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Cabernet Sauvignon – König des Weines

Cabernet Sauvignon stammt ursprünglich aus dem Médoc in Frankreich und wurde erstmals vom Château Mouton Rothschild angebaut. Die Rebsorte selbst entstand zufällig im 17. Jahrhundert , während die erste Klassifizierung 1855 erfolgte. 1987 wurde sie auch in Deutschland legalisiert. Bereits vor der Legalisierung baute der deutsche Winzer Heinrich Vollmer illegal ab 1985 1000 Pflanzen Cabernet Sauvignon an. Aufgrund seiner 3 jährigen Ausbildung im Burgund entschied er sich für diese charakterstarke Rebsorte, um große Rotweine zu machen, die nichts mit Dornfelder zu tun hatten.

Die Rebe ist spät reifend und gut an ihrem starken Wuchs erkennbar. Die Triebspitzen sind mittel- bis starkwollig behaart und kupferfarben. Man erkennt das Blatt des Cabernet Sauvigon an seinem tiefgrünen Glanz und den tief eingeschnittenen Seitenbuchten, welche außen überlappen und innen einen offenen Kreis bilden. Die Oberseite des Blattes ist blasig, während die Unterseite Wollhaare aufweist. Bei kleineren Blättern lässt die Behaarung nach und der Blattrand weist spitzbogige Zähne auf. Die Traube der Cabernet Sauvignon Rebe ist klein bis mittelgroß, konisch und meist lockerbeerig, vorkommend an einem rot gefärbten langen Stiel. Auch Nebentrauben kommen vor. Die Beeren selbst sind klein, rund und schwarz. Sie zeichnen sich durch ihre dicke Beerenhaut und ihr festes Fruchtfleisch aus.

Der Standort der Rebe fordert keine besonderen Ansprüche an den Boden, jedoch ist Cabernet Sauvignon nicht geeignet für frostgefährdete Lagen. Zudem kann es in späten Jahren und ungünstigen Jahren zu Reifeproblemen kommen. Die Pflanze verträgt keine Trockenheit, ist anfällig für Oidium und recht blüteempflindlich, aber aufgrund ihrer lockeren Traubenstruktur kaum empfindlich für Botrytis.

Cabernet Sauvignon wird in der Regel Maische vergärt und eignet sich ausgezeichnet für einen Ausbau im Barrique-Fass, sowie langjährige Alterung. Prinzipiell unterscheidet man zwischen zwei Ausbauarten. Die erste Ausbauweise, welche man ursprünglich mit der alten Welt in Verbindung brachte ist charakteristisch für ihre Cuvées mit Merlot, Cabernet Franc oder auch Petit Verdot. Teilweise werden die Stiele in der Maische vergoren. Das Ziel ist lagerungsfähiger Wein, welcher an den sehr konzentrierten, tanninreichen Geschmack zu erkennen ist. Zum Geschmacksspektrum zählt man hierbei alles von Schwarzkirsche, Minze, Brombeere, grünem Pfeffer bis hin zu Cassis. Die zweite Ausbauweise, welche ursprünglich der neuen Welt zugeordnet wurde zeichnet sich durch fruchtbetontere und wuchtigere Weine, mit geringerem Tanningehalt, aus, welches man oft durch einen reinsortigen Ausbau erreicht. Ebenfalls Cuvées mit Shiraz und Merlot sind durchaus beliebt. Die Geschmacksvariationen reichen von fleischig, ledrig, Kaffe, über Vanille und Moschus, bis hin zu Tabak.

Die Verbreitung der Rebsorte Cabernet Sauvignon hat 2014 einen neuen Höchststand erreicht – mittlerweile wurde die weiße Rebsorte Airén durch sie abgelöst. In sämtlichen Regionen der Erde, wo Wein angebaut wird findet man auch Cabernet Sauvignon. Besonders stark vertreten ist er in den Vereinigten Staaten, Chile, Argentinien, Europa, China Australien und Südafrika. Frankreich, speziell Bordeaux gilt als die Heimat des Cabernet Sauvignon, dort wurde der Triumph der Rebsorte jedoch durch Oidium und Reblaus gestoppt. In Italien findet man die Rebsorte seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Anfangs wurde dort nicht zwischen Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon unterschieden. In den meisten Fällen findet man den Wein hier als Verschnitt vor, was im Gegensatz zu einer weiteren großen Cabernet Sauvginon-Nation steht: den USA. Hauptsächlich in Kalifornien vorkommend, wird der Wein oftmals reinsortig ausgebaut. In Australien ist der Verschnitt mit Shiraz sehr populär und gilt hier nach selbigem als zweitwichtigste Rebsorte. Das Anbaugebiet „Coonawarra“ gilt als hervorragend für Cabernet Sauvignon. Chile gilt als Bordeaux Südamerikas – hier ist der Cabernet Sauvignon die wichtigste Rebsorte und Maipo das berühmteste Anbaugebiet dafür. Man findet dort von der Reblaus verschonte Gebiete, deren klimatischen Bedingungen jenen von Napa Valley gleichen.

