In der Zeit vom 12. Juni bis 18. Juli wird im Foyer der Mensa der Hochschule Geisenheim eine Wanderausstellung an den Frankfurter Gartenkünstler Heinrich Siesmayer (1817-1900) erinnern. Durch die Gründung des Palmengartens 1871 erlangte Siesmayer überregionalen Bekanntheitsgrad, er gestaltete aber auch zahlreiche Gärten an Rheingauer Villen. Eine historische Verknüpfung mit der Hochschule Geisenheim besteht in der Verbindung mit dem gleichaltrigen Eduard von Lade (1817-1904), weswegen Siesmayer auch an der Gestaltung der Gartenanlagen der Hochschule beteiligt war. „Das Ausmaß seines Engagements in Geisenheim ist zwar noch weitgehend unerforscht, wäre aber ein sehr spannendes Kapitel“, sagt Grit Hottenträger, Professorin für Landschaftsarchitektur der Hochschule Geisenheim und Initiatorin der Ausstellung auf dem Campus.
Zu sehen sind 18 Tafeln, die sich mit Leben und Werk Heinrich Siesmayers auseinandersetzen und seinen Aufstieg zum gefragtesten Gartenkünstler seiner Zeit dokumentieren. „Die kleine, aber feine Ausstellung, soll auch bewusst machen, dass Gartenkultur ein Teil unseres Erbes ist und denkmalwürdige Gärten, Parks und andere Freiflächen wie Friedhöfe oder Siedlungsgrün schützenwert sind. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sie bekannt sind und man den Wert historischer Anlagen kennt. Nur dadurch können sie vor falscher Pflege, Veränderungen oder gar Überbauungen bewahrt werden“, verdeutlicht Prof. Dr. Grit Hottenträger ein weiteres Ziel dieser Ausstellung.
Laudatorin der Ausstellung wird die Frankfurter Siesmayer-Expertin Barbara Vogt sein, die auch das Konzept dazu erarbeitet hat. Nach dem Studium der Landespflege an der Universität Hannover mit Schwerpunkt Gartenkunst und Gartendenkmalpflege begann sie mit Studienarbeiten ihre Forschung über Siesmayer und arbeitet seit 1997 freischaffend an der Erforschung und Erhaltung historischer Gärten.