeitig die Vernetzung mit namhaften Unternehmen ermöglicht“, berichtet Prof. Dr. Simone Loose, Leiterin des Instituts für Wein- und Getränkewirtschaft unserer Hochschule. „Beim Lösen von Praxisfällen können unsere Studierenden austesten, wie gut sie ihr in Geisenheim erlerntes Wissen in realen Arbeitsbedingungen unter Zeitdruck und in gemischten Teams effektiv anwenden können“, hebt Prof. Dr. Gergely Szolnoki hervor.
„Es ist eine einmalige Gelegenheit in die Arbeitswelt erfolgreicher Unternehmen unserer Branche einen intensiven Einblick zu erhalten, vor allem in Bezug auf die Arbeitsweise, Projektgestaltung und das Zeitmanagement“, berichtet Martin von Knebel, Student der Internationale Weinwirtschaft. „Es war eine Herausforderung, die vermeintlich einfachen Arbeitsaufträge in der Kürze der Zeit mit zugelosten Arbeitspartnern herauszuarbeiten und ein konkretes Ergebnis zu formulieren“, fasst Philipp Hawranek, Student der Internationalen Weinwirtschaft zusammen. „Ich habe mich für meine Arbeit besonders wertgeschätzt gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden Unternehmen tatsächlich an unseren Ergebnissen interessiert waren“ resümiert Paul Kern, Student der Internationalen Weinwirtschaft. „Gerade für Weinbaustudenten war die Horizonterweiterung sehr interessant, um in kurzer Zeit viel davon erfahren, wie der Handel und die Handelseinkäufer ticken“, stellt Hans-Christoph Stolleis, Student Weinbau und Oenologie heraus. „So eine einmalige Möglichkeit, mit großen Unternehmen dermaßen konkret und eng zusammenarbeiten, sollte sich kein Student entgehen lassen“, empfiehlt Philipp Hawranek, Student der Internationalen Weinwirtschaft. „Alles in allem kann ich jedem die Teilnahme am Fallstudientag nur wärmstens empfehlen, da es sehr viel Spaß macht sich hier einmal selbst auszuprobieren und dabei Einblicke und Kontakte in Unternehmen zu bekommen“, schließt Moritz Hoffmann, Student der Internationalen Weinwirtschaft.
Auch die Industriepartner profitierten unmittelbar vom 3. Geisenheimer Fallstudientag: „Für uns als Unternehmen ist es unglaublich spannend die interessanten Ergebnisse aus der Fallstudie als Denkanstöße weiterzuverarbeiten und so eng mit den Studierenden in Aktion zu treten“ hob Katharina Eichinger von Rotkäppchen-Mumm hervor. „Die Gespräche mit den Studierenden waren wie immer unheimlich bereichernd für uns. Wir haben die Siegergruppe zu uns nach Hamburg eingeladen, um das spannende Konzept weiterzuentwickeln“, fasste Anna-Helene Bunge von Hawesko den Tag zusammen. „Wir möchten uns ganz herzlich für den Fallstudientag bedanken. Wir halten es für ein wirklich gelungenes Konzept und haben den Tag als sehr positiv empfunden. Besonders gefallen hat uns auch die offene und familiäre Atmosphäre am Campus, die über den gesamten Tag spürbar war“, ergänzt Katharina Eichinger von Rotkäppchen-Mumm.
Nach dem anstrengenden Tag genossen beide Seiten das abschließende Beisammensein. Bei Wein und Finger Food bahnten Studierende und Unternehmen nicht nur Kontakte, sondern auch mehrere Praktikanten- und Werksverträge an.