Im Jahr 2011 entwickelte das Medien-Projekt „Soulkitchen“ mit Geisenheimer Studierenden unter der Leitung von Robert Lönarz, Dirk Würtz und Michael Knoblach ein Konzept, welches am letzten Sonntag nun in den „Echtbetrieb“ gehen konnte. „Ein Traum wird wahr“, schwärmte VEG-Alumni Präsident, der dort für den Hochschulstandort Geisenheim einen repräsentativen Ort sieht, der Alumni zum „home coming“ einlädt und im Sinne der Hochschulbeziehung Bevölkerung, Studierende, Alumni und Hochschulangehörige zum Austausch einlädt. In seiner Eröffnungsrede, während eines genussreichen Sonntagsmorgen-Brunchs mit Küchenmeister Sébastien Loison, zitierte er die FAZ, die im August titelte „ Die Hochschule Geisenheim im Rheingau ist eine Institution, ein Magnet und fast schon ein Mythos. Eine Art Oxford der Welt des Weines“. Große Universitäten wie Oxford, Harvardoder die Princeton University haben alle einen ehrwürdigen „Wine-Club“. Davon, so Lönarz, sei man in Geisenheim aktuell noch entfernt, aber ein erster Schritt ist gemacht und ein Austausch ist bereits angebahnt.
Neben den repräsentativen Küchen- und Gasträumen gibt es im Geisenheimer Müller-Thurgau Haus, welches zu den Gründungsbauten der „Pomologie“ vor mehr als 150 Jahre gehört, nun ein Schatzkammerbreich mit einem modernen Interieure und einem mit Glas abgetrennten Schatzkammerbereich. Lönarz versicherte, dass der Schlüssel zur Schatzkammer, nur der Präsident der Hochschule Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, der Junior Cellarmaster Niklas Laube und er selbst habe. In den Regalen ist Platz für 800 Weinflaschen, so berichtet der Rheingauer Niklas Laube, der als erster studentische Junior Cellarmaster zusammen mit seiner Freundin Julia Deißroth, die auch Studentin der Internationalen Weinwirtschaft ist, für die Organisation der Schatzkammer verantwortlich ist. Für beide ist es eine große Herausforderung und Ehre zugleich, denn sie werden wissenschaftlich unterstützt durch Prof. Dr. Leo Gros und Prof. Dr. Otmar Löhnertz, die beide große Weinkenner- und experten sind. Für Niklas Laube zählt besonders der persönliche Kontakt und Austausch mit den Alumni. „Es ist schön, dass wir hier einen Ort geschaffen haben, an dem Alumni und Studierende zusammenkommen“, berichtet er in seiner eloquenten Vorstellungsrede, die, eines Geisenheimer Junior Cellarmaster im feinen Zwirn und Stecktuch würdig gekleidet, den rund 40 Gästen vorträgt. Julia Deißroth ergänzt „Ich habe mich entschieden mitzuwirken, da ich hier meine beiden Leidenschaften für Wein und Social-Media verbinden kann“. Mit der Website www.geisenheimer-schatzkammer.de und Posts in den Sozialen Medien möchte man die Lagerung jederzeit transparent und unterhaltsam gestalten. Zahlreiche Alumni haben schon besondere Weine gespendet, die mit einer Gesichte versehen, auch nach dem Wunsch von Prof. Leor Gros zu einer Geisenheimer Alumni/Wein Bibliothek heranwachsen soll. „Vertikal Proben“, ein Rückblick über viele Jahrzehnte an Weinjahrgängen, werden in Kürze über das Veranstaltungsportal angeboten werden. Daher freute sich die heranwachsenden Weinprofis, dass der betagte Geisenheimer Alumnus Peter Friedrichsohn aus Winnenden, neben einem Wein des Jahrgangs 1934 einen Originalband „Technologie des Weines, es gilt als Bibel der Kellerwirtschaft, feierlich übergab. Er zeigte sich sichtlich bewegt, dass „die Jugend“ in Geisenheim immer noch aktiv und motiviert sei.
Eine Kooperation mit der WineBank wurde auch bereits mit dem innovativen Geschäftsführer Christian Ress angesprochen. Ein Highlight hat die Schatzkammer ohnehin schon – die „Grüne Couch“. Unter dem Hashtag #gruenecouch findet man zahlreiche Persönlichkeiten, die schon im Unikeller zu Gast waren. U.a. Stefan Woschek und seine Schwester, deren Namen durch den bekannten Wiesbadener Verlag und der Zeitschrift „Alles über Wein“ noch vielen bekannt ist. Sie brachten im Rahmen der Eröffnung einen 1959er Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder mit und lagerten diesen in den von ihnen mitgesponserten Regalen (Weinregale-Profi.de) ein. Die Bibliothek wächst!
Kontakt: cellarmaster@geisenheimer.de