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Rückblick: 2. Internationales Sparkling Symposium in Geisenheim

© Gerhild Burkard

Als wissenschaftliche Begleitung zum International Sparkling Festival 2022 in Kloster Eberbach organisierten die Festival-Veranstalterin und Sommelière Gerhild Burkard und die Hochschule Geisenheim Mitte Juni das 2. Internationale Sparkling Symposium. Die erfolgreiche erste Auflage des Sparkling Symposiums fand 2019 statt und Corona-bedingt erst mit zwei Jahren Verspätung ihre Fortsetzung auf dem Campus der Hochschule.

Vorträge und Workshops beleuchteten verschiedene aktuelle Themen der Schaumweinbranche. Als erster Referent präsentierte Prof. Dr. Randolf Kauer, Professor für ökologischen Weinbau der Hochschule Geisenheim, die Ergebnisse aus dem langjährigen Praxisversuch zum Vergleich des integrierten, konventionellen und biodynamischen Anbaus INBIODYN. Dabei zeigte er, wie sich die unterschiedlichen Bewirtschaftungssysteme auf die Schaumweinqualität auswirken. Begleitet wurde der Vortrag durch die Verkostung von entsprechenden Versuchsweinen.

Im Anschluss stellte Dr. Matthias Schmitt vom Institut für Oenologie der Hochschule Geisenheim die spezifischen Auswirkungen des Klimawandels auf die Herstellung von Schaumwein vor. Dabei zeigte er auf, wie Produzentinnen und Produzenten in Zeiten von steigenden Temperaturen und sich ändernden Niederschlagsmustern weiterhin hochwertige und typischen Schaumweine herstellen können.

Im zweiten Teil des Tages wurden Information und Diskussion in Workshops verlagert. Mathieu Kauffmann referierte in einer Session über den gezielten Holzeinsatz zum Grundweinausbau und erläuterte, wie sich damit unterschiedliche Schaumweinstile beeinflussen lassen; eine Verkostung machte das Thema sensorisch erfahrbar. François Botton (Laffort) zeigte in seinem Vortrag zur Entwicklung des Stickstoffgehalts während der zweiten Gärung unter anderem sehr eindrucksvoll, wie sich verschiedene Weinbehandlungen auf die „Ästhetik“ der CO2-Blasen beim Schaumwein auswirken können. Dimitrios Skoutelas von der Chambre d’Agriculture de l’Aube, Champagne, stellte die Maßnahmen zur Anpassung des Weinbaus und Pflanzenschutzes in der Champagne vor, die aktuell ergriffen werden, um den folgenden des Klimawandels zu begegnen.

Ein weiterer Workshop mit Prof. Dr. Monika Christmann, Leiterin des Instituts für Oenologie der Hochschule Geisenheim, und Prof. Dr. Simone Loose, Leiterin des Instituts für Wein- und Getränkewirtschaft, widmete sich den Auswirkungen und Herausforderungen der zukünftigen Deklarationspflicht von Zusatzstoffen beim Schaumwein aus Sicht der Produktion und Vermarktung und sowie der Konsumentinnen und Konsumenten.

Zum Ausklang der Veranstaltung diskutierten die Teilnehmenden bei einem Glas Sekt die verschiedenen Erkenntnisse und Themenschwerpunkte des Tages. Dabei wurde deutlich, dass längst nicht alle Aspekte der Zukunft der Schaumweinproduktion beleuchtet werden konnten; die aufgeworfenen Fragen könnten also sehr gut als Ausgangspunkt für eine mögliche Folgeveranstaltung dienen.

Kategorien: PRAXIS, FORSCHUNG, Wein- und Getränkewirtschaft, Oenologie, Allgemeiner und ökologischer Weinbau

Bilderreihe

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