Preislich variiert Cabernet Sauvignon im Discounter von 1,79 – 10€, im Online-Handel von 4,95 – 1100€ und im Lebensmitteleinzelhandel von 1,99 – 80€. Dies macht den Cabernet Sauvignon zu einer sehr flexiblen und für jeden Geldbeutel und auch Geschmack passenden Wein.

 

In unserer Verkostung probierten wir folgende 12 Weine:

1.) Elderton Ashmead, Cabernet Sauvignon 2009, Barossa-Tal ,Australien – Preis: ca. 60€

2.) Château Haut Madrac, Cabernet Sauvignon, 2009, Haut-Médoc, Bordeaux – Preis: 12,50€

3.) Los Vascos, Cuvée Especial, 2012, Valle de Colchagua, Chile – Preis: 9,90€

4.) Attila Gere, Cabernet Sauvignon 2009, Villany, Ungarn – Preis: ca. 12€

5.) Bialla Vineyards, Cabernet Sauvignon, 2006, Napa Valley, USA – Preis: 102€

6.) Overseas, Cabernet Sauvignon 2012, Californian, USA – Preis: 2,45€

7.) Vina Ventisquero, Enclave, 2010, Maipo Valley, Chile – Preis: 58,50€

8.) Santa Lara, Cabernet Sauvignon, Central Valleys – Preis: 3,00€

9.) Laubenstein, Cabernet Sauvignon 2011, Rheinhessen, Deutschland – Preis: 5,60€

10.) Laubenstein, Cabernet Dorsa 2011, Rheinhessen, Deutschland – Preis: 5,40€

11.) Shafer, One Point Five, 2010, Nappa Valley, USA – Preis: 67,50€

12.) Robert Mondavi Winery, Oakville Cabernet Sauvignon 2009, Napa Valley, USA – Preis: ca. 50€

 

Folgende drei Weine schnitten bei unserer Verkostung am besten ab:

1.)     Bialla Vineyards, Cabernet Sauvignon 2006, California, USA:

Im Osten des Napa Valleys, in der Region Atlas Peak, befindet sich das Familienweingut Bialla Vineyards, das von einem erfahrenen Team sowohl im Weinberg als auch im Weinkeller unterstützt ist. Das Weingut gehört zu den „Boutique“ Weinerzeugern Kaliforniens und ist auf die Erzeugung hochwertiger Kultweine der Rebsorte Cabernet Sauvignon fokussiert. Jährlich werden nur ca. 2280 Flaschen produziert.

Der Bialla Cabernet Sauvignon verfügt über ein kräftiges, lebhaftes Bukett mit toller Aromenausprägung von roten Johannisbeeren, Brombeeren, Anis und Salbei. Die mittleren Tannine des Weines werden durch die anhaltende Frucht balanciert.

Der Abgang ist schön und lang. Die Trauben wurden von Hand gelesen, die Ernte erfolgte nachts, um die frischen Furchtaromen zu bewahren. Die entrappte Trauben durchliefen vor der Gärung drei Tage eine Kaltmazeration bei einer Temperatur zwischen 9 bis 12°C, anschließend wurde der Wein 36 Tage lang vergoren. Durch den 22-monatigen Ausbau im neuen französischen Barrique ist der Wein samtig, rund und geschmeidig, aber trotzdem angemessen würzig. (Quelle: www.vinexus.de)
2.)     Attila Gere, Cabernet Sauvignon 2009, Villanny, Ungarn:

Der Duft des Weines ist elegant würzig, Gemüse- und Früchtekorb zugleich, toastig, starke Röstaromen, Kaffee und Schoko. Der Geschmack ist im Gaumen kräftige, voluminöse elegante Tannine, intensives Beerenaroma, voll kräftiger Körper, satte Cassisnoten viel Schmelz, unglaubliches volles und langer Aroma, das nicht enden will, ein ganz großartiger Cabernet Sauvignon der Freude macht, welcher zu dunklem Fleisch, Gegrilltem, Rinds-und Lammfilet, Wild, Wildgeflügel, kräftige Hart und Weichkäse oder nur so zum Genießen passt. (Quelle: www.vivandoweine.ch)

 

3.)     Elderton Ashmead, Cabernet Sauvignon 2009, Barossa-Tal- Australien:

Der Elderton Shiraz – Cabernet Sauvignon ist eine Cuvée aus 68% Shiraz und 32% Cabernet Sauvignon und besitzt eine wunderschöne reife Frucht, die sich raumgreifend in der Nase entfaltet. E zeigt am Gaumen üppige Kirschnoten, dazu Schokolade und etwas Eukalyptus.

Der Elderton Shiraz – Cabernet Sauvignon hat eine schöne Süße-Säurestruktur und ein elegantes Tannin- Rückgrat, was ihn zu einem echten Genießerwein macht. (Quelle: www.belvini.de)

Kategorien: Weinbau und Oenologie (B.Sc.), Nachrichten