Als Dank und Anerkennung wird der Professor Müller-Thurgau-Preis von der VEG-Geisenheim Alumni Association e. V. an Persönlichkeiten verliehen, die sich in vielen Jahren um die heutige Hochschule Geisenheim verdient gemacht haben. Am 10. November 2018 ist dieser Preis „zum ersten Mal in der Geschichte ein Familienpreis“, wie Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bei ihrer Laudatio im Spätlesereiter-Saal auf Schloss Johannisberg erwähnte. Denn es ist das erste Mal, das Onkel und Neffe den Preis bekommen. „Ich habe mich gefragt, warum sie den Preis noch nicht haben“, so Klöckner. „Beide haben eine besondere Bindung zum Wein und sind mit der Flasche großgeworden“, scherzte sie. Dr. Franz Josef Jung, der zugleich der Patenonkel Ingmar Jungs ist, habe „tiefe Spuren in der politischen Geschichte hinterlassen und ein exzellentes Weinwissen“. Seine Zeit als Bundesminister spielte dieses Mal nur eine kleinere Rolle, denn seine Jahre davor als Staatssekretär im hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst waren für die Preisverleihung ausschlaggebend.
Klöckner ging in ihrer Rede auch auf die Kündigung des Staatsvertrages durch Rheinland-Pfalz im Jahr 2010 ein. Diese markierte die Gründung der heutigen Hochschule Geisenheim University, einem bundesweiten Vorreiter-Projekt, an dem beide Preisträger maßgeblich beteiligt waren. „Die Kündigung war eine politisch nicht nachvollziehbare Entscheidung, aber eine Chance, alles auf den Kopf zu stellen. Ohne den Spirit und das Engagement der Hochschule Geisenheim sei dies nicht möglich gewesen“, so Ingmar Jung, der in seiner Rede dem VEG und der „coolen Hochschule“ dankte.
Sein Onkel Franz Josef, dessen Engagement in Geisenheim gar bis 1991 zurückreicht, als er den Vorsitz des dortigen Fördervereins übernahm, betonte in seiner Dankesrede die Entwicklung, die die damalige Forschungsanstalt und er durchgemacht haben und sagte zu, „auch weiterhin in verschiedener Art und Weise seinen Beitrag in Geisenheim zu leisten“.
„Heute ist das `Bundesweinministerium` zusammengekommen“, spaßte Ingmar Jung. Denn alle drei, Julia Klöckner und die „beiden Jungs“ verbindet nicht nur die Zugehörigkeit zur CDU, sondern auch der Wein. Dr. Franz Josef und Ingmar Jung stammen beide aus Weingütern, ebenso wie Klöckner, deren Bruder auch in Geisenheim sein Diplom absolvierte.
„Es hat die Richtigen getroffen“, so der Vizepräsident Lehre der Hochschule Geisenheim, Prof. Dr. Otmar Löhnertz. Und auch der Alumni-Präsident, Robert Lönarz, der auf die besondere Verbundenheit der beiden Preisträger zur Hochschule hinwies, betonte, dass ohne die Verdienste der beiden die Hochschule in der heutigen Form nicht entstanden wäre. Für eine sportliche Überraschung sorgte er bei der Übergabe eines eigens angefertigten „Klöckner-Weinelf-Trikots _jk12“, welches er der Bundesministerin überreichte. Ein gemeinsamer Rundgang über die „Rheingau Open“ im Fürst von Metternich-Saal mit dem VDP.Rheingau Vorsitzenden Wilhelm Weil rundete die Veranstaltung ab.
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Bericht Wiesbadener Kurier, 12.11.2018: https://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/rheingau/geisenheim/verdienste-um-coole-hochschule_19177961