Warum sollte jemand, der im Zug sitzt, in Lorch aussteigen? Wenn es nach den Geisenheimer Studierenden der Landschaftsarchitektur geht, könnten künftig ein Freilichtkino, eine Minigolfanlage oder ein Rundkurs für Mountainbiker locken. 72 ganz unterschiedliche Konzepte für einen „Jugendbahnhof“ entstanden im Sommersemester 2019 unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Thon, Professor für Bautechnik in der Landschaftsarchitektur, an der Hochschule Geisenheim. 14 davon präsentierten die Studierenden Anfang Oktober im Lorcher Hilchenhaus.

Das rund einen halben Hektar große Bahnhofsgelände in Lorch bezeichnete der Lorcher Bürgermeister Jürgen Helbing bei der Präsentation als „durchaus gestaltungsfähig“. Auch deshalb waren die Besucherinnen und Besucher angetan von den Ideen der angehenden Landschaftsarchitektinnen und -architekten. Dennoch: Die Entwicklung und Bebauung des Geländes steht – trotz einer großen Detailtiefe der Entwürfe – auf einem anderen Blatt Papier. Die Idee sei vielmehr gewesen, „ohne Scheuklappen“ entwickelte, „verrückte Ideen“ zu erhalten, so Thon. Aber ob Fahrradverleih, begrünte Wand oder ein Sport-Beach – bei aller Individualität war den vorgestellten Entwürfen jedoch auch Einiges gemein: Einen Park-and-Ride-Platz für Autos und Fahrradboxen sehen alle Konzepte vor. Auch die Barrierefreiheit berücksichtigen die Studierenden. Sie lieferten damit in jedem Falle einen ersten Anstoß für die weitere Planung des Geländes.