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Nihon e youkoso! Willkommen in Japan! (3)

Tempel in Japan

日本へようこそ!

In Japan kann man so einiges erleben! Auch wenn das Land lange Zeit wegen des ungünstigen Yen-Wechselkurses kein Touristenmagnet war. Seit dem Fall des Yen vor einigen Jahren aber steigt die Zahl der ausländischen Besucher in Japan von Jahr zu Jahr stetig an. Von daher ist das Argument, dass Japan ein teures Land sei, nicht mehr gültig!

Eines der interessanten Dinge an Japan ist, dass Japaner vieles aus dem Westen aufnehmen und auf ihre Art interpretieren. Man findet deshalb viele altmodische und moderne Dinge, die nebeneinander existieren. Wo es bei uns Europäern oft heißt „Entweder oder!“, ist in Japan oft: „Sowohl als auch!“ die Regel.
Das macht sich besonders in der Religion bemerkbar. Japan ist ein Land zweier Glaubensgemeinschaften, die seit vielen Jahrhunderten nebeneinander existieren und sehr ineinander verzahnt sind. Der Shintoismus ist Japans uralter Vielgottglaube, in dem meistens die Natur verehrt wird, die sich in Tieren oder anderen Wesen manifestiert. Diese werden in Schreinen vergöttert. Der Buddhismus wurde in Japan vom Festland aus eingeführt und richtet sich meist an den großen Buddha der in Tempeln sein Zuhause hat. Seinen Ursprung hat der Buddhismus im alten Indien.

Ich habe einige solcher Religionsstätten des Shintoismus und auch Buddismus in Japan besucht.

Alleine war ich am Misogi Schrein nicht unweit von meiner Wohnung. Dort habe ich aber nicht den eigentlichen Schreinbereich, sondern nur das Vorgelände besucht. Allerdings konnte ich trotzdem viele interessante Eindrücke sammeln.

Mit einem Arbeitskollegen zusammen war ich dann in der Präfekturhauptstadt Yamanashis, nämlich Kofu. Dort waren wir am Zenkoji Tempel, der in Japan zweimal existiert. Der zweite Standort ist in Nagano in der gleichnamigen Präfektur. Dies hängt wohl mit dem großen Einfluß des Takeda Shingen zusammen. Er war früher ein berühmter Regionalfürst in dieser Gegend. Die beiden Zenkoji Tempel sind in diesem Jahr etwas Besonderes, da ihre Gottheiten nur alle sieben Jahre der Öffentlichkeit präsentiert werden. Nahe herantreten darf man an diese allerdings nicht! Der direkte Kontakt ist zum Beispiel nur über ein Seil, das nach draußen auf den Vorplatz führt, möglich. Vorher zündet man aber ein Bündel Räucherstäbchen an um sich zu reinigen, bevor man mit den Göttern Kontakt aufnimmt. Danach ist das Waschen der Hände dran. Erst dann sollte man die große Säule berühren und einen Moment die Hand darauf verweilen lassen. Danach waren wir im Innenbereich des Tempels, wo nur an einer bestimmten Stelle das Echo des eigenen Hände-Klatschen zu vernehmen ist. Die Mönche glaubten früher es wäre das Echo eines Löwen.
Zum Schluss sind wir noch in den stockdunklen Kellerbereich gegangen. Wir haben dort in der Dunkelheit nach einem Schlüssel gesucht, um weiteren Kontakt zwischen uns und den Göttern herzustellen.
Bevor wir zum Takeda Shingen Schrein gingen, habe ich noch einen O-Mamori (Glücksbringer mit buddhistischen Gedicht) gekauft, der die Gesundheit aufrecht erhalten soll.

Am Takeda Shingen Schrein waren, wir um an seinem Grab zu beten. Danach haben wir noch die Umgebung seiner Grabstätte erkundet. Eine Burg hatte der Samuraifürst zu seiner Zeit nicht, was wohl seine Erfolgsgeschichte war, da er in keiner Schlacht geschlagen wurde! Er pflegte immer zu sagen: „Die Menschen um mich herum sind meine Festung, mehr benötige ich nicht!“ Außerdem verwendete er folgende Standarte Fu-rin-ka-zan: „Wind, Wald, Feuer und Berg“. Die Bedeutung ist folgende: „Geschwindigkeit des Windes, Geschlossenheit des Waldes, Einfallen und Verwüsten wie Feuer, unbeweglich (unumschwenkbar) wie ein Berg“. Verlassen habe ich den Takeda Shingen Schrein mit einem O-Mamori zum erfolgreichen Bestehen meines Studiums!

Wer mehr über diese und weitere Themen erfahren möchte, der schaut am besten auf Olivers Webblog vorbei: Abenteuer Japan

Kategorien: Gartenbau (B.Sc.), International, Nachrichten