Bachelor-Studierende der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Geisenheim haben im Rahmen des Planungsprojekts im 5. Semester Ideen für die Neugestaltung der Kaiserstraße und des Ernst-Ludwig-Platzes in Mainz entwickelt. Diese Räume bilden den Übergang von der Altstadt zur Neustadt sowie die Verbindung vom Hauptbahnhof zum Rhein. Damit eignen sie sich, um nach Antworten auf die großen planerischen Herausforderungen der Gegenwart zu suchen: den Klimawandel und die Mobilitätswende, aber auch die Biodiversitätskrise und zeitgemäße Formen städtischer Natur. 47 Studierende der beiden Vertiefungsrichtungen Freiraumplanung sowie Naturschutz und Landschaftsplanung erarbeiteten in Teams integrierte Freiraum- und Naturschutzkonzepte.
Nach der Methode des Problem Oriented Learning (POL) erschlossen sie sich das Planungsgebiet und wählten ihren Entwurfsfokus eigenständig. Ihre Konzepte geben Antworten auf folgende Fragen: Wie können klimaresiliente städtische Freiräume der Zukunft aussehen? Was macht einen sozial und ökologisch vielfältigen Freiraum aus? Was bedeutet Stadtnatur heute und wie können wir die Biodiversität in der Stadt erhöhen? Wie kann die Kaiserstraße als blau-grüne Infrastruktur entwickelt und zugleich vielfältigen Nutzungsbedürfnissen gerecht werden? Wie sehen Straßenquerschnitte nach der Mobilitätswende und angesichts von Starkregenereignissen aus? Es geht dabei um nicht weniger, als den Freiraum der Stadt neu zu denken. Geleitet wurde das Projekt von Prof. Dr. Marianne Darbi, Prof. Dr. Eckhard Jedicke, Prof. Dr. Constanze A. Petrow und Laura Schöngart M.A.
Die Studierenden konnten bei ihrer Arbeit auf Erkenntnisse aufbauen, die im Sommersemester 2021 im Rahmen eines Seminars an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Bachelor-Studiengang Geographie erarbeitet wurden. Unter der Leitung von Dr. Eva Riempp untersuchten diese Studierenden mit qualitativen Methoden der raumbezogenen Sozialforschung die Wahrnehmung und Nutzung innerstädtischer Freiräume in Mainz. Dabei setzten sie einen besonderen Schwerpunkt auf eine Altersgruppe, die in der Planung oft vergessen wird, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Welche öffentlichen Freiflächen sind jungen Mainzer:innen besonders wichtig und wie werden sie von ihnen genutzt, wahrgenommen und bewertet? Welche konkreten Veränderungen wünschen sich junge Menschen für diese Orte?
Die Ergebnisse des Seminars an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und eine Auswahl der an der Hochschule Geisenheim entstandenen Entwürfe sind unter folgendem Link zu sehen: https://www.geo.uni-mainz.de/freiraumbedarfe-mainz/