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24.08.2018
Pressestelle: Hessische Staatskanzlei [1]
Ein asiatischer Marienkäfer als Lieferant für neuartige Antibiotika? Ein Haus, das aus Papier gebaut wird und Kunststoff, der biologisch abbaubar ist? Das sind keine Utopien, sondern konkrete Forschungsprojekte in Hessen. Sie sind Teil des bundesweit einmaligen LOEWE-Programms zur Förderung wissenschaftlicher Forschung, das zehn Jahre alt wird. Mehr als 1,75 Milliarden Euro sind seit dem Start investiert worden. „LOEWE, unsere Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, ist das Kernstück der hessischen Forschungspolitik und eine bundesweite Erfolgsgeschichte“, sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier beim Festakt an der Frankfurter Goethe-Universität, an dem neben Wissenschaftsminister Boris Rhein der ehemalige Ministerpräsident Roland Koch, der Vorsitzende des LOEWE-Programmbeirats, Prof. Dr. Karl Max Einhäupl (Vorstandsvorsitzender Charité Berlin), sowie Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und LOEWE-Projekten teilnahmen.
Der Schlüssel für Zukunftsfähigkeit des Landes
Forschung und Entwicklung seien der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des Landes, betonte der Regierungschef. „LOEWE hat dazu beigetragen, dass dieser Satz keine leere Formel, sondern Wirklichkeit ist. Die Themenoffenheit des LOEWE-Programms ermöglicht nicht nur hervorragende Grundlagenforschung, sondern auch die Entwicklung neuer Technologien. Die Forschungsergebnisse von heute werden die Produkte, Dienstleistungen oder Therapien und Arzneimittel von morgen sein. Jeder Cent, den wir hier investieren, bringt uns voran.“ Wissenschaftsminister Boris Rhein ergänzte: „Wir können ganz selbstbewusst behaupten, dass LOEWE eine großartige Bewegung im hessischen Wissenschaftssystem ausgelöst und die Wissenschaft gestärkt hat.“
Vernetzung und Profilbildung unterstützt
Durch LOEWE wurden strukturelle Veränderungen der hessischen Forschungslandschaft erreicht: LOEWE-Forschungsverbünde tragen gezielt zu Profilbildungen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei. Außerdem arbeiten Wissenschaft und Wirtschaftsunternehmen zusammen an gemeinsamen Forschungsprojekten. Das Programm vernetzt Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen und bündelt verschiedene Förderziele und Förderlinien unter einem Dach. Zwischen 2008 und 2017 hat das Land Hessen insgesamt rund 729 Millionen Euro für die Förderung dieser herausragenden wissenschaftlichen Verbundvorhaben bereitgestellt. Im Jahr 2018 beträgt das LOEWE-Budget rund 68 Millionen Euro. Hinzu kommen von den LOEWE-Projekten eingeworbene Drittmittel und Eigenmittel von Unternehmen in Höhe von rund 954 Millionen Euro.
Hohe gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz der Projekte
Seit 2008 wurden insgesamt 14 LOEWE-Zentren und 54 Schwerpunkte zur Förderung ausgewählt, sowie 277 KMU-Verbünde – Projekte unter Beteiligung kleiner und mittlerer hessischer Unternehmen – gefördert. „LOEWE-Zentren und –Schwerpunkte konzentrieren sich auf Themen mit großer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz, wie etwa der Cybersicherheit, der Krebs- und Antibiotikaforschung, biotechnologischen Fragestellungen, der Medikamentenentwicklung, armutsbedingten Tropenkrankheiten, der Sprachforschung, des Klimawandels, der Biodiversität, der Kommunikation oder der modernen Finanzarchitektur“, verwies Wissenschaftsminister Rhein auf die hohe Bedeutung der geförderten Projekte. So ist in Darmstadt 2016 beispielsweise aus einem LOEWE-Forschungsverbund das bundesweit größte, international anerkannte Kompetenzzentrum für Cybersicherheit und Internetkriminalität (CRISP) entstanden. Es hat sich zu einem Hotspot der Cybersicherheitsforschung in Deutschland und Europa entwickelt. Außerdem beschäftigen sich zahlreiche LOEWE-KMU-Verbundvorhaben mit wichtigen anwendungsnahen Themen, beispielsweise in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie, Energie- und Versorgungs-wirtschaft, Fahrzeugbau, Medizintechnik sowie der Metall- und Materialverarbeitung.
Positive Auswirkungen auf die Wirtschaft
Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Unternehmen trägt vielfach konkrete Früchte, indem aktuelle Trends in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft aufgegriffen werden. „Die Innovationskraft dieser Verbünde birgt nicht nur große Möglichkeiten für die Wettbewerbsfähigkeit der Wissenschaftseinrichtungen, sondern auch für die Entwicklung der Wirtschaft und damit für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen“, verwies Ministerpräsident Bouffier auf die Nachhaltigkeit der Forschungsförderung. Allein im Jahr 2017 wurden in den geförderten LOEWE-Projekten rund 2.000 Personen zusätzlich beschäftigt. Weil auch die strukturierte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein Ziel des Forschungsförderprogramms ist, wurden seit Start von LOEWE bereits mehr als 1.660 Promotions- und Habilitationsverfahren und mehr als 430 Master- und Bachelorarbeiten erfolgreich abgeschlossen. Es wurden außerdem inzwischen mehr als 165 Patente angemeldet, von denen schon mehr als jedes Vierte erteilt wurde.
LOEWE schafft verlässliche Rahmenbedingungen
„LOEWE ergänzt die umfangreichen Maßnahmen und gezielten Instrumente der Landesregierung, um verlässliche Rahmenbedingungen für die hiesigen Wissenschaftseinrichtungen zu schaffen“, sagte Volker Bouffier. Vor allem das Interesse der Hochschulen an finanzieller Planungssicherheit, moderner Infrastruktur für Forschung und Lehre und an erfolgreicher Teilhabe an überregionalen wettbewerblichen Exzellenzprogrammen war und ist für die Landesregierung handlungsleitend.
„Forschung ist ein kreativer Prozess. Es erfordert Mut und Phantasie, Offenheit, Ausdauer und Leidenschaft, eine Idee über Jahre hinweg und unter Beteiligung vieler Köpfe zu verfolgen“, sagte Minister Rhein. Er dankte daher nicht nur den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sondern auch den Mitgliedern des hochkarätig besetzten LOEWE-Programmbeirats. In zehn Jahren waren außerdem mehr als 800 Gutachterinnen und Gutachter aus dem In- und Ausland an den Auswahlverfahren der Projekte beteiligt. „Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die ermutigenden und beeindruckenden Ergebnisse und Wirkungen sind für uns als Land Ansporn, weiter in die Forschungsförderung zu investieren. Hessen soll seine inzwischen erarbeitete herausragende Position halten und weiter ausbauen“, unterstrichen Ministerpräsident Bouffier und Wissenschaftsminister Rhein in Frankfurt.
Kontakt für Pressevertreter
Pressesprecher:
Staatssekretär Michael Bußer
Pressestelle: Hessische Staatskanzlei
Telefon: +49 611 32 39 18
Telefax: +49 611 32 38 00
E-Mail: presse@stk.hessen.de [2]
Quell URL: www.hessen.de/presse/pressemitteilung/land-hessen-feiert-zehn-jahre-loewe-0
Links:
[1] www.hessen.de/presse/pressestelle/hessische-staatskanzlei-0
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