Was wird in Geisenheim eigentlich geforscht und wer sind die Personen hinter der Forschung? Auf diese Fragen und mehr liefert jetzt eine neue Veranstaltung in Geisenheim die Antworten. Beim Geisenheimer Science Pub lädt die Hochschule Geisenheim einmal im Monat interessierte Bürgerinnen und Bürger bei lockerer und gemütlicher Atmosphäre ins Café Zweiundzwanzig in Geisenheim ein, bei einem Glas Wein einfach zuzuhören oder mitzudiskutieren.
Es begann mit einer Anfrage des Science Slam Veranstalters LUUPS aus Mainz im November 2018, ob Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Geisenheim bei einem Science Pub zum Thema „Wein, Wasser, Wissenschaft“ in Wiesbaden mitmachen wollen. Die Doktorandinnen Yvette Wohlfahrt vom Institut für allgemeinen und ökologischen Weinbau und Katharina Hauck vom Institut für Wein- und Getränkewirtschaft waren sofort Feuer und Flamme und stellten dort ihre Forschungsprojekte vor. Nach diesem erfolgreichen Abend startete Katharina Hauck mit weiteren Mitarbeitenden der Hochschule Geisenheim eine Initiative dieses Veranstaltungsformat nach Geisenheim zu bringen. Während dem laufenden Semester soll nun immer am letzten Dienstag im Monat der Geisenheimer Science Pub im Café Zweiundzwanzig stattfinden.
Bereits die Auftaktveranstaltung im März war ein voller Erfolg. Zum Start präsentierten die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Yvette Wohlfahrt und Dr. Anne Vortkamp, sowie der wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Matthias Schmitt ihre aktuellen Projekte. Mit „Zurück in die Zukunft – Wie wird der Wein der Zukunft?“ zeigte Yvette Wohlfahrt wie sich eine steigende CO2-Konzentration auf den Weinbau auswirken wird. Kollege Dr. Matthias Schmitt vom Institut für Oenologie präsentierte die „Schaumweinbereitung im Spannungsfeld des Klimawandels“ und Dr. Anne Vortkamp vom Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung, die Schwierigkeiten von Wohngemeinschaften in „WG gesucht - Bakterielle Wohngemeinschaften im Weinbergsboden“. Doktorandin Katharina Hauck führte durch den Abend und erklärte den Gästen auch die Spielregeln des Science Pub: locker, entspannt und Diskussionen sowie Austausch explizit erwünscht. Dass während den Vorträgen keine klassische Vorlesungsatmosphäre herrscht, sondern gegessen, getrunken und gesprochen werden kann und darf, kam bei den rund 40 Gästen besonders gut an. Auch, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Anschluss an die Vorträge für Fragen oder Einzelgespräche zur Verfügung standen.
Beim zweiten Geisenheimer Science Pub, rund einen Monat später, herrschte erneut großer Andrang als die Doktoranden, Georg Ardissone vom Institut für angewandte Ökologie und Maximilian Tafel vom Institut für Wein- und Getränkewirtschaft, ihre Promotionsthemen „CO2-Entzug durch Pyrolyse von Reststoffbiomassen“ und „Weintourismus in Deutschland“ vorstellten. Prof. Dr. Ilona Leyer vom Institut für angewandte Ökologie nutzte die Gelegenheit und appellierte an die Zuhörenden zum Thema „Biologische Vielfalt in der Rheingau-Landschaft: Gefährdung, Förderung, Erhaltung“. Das Publikum griff die vorgestellten Themen dankbar auf und so entstanden lebhafte Diskussionen zwischen Zuhörenden und Vortragenden.
Nach dem erfolgreichen Start im Sommersemester 2019 planen Wissenstransfermangerin Dr. Elena Siebrecht und Katharina Hauck das Format im Wintersemester fortzusetzen. Die vielfältigen Forschungsfelder der insgesamt 20 Institute bieten auch langfristig immer wieder Abwechslung mit neuen Themen.
Katharina Hauck und Dr. Elena Siebrecht