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Silvaner und Gewürztraminer

Diagramm

– mehr als nur ein Nischenprodukt

Silvaner und Gewürztraminer – so unterschiedlich und doch mit einer großen Gemeinsamkeit. Diese zwei Rebsorten werden viel zu häufig unterschätzt.

Der Silvaner, eine Kreuzung aus Traminer x Österreichisch-Weiß, ist mit 5190ha in Deutschland im internationalen Vergleich am stärksten vertreten. Es folget Frankreich mit 1450ha, wobei der Elsass die Hauptrolle spielt. Diese frühreife Sorte hat hohe Ansprüche an den Boden und ist anfällig gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis. Der Silvaner, ein ausgezeichneter Terroir – Anzeiger, ist mild in der Säure und geprägt von Aromen wie grünem Apfel, Stachelbeere, Quitte, Heu und erdigen Tönen.

Der Gewürztraminer, bereits um 1500 in Europa  im Mischsatz angebaut, ist international bedeutend in Frankreich (3040ha), USA (1340ha), Australien (840ha) und Deutschland (830ha).

Diese Rebsorte hat hohe Ansprüche an Lage und Boden und hat aufgrund der starken Verrieselungsneigung und den damit einhergehenden Schwankungen des ohnehin geringen Ertrags keine größere Verbreitung zu verbuchen.

Die erzeugten Weine sind von einem aromatisch-würzigem Aroma geprägt und gekennzeichnet durch Komponenten wie Rose, Muskatnuss, Rosinen, Quitte oder auch Nelken. Damit sind die häufig auch lieblich ausgebauten Gewürztraminer ausgezeichnete Begleiter zu Wildpasteten, süßen Desserts oder Käse.

Die Ergebnisse der Verkostung waren zum Teil sehr überraschend und erstaunlicherweise war es gar nicht so einfach die zwei Rebsorten eindeutig voneinander zu unterscheiden. Außerdem schien die Welt verdreht, als Silvaner Große Gewächse aus der Pfalz und Franken verhältnismäßig stark kritisiert wurden und ein Silvaner aus dem Rewe für 1,99€ mit einer unerwartet guten Bewertung davonkam. Besonders interessant war es, als der Standardwein, ein Monrepos Riesling Classic, eine deutlich höhere Bepunktung von Ø 2,9 DLG-Punkten bekam, als in den letzten Verkostungen. Dabei spielte wohl der Kontrast in Punkto Frucht und Säure des Rieslings zum Silvaner eine entscheidende Rolle.

Insgesamt ist zu sagen, dass die beiden Rebsorten für viele eher ein nicht so vertrautes Terroir bedeuteten und dabei sowohl Silvaner als auch Gewürztraminer auf Zustimmung stießen, wenn auch besonders der edelsüße Gewürztraminer ein Wein für seltene Anlässe ist und bleibt.

Folgende Weine wurden blind verkostet:

1.2011 Silvaner Spätlese trockenWeingut Russbach Deutschland /RheinhessenPreis: € 7,60
2. 2011 Silvaner trockenAbfüller: Weinzunft WeinkellereiDeutschland/RheinhessenPreis: € 1,993.

3.2011 Julius-Echter-BergSilvaner „Großes Gewächs“Weingut Hans Wirsching KGDeutschland / Franken Preis: € 24,00

4. 2011 Würzburger SteinSilvaner Großes GewächsJuliusspitalDeutschland / FrankenPreis: € 25,00

5. 2011 Riesling ClassicMonrepos FA-Geisenheim Deutschland / RheingauPreis: € 6,806.

2011 Silvaner feinherbWeingut SternDeutschland /PfalzPreis: € 6,007.

2007 GewürztraminerGardo Morris Neuseeland / GisbornePreis: € 12,808.

2011 Gewürztraminer mildSchneeklothDeutschland / PfalzPreis: € 3,999. Traminer 2011Weingut BurdaÖsterreich / NeusiedlerseePreis: € 7,502011

Gewürztraminer  – feinherb –Wein – und Sektgut BambergerDeutschland / NahePreis: € 6,50

 

2005er GewürztraminerVendange TardiveWeingut Hugel et FilsFrankreich / Elsass Preis: € 42,50

Unsere Sieger:

Platz 1:

2005er Gewürztraminer, Vendange Tardive,  Hugel et Fils

Frankreich / Elsass

Alkohol: 11,7 %-Vol.

Säure: 4,59 g/l

Restzucker: 85 g/l

Preis: € 42,50

Platz 2:

2007 Gewürztraminer, Gardo Morris

Neuseeland / Gisborne

Alkohol: 13,5 %-Vol.

Säure: 6 g/l

Restzucker: 8 g/l

Preis: € 12,80  (Vinexus)

Platz 3: 

Traminer 2011,Weingut Burda

Alkohol: 12 %-Vol.

Säure: 6 g/l

Restzucker: 35 g/l

Preis: € 7,50  (Vinexus)

Kategorien: Weinbau und Oenologie (B.Sc.), Nachrichten