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Hochschule Geisenheim und ArbeiterKind.de schließen Kooperation

Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags, v.l. Katja Urbatsch und Prof. Dr. Mirjam Hey. Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer

Ende letzter Woche haben die Hochschule Geisenheim und die bundesweite gemeinnützige Organisation ArbeiterKind.de eine Kooperation zur Förderung von Studieninteressierten und Studierenden ohne familiären Akademiker-Hintergrund abgeschlossen. Mit einer ganzen Reihe von Beratungsangeboten für Studieninteressierte, beispielsweise zu den vielfach vorhandenen Stipendien oder zu akademischen Begrifflichkeiten, mit niedrigschwelligen Mentoring-Programmen für Studierende, sowie mit Workshops für Lehrende wollen die Partner konkrete Hilfestellungen geben und für das Thema sensibilisieren.

Zur Unterzeichnung der Kooperation kam die Gründerin von ArbeiterKind.de, Katja Urbatsch, persönlich nach Geisenheim. Am Rande des Besuchs vor Ort führte Sie gemeinsam mit der Vizepräsidentin für Lehre Prof. Dr. Mirjam Hey auch Gespräche mit aktuellen und ehemaligen Studierenden der Hochschule Geisenheim, die aus Nicht-Akademikerfamilien stammen.

Bis heute studieren Akademikerkinder deutschlandweit anteilig häufiger als Kinder aus Nicht-Akademikerfamilien. Laut dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) nehmen von 100 Akademikerkindern 79 ein Studium auf. Dagegen studieren von 100 Nicht-Akademikerkindern lediglich 27, obwohl doppelt so viele die Hochschulreife erreichen (03/2018 DZHW-Brief). Die finanzielle Belastung ist dabei nur einer von vielen Gründen, die diese Abiturienten von einem Studium abhalten. Es fehlen auch Rollenvorbilder im familiären Umfeld und der Zugang zu den notwendigen Informationen ist für sie ungleich schwieriger.

Gute Chancen für Nicht-Akademikerkinder in Geisenheim

Gerade an Hochschulen mit praxisorientierter Ausrichtung sind die Anknüpfungspunkte für Nicht-Akademikerkinder dagegen besonders vielfältig. Auch der Zugang zu anwendungsorientierter Forschung gelingt hier besonders leicht. Aufgrund der vielen natur- und berufsnahen Themen gibt es daher immer mehr Nicht-Akademikerkinder sowie beruflich Qualifizierte, also Studierende ohne Abitur oder Studierende mit Aufstiegsfortbildung, unter den Studierenden an der Hochschule Geisenheim. Nicht wenige dieser Studierenden schließen zudem eine wissenschaftliche Karriere an der Hochschule an.

„Wir freuen uns, dass wir auch für Studierende aus Nicht-Akademikerfamilien sowie für beruflich Qualifizierte attraktiv sind. Darauf wollen wir uns aber nicht ausruhen, sondern uns zukünftig noch stärker auch für diese Studierendengruppen einsetzen. Neben der Weiterentwicklung unserer Studiengänge und der Intensivierung unserer eigenen Beratungsangebote, spielen dabei auch die Angebote von ArbeiterKind.de eine wichtige Rolle. Ich freue mich daher sehr, die bereits bestehende Zusammenarbeit mit der Kooperation nun weiter auszubauen und zu verstetigen.“, kommentiert Prof. Dr. Mirjam Hey, Vizepräsidentin für Lehre an der Hochschule Geisenheim.

„Bildung ist elementar für den eigenen Lebensweg. Die soziale Herkunft darf nicht über den Bildungsweg eines Menschen entscheiden. Die Vision von ArbeiterKind.de ist es, hier Chancengleichheit herzustellen. Von großer Bedeutung ist dabei auch die Kooperation mit Hochschulen. Ich freue mich daher sehr, dass wir heute mit der Hochschule Geisenheim eine vertiefende Kooperation vereinbart haben. Der Besuch und die Gespräche hier vor Ort waren für mich zudem sehr wertvoll und eine große Freude.“, kommentiert Katja Urbatsch, Gründerin von ArbeiterKind.de.

Stimmen von Studierenden der Hochschule Geisenheim aus Nicht-Akademikerfamilien

„Die familiäre Atmosphäre und die praxisnahen Ansätze an der Hochschule Geisenheim haben mir von Anfang an gefallen und es mir leicht gemacht, mich für ein Studium hier zu entscheiden.“, erzählt Lukas Schneider, der im vierten Fachsemester im Bachelor Landschaftsarchitektur studiert.

„Ich hatte zunächst an der Berufsschule eine Ausbildung zum Fruchtsafttechniker absolviert. Da war mir sofort klar, ich will weitermachen.“, berichtet Jonas Dullnig, der im vierten Fachsemester Getränketechnologie an studiert.

„Die Vertiefung der Ausbildung in Form des Studiums nach der Berufsschule macht mir total Spaß. Da hatte ich nach der Berufsschule richtig Lust drauf.“ Erzählt auch Lena Zolobczuk, die im zweiten Fachsemsemester Bachelor Weinbau und Oenologie in Geisenheim studiert.

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Bilderreihe

Im Gespräch mit Studierenden und Lehrenden aus Nicht-Akademiker Familien im Kaffeelabor der Hochschule Geisenheim. Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer
Katja Urbatsch im Gespräch mit einer Studierenden der Hochschule Geisenheim. Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer
Austausch unter Studierenden, v.l.n.r.: Lena Zolobczuk, Jonas Dullwig, Lukas Schneider. Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer
Austausch beim Rundgang auf dem Campus der Hochschule Geisenheim. Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer
Austausch unter Studierenden, v.l.n.r.: Lukas Schneider, Jonas Dullwig, Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer
Austausch beim Rundgang auf dem Campus der Hochschule Geisenheim. Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer
Im Kaffeelabor des Getränketechnologischen Zentrums, im Gespräch mit Felix Baumgartner. Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer
Im Kaffeelabor des Getränketechnologischen Zentrums. Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer
Im Gespräch im Kaffeelabor des Getränketechnologischen Zentrums. Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer
Bei der Unterzeichnung, v.l.n.r.: Paola Bruske (Personalentwicklung), Daniela Archontas-Fadl (Studienberatung), Katja Urbatsch (Gründerin ArbeiterKind.de), Prof. Dr. Mirjam Hey (Vizepräsidentin Lehre), Anna Spengler (ArbeiterKind.de) Sabine Muth (Frauenbeauftragte) Kaffeelabor des Getränketechnologischen Zentrums. Quelle: Hochschule Geisenheim / Stieffenhofer