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Geisenheimerin Johanna Mertes erhält Wilhelm-Rimpau-Preis der DLG

DLG-Präsident Hubertus Paetow überreicht die Urkunde an Johanna Mertes © DLG
DLG-Präsident Hubertus Paetow überreicht die Urkunde an Johanna Mertes © DLG

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat Johanna Mertes, Absolventin der Hochschule Geisenheim, mit dem Wilhelm-Rimpau-Preis ausgezeichnet. Sie erhielt den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Preis für ihre Bachelorarbeit zum Thema „Charakterisierung von Esca‐assoziierten Pilzen in Holzproben und Freilandstudie zur Verhinderung von Neuinfektionen über Schnittwunden“. Die Arbeit wurde am Institut für Phytomedizin der Hochschule Geisenheim unter der Betreuung von Prof. Dr. Beate Berkelmann-Löhnertz verfasst. DLG-Präsident Hubertus Paetow überreichte den Preis am 12. Juni 2018 im Rahmen der DLG-Feldtage 2018 in Bernburg.

Im Rahmen ihrer ausgezeichneten Arbeit befasste sich Johanna Mertes mit der Esca-Krankheit der Weinrebe. Diese Tracheomykose ist im Mittelmeerraum schon lange bekannt, breitet sich aber in den letzten Dekaden auch in unseren Breiten aus und verursacht in qualitativer und quantitativer Hinsicht große Schäden in der Weinwirtschaft. Bisher steht keine Strategie zur nachhaltigen Eindämmung dieser Krankheit zur Verfügung. Der Krankheitskomplex umfasst mehrere pathogene Pilze, die vor allem das Xylem des Rebstammes besiedeln. Als besonders gefährlich werden Sekundärinfektionen angesehen, die über Schnittwunden im Weinberg erfolgen.

Ziel dieser Bachelorarbeit war es, im Detail zu untersuchen, wie gut und wie lange eine neue Prüfsubstanz in der Lage ist, Freilandreben vor Sekundärinfektionen durch Esca-Erreger zu schützen. In Zusammenarbeit mit dem Hersteller des Prüfmittels (BASF SE) wurden frische Schnittwunden an Vorjahrestrieben behandelt. Anschließend wurden die Wunden zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit dem Esca-Erreger Phaeomoniella chlamydospora (Pch) inokuliert. Zudem wurde die Pilzflora aus Reben mit deutlich sichtbaren Esca-Symptomen und aus solchen ohne äußerlich erkennbare Symptomatik miteinander verglichen, um Aufschluss über die Beteiligung spezifischer Arten am Krankheitskomplex zu erhalten. Die Pilze wurden mit Hilfe der cross section-Methode aus Bogreben des Vorjahres isoliert.

Darüber hinaus wurde in einem Fungizidversuch in vitro das Wirkungsspektrum ausgewählter Fungizide gegen Esca-assoziierte Pilze untersucht. Als Testmethode diente der Agarschalen-Diffusionstest. Mit dieser Arbeit hat Johanna Mertes vielfältige Grundlagen für weitere wichtige Untersuchungen im Bereich der Esca-Forschung gelegt.

Mit dem Wilhelm-Rimpau-Preis zeichnet die DLG alle zwei Jahre junge Agrarwissenschaftler für deren innovative und anwendungsorientierte Bachelor- bzw. Masterarbeiten in einer Disziplin der Pflanzenproduktion aus. Der Preis ist nach Wilhelm Rimpau, dem „Vater der deutschen Pflanzenzüchtung" und Gründer der Saatzuchtabteilung der DLG benannt.

Kategorien: Weinbau und Oenologie (B.Sc.), Phytomedizin, Nachrichten