Im Rhein-Main-Gebiet gibt es beispielsweise in der Wissenschaftsstadt Darmstadt einen Stadtspaziergang durch das Fördergebiet Pallaswiesen-/Mornewegviertel, in Wiesbaden-Biebrich findet ein Quartiersfrühstück statt und in Frankfurt-Ginnheim wird im Rahmen des Grünen Ypsilon gemeinsam eine Blühwiese angelegt. Mehr Informationen zum Programm sind unter folgendem Link zu finden: www.tag-der-staedtebaufoerderung.de/programm-2023.
Die Städtebauförderung ist ein wichtiges Instrument, um Stadtquartiere nachhaltig weiterzuentwickeln. Nachhaltige Stadtentwicklung bedeutet dabei, dass die Sanierungsgebiete als Ganzes mit allen Dimensionen der Nachhaltigkeit – Wirtschaft, Soziales, Kultur und Umwelt – betrachtet werden müssen. Im Bereich Umwelt geht es dabei um Schutzgüter wie Klima, Boden, Wasser, Luft, aber auch um die Biologische Vielfalt, die oft noch unzureichend berücksichtigt wird.
Unter Leitung von Prof. Dr. Rieke Hansen befassen sich die Hochschule Geisenheim und das Ecologic Institut im Forschungsvorhaben „BioVibeS – Biologische Vielfalt berücksichtigen in der Städtebauförderung“ seit einem Jahr mit den Möglichkeiten einer biodiversitätsfreundlichen Stadtentwicklung in Gebieten der Städtebauförderung. Das zweijährige Vorhaben wird vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. Um die Chancen und Herausforderungen zu erörtern, fanden Interviews mit Vertreter:innen von Fachverbänden, Bundes- und Landesbehörden statt. Aktuell werden auch Vertreter:innen verschiedener Kommunen nach ihren Erfahrungen und Einschätzungen befragt. Gemeinsam mit diesen Akteur:innen wird eine Lernallianz etabliert, um einen intensiven Austausch zu befördern.
Die bisherigen Arbeiten zeigen, dass viele Akteur:innen die Berücksichtigung vielfältiger ökologischer Belange, so auch der biologischen Vielfalt, bei der Stadtentwicklung befürworten. Zugleich stehen in vielen Städtebauförderungsvorhaben andere Belange im Vordergrund und positive Effekte auf die urbane Biodiversität werden häufig als automatisch gegeben angenommen, wenn zum Beispiel der Grünanteil in Quartieren erhöht wird. Anhaltende Verluste der Artenvielfalt und Rückgänge auch bei häufigen Siedlungsarten verdeutlichen jedoch, dass eine robuste und vielfältige Stadtnatur bewusst gefördert werden muss.
Ziel des Vorhabens BioVibeS ist es daher, Kommunen bei der Entwicklung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen im Rahmen der geförderten Stadtentwicklung Unterstützung zu bieten. Zu diesem Ziel wird ein praxisorientierter Leitfaden gemeinsam mit der Lernallianz entwickelt. Darüber hinaus werden Empfehlungen für die Bundes- und Landesebene entwickelt.
Kontakt: Prof. Dr. Rieke Hansen, Professur für Freiraumplanung und ökologische Stadtentwicklung
Projektlaufzeit: 1. April 2022 bis 30. März 2024