Am 2. Juni 1978 wurde Professor Dr. Helmut Dittrich feierlich als neuer Direktor der Forschungsanstalt Geisenheim eingeführt. Damalige Schlagzeile der Presse: „Die Zeit arbeitet gegen uns“.
„Als dienstältester Professor der Forschungsanstalt hieB Professor Kalinke im Namen des Direktoriums den Kultusminister Krollmann, Ministerialdirektor Kranxeis, die Ministerialdirektoren Mitteidorf und Hoffmeister und in Vertretung des Hessischen Ministers für Landwirtschaft und Umwelt, Ministerialrat Dr. Schröder sowie als Vertreter des Rheinland-Pfälzischen Ministeriums für Landwirtschaft, Weinbau und Umweltschutz, Ministerialrat Dr. Uelng willkommen, dazu weitere Vertreter der Ministerien, alle Kollegen und Mitarbeiter aus Verwaltung und Instituten. Er drückte den Wunsch aus, dass diese Amtseinführung ein Markstein in der geschichtlichen Entwicklung der Forschungsanstalt Geisenheim sein möge, denn mit diesem Tage werden der Staatsvertrag und die Satzung verwirklicht. Professor Kalinke hoffte weiter, dass die drei Ministerien, die Entscheidungen über die Forschungsanstait zufällen haben, sie mit dem nötigen Wohlwollen in Zukunft unterstützen werden und die Forschungsanstalt einer ruhmvollen wissenschaftlichen Zukunft entgegen gehe. Staatsminister Krollmann betonte in seiner Ansprache, dass es hier nicht nur um die Einführung des neuen, auf vier Jahre gewählten, Direktors und seines Stellvertreters und das Inkrafttreten der Satzung gehe, sondern dass seine Anwesenheit auch das Interesse an der Forschungsanstalt dokumentieren solle. […] Der Minister drückte die Hoffnung aus, dass es durch eine gute Zusammenarbeit gelinge, die schwierigen Aufgaben zu lösen, die zu erfüllen seien. Professor Dittrich habe eine beachtliche Erfahrung im Bereich der Fachhochschulen, die er in einer schwierigen Phase errungen habe. Diese Erfahrung werde ihm helfen, auch in dieser Situation aufgrund der Satzung optimal zu wirken. Er appellierte an alle, in kollegialer Zusammenarbeit das Ihre zu tun, um das Beste für die Anstalt zu erreichen. […] Geisenheim hat einen guten Ruf, sagte der Minister und „wir haben die Aufgabe, daB er erhalten bleibt und sich umsetzt in sinnvolle Forschung und Lehre“. Geisenheim sei, wie keine andere Anstalt geeignet, Forschungsaufgaben zu Obernehmen und das sei die oberregionale Aufgabe. Jede Verzögerung auf dem Baugebiet sei für die Forschungsanstalt schmerzlich, denn „Die Zeit arbeitet gegen uns“, sagte Diltrich, der auf die Ausbaupläne von Weinsberg hinwies und darauf, dass im Ausland vielfach modernere Anlagen vorhanden seien, so dass Geisenheim in Gefahr gerate, in der modernen Forschung nicht mithalten zu können. Die Geisenheimer Anstalt habe Weltruf und das sollte auch in Zukunft so bleiben. „
( Scan&OCR Rheingau Echo, 9.7.1978 )
Anmerkung: Es wurden mehr als 60 Mio. Euro seitdem in Geisenheim investiert. Die führende Rolle Geisenheims in Forschung und akademischer Lehre wurde weiter ausgebaut. Die Zusammenarbeit mit Weinsberg und Bad Kreuznach im Bereich der Technikerausbildung läuft auf hohem Nineau und soll weiter ausgebaut werden.
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