Planung und Governance urbaner grüner Infrastruktur in Europa: GREEN SURGE Nachfolgestudie 2020
Urbane grüne Infrastruktur hat sich zu einem Konzept für innovative Freiraumplanung und -governance entwickelt. Im Jahr 2014 hat das europäische Forschungsprojekt GREEN SURGE Daten über den Stand der Freiraumflächenplanung und -verwaltung in 20 europäischen Städten gesammelt und damit einerseits die Vielfalt der europäischen Städte, andererseits aber auch ihre Gemeinsamkeiten wie den Druck auf Grünflächen durch Verdichtung, die Bewältigung der Klimawandelfolgen oder die Suche nach inklusiveren und gerechteren Entscheidungsprozessen deutlich gemacht.
Im Jahr 2020 ist das öffentliche Bewusstsein für Umweltprobleme wie den Klimawandel oder den Verlust der biologischen Vielfalt gestiegen, was die Popularität von Stadtgrün befördert und Konzepten wie der grünen Infrastruktur Rückenwind verleiht. Vor diesem Hintergrund ist zu vermuten, dass Freiraumplanung und -management in den Kommunen an Bedeutung gewinnt. Jedoch können Pfadabhängigkeiten, Budget- und Personalengpässe, konkurrierende Raumansprüche und andere Zwänge verhindern, dass die verantwortlichen Akteure die erforderlichen Ressourcen für die grüne Infrastruktur erhalten.
Durch die erneute Untersuchung der GREEN SURGE-Fallstudienstädte werden wir Licht auf die Frage werfen, ob und wie sich die Planung und Verwaltung der grünen Infrastruktur verändert hat. Die Ergebnisse des GREEN SURGE-Projekts bieten eine einzigartige Gelegenheit für einen solchen Vergleich, da diese Studie die bisher umfassendste und tiefgreifendste zur europäischen Freiraumplanung und -governance war. Darüber leisten wir einen Beitrag zu Längsschnittstudien in der Planungsforschung.
Ein Team internationaler Forscher*innen trägt zu dem Projekt bei, das von der Hochschule Geisenheim University, der Technischen Universität München und der Wageningen University koordiniert wird.
Laufzeit: 07/2020-06/2